s e v e n

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Sie hatte schon wieder das Gefühl das ihre Beine sie nicht mehr tragen wollten, also ließ sie sich rücklings aufs Bett fallen. Sie schrie laut vor Schmerzen auf.
"Verdammt!",fluchte sie.
Ein paar Sekunden später kamen auch schon Andreas und Danilo angerannt.
"Geht weg! ",schrie Leyla sie sauer an,"es ist alles in bester Ordnung!"
Sie bemerkte ihre besorgten Blicke, doch das ließ sie völlig kalt.
Als sie weg waren legte sich Leyla ins Bett, auf die Seite damit kein Druck auf die Wunde kam. Der Schmerz war riesig er durchzog ihren ganzen Körper bis in die Fingerspitzen, es tat unvorstellbar weh.

***

Danilo zog sich Jacke und Schuhe an und nahm seinen Haustür und Autoschlüssel.
"Wohin gehst du?"fragte ihn Andreas.
"Ich fahr zur Apotheke, Schmerz- und Beruhigungsmittel für Leyla holen."

***

In der Apotheke bezahlte er und fragte dann noch die Apothekerin:"Was kann passieren wenn sich eine tiefe ,frisch genähte Wunde entzündet, nur so aus reinem Interesse."
Die Verkäuferin runzelte die Stirn, antwortete ihm dann aber.
"Es könnte sich Eiter bilden und im schlimmsten Fall zu einer Blutvergiftung führen",sagte sie ernst,"aber auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. Wieso?"
"Ach ich habe nur ein Buch gelesen und da kam das mit einer Entzündung vor und da habe ich mich halt gefragt was da so alles passieren kann",log er. Er merkte das sie ihm das nicht abkaufte, aber sie fragte nicht mehr weiter.
Auf der Rückfahrt ließen ihn zwei Gedanken einfach nicht in ruhe....

Zum einen hätte er schreckliche Angst, davor das Leylas Wunde sich entzünden könnte. Mit Blutvergiftungen war nicht zu spaßen, da Leyla sich ja auch nie etwas eingestehen wollte, hatte er Angst das sie dadurch womöglich noch umkam oder erhebliche Schäden von sich trug.
Zum andren schwirrte ihm die ganze Zeit der Spruch von Leylas Kette durch den Kopf. Er hatte das Gefühl das Jana nicht mehr lebte, ihr etwas zugestoßen sein musste...

***

Kurz nachdem Leyla im Bett lag hörte sie das jemand das Haus verließ, wer wusste sie allerdings nicht. Sissy rollte sich dicht neben ihr zusammen.
Vorsichtig fing Leyla an sie zu kraulen. Ein Schnurren stieg in der Kehle der kleinen Kätzin auf. Die Wärme die sie ausstrahlte war angenehm und sie fühlte sich schon gleich viel besser.
Vielleicht war doch was dran, an dem was manche Menschen behaupteten, dass man durch Katzenwärme schneller gesund werden würde. Dieser Gedanke tröstete Sie etwas, da sie sich erhoffte morgen schon an ihrem Plan weiter zu feilen und sie wollte sich endlich diesen verdammten Jungen vorknöpfen.
Sie merkte wie ihre Augenlider immer schwerer wurden bis sie letztendlich einschlief.

***

Danilo schloss die Wohnungstür leise hinter sich als er das Haus betrat.
Alles war leise.
Er warf einen Blick in das Zimmer von Leyla, diese schlief friedlich und auch Andreas schlummerte selig auf der Couch. Auch er hatte das Bedürfnis nochmal zu schlafen, also legte er sich auf seinen Deckenhaufen auf dem Boden, er beschloss Leyla am Abend das Schmerz und Beruhigungsmittel zu geben...

***

Kelly betrat das Büro von Yalcin und Nick.
"Wir haben Neuigkeiten über sie",sagte Kelly und hielt ihnen ein Fahndungsfoto hin.
"Leyla Rudijenka, 31, mit ihrer Freundin vor 15 Jahren aus Odessa verschleppt, 2013 aus dem Astan-Poof befreit."
Yalcin musste zweimal hinhören.
"Seid gestern sind ihre Fingerabdrücke bei der Ausländerbehörde",fuhr sie fort.
"Ein paar alte Ermittlungen wurden neu aufgenommen, sie ist die Hauptverdächtige in weiteren 5 Entführungen und",sie stockte und atmete einmal tief durch,"und in 24 Mordfällen."
"24?!",platzte es aus Nick heraus.
"Du bist böse",murmelte Yalcin zu den Foto.
"Das kannst du laut sagen!",rief Kelly.
"Sie muss umgehend geschnappt werden! Sie könnte eine Gefahr für jeden sein!",rief Nick.
"Wenn Hamburg nur nicht so groß wäre",sagte Kelly verzweifelt.
"Wir wissen nicht ob sie überhaupt in Hamburg ist",sagte Nick zu ihr, was nicht gerade dazu führte, dass ihre Hoffnung, Leyla zu finden, stieg.

***

Leise schlich Danilo an das Bett von Leyla. Er hatte ein Glaß mit Wasser und zwei Tabletten dabei.
"Hey Leyla",flüsterte er,"Leyla."
Verschlafen öffnete sie ihre smaragdgrünen Augen. Als sie sich zu ihm umdrehte verzog sich ihr Gesicht vor Schmerzen.
"Ich hab hier was für dich",sagte er sanft.
"Was ist da?",fragte sie ihn misstrauisch.
"Etwas gegen die Schmerzen",sagte er ihr, ohne dabei auf das Berühigungsmittel einzugehen.
"Ich brach das nicht!",fuhr sie ihn an,"mir geht es bestens!"
Danilo seufzte.
"Komm schon Leyla, es wird dir danach bessergehen, dann kannst du auch besser schlafen...",Danilo musste mehrere Minuten auf Leyla einreden, ehe sie die Tabletten schluckte.
"Siehst du war, gar nicht so schlimm",sagte er und verließ das Zimmer.

***

Es ging ihr nachdem die Tabletten angeschlagen hatten wirklich besser. Die Schmerzen waren nur noch so groß, dass man sie aushalten konnte, ohne das Gefühl zu haben zu sterben. Zumindest kam ihr dieser Schmerz so vor.
Nach einer Weile viel sie in einen ruhigen Schlaf, aber lange konnte sie nicht so friedlich schlafen....

my life as a russian killerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt