30. Ein Beschluss

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*Tini's POV*

"Bin ich dir peinlich oder was?", hauche ich getroffen. Erschrocken sieht er mich an und schüttelt heftig den Kopf. "Nein, keineswegs Martina", widerspricht er mit überzeugter Stimme. Ich glaube ihm. "Wieso willst du es dann vor den anderen Geheim halten?", frage ich irritiert. Er fährt sich aufgebracht durch die Haare, während ich ihn nicht für eine Sekunde aus den Augen lasse. Ich muss nachvollziehen können was in ihm vorgeht und was er mit der Geheimnistuerei bezwecken will. "Ich bin wie du weißt, immer noch mit Stephie zusammen. Stell' dir vor was passieren würde, wenn ich mit ihr Schluss mache und gleich eine Beziehung mit dir beginne. Wir wären beide die Zielscheiben der Medien. Ich als das Schwein, dass seine Freundin und Verlobte mit einer langjährigen Kollegin betrügt und du als das Flittchen, dass sich auf mich eingelassen hat obwohl ich eine Partnerin habe, verstehst du?" Das klingt in der Tat sehr realistisch und durchaus möglich. "Und deshalb sollten wir unsere Liebe verheimlichen? Ich verstehe ja was du meinst, aber wie soll ich mir das vorstellen? Wenn Stephie in Mexiko anreist, wirst du sie mit Küssen und Komplimenten überdecken, während ich daneben stehe und so tue als würde mir alles sonst wo vorbeigehen?", meine Stimme klingt gepresst. Irgendwie gefällt mir seine Vorstellung von unserer Beziehung nicht. Natürlich hat er recht, doch... "Nein so drastisch wie du es dargelegt hast, ist es lange nicht. Ich werde ab jetzt versuchen mich von ihr zu trennen. Es gäbe vielerlei Gründe, die ich dabei verwenden könnte. Als nächsten Punkt komme ich etwas längere Zeit darauf mit dir zusammen. Na ja, du hast mich nach der Trennung mit Stephie unterstützt und mir geholfen. Irgendwie hat sich das dann entwickelt." Zufrieden über meine Aufmerksamkeit lehnt er sich im Stuhl zurück, wobei er seine intensiv grünen Augen nicht von mir löst. Ich bin in der Zwickmühle. Einerseits wünsche ich mir nichts sehnlicher als mit ihm zusammen zu sein, aber andererseits würde ich dadurch alle in meinem Umfeld belügen. "Ich weiß nicht Jorge...Wir würden all unsere Freunde betrügen und belügen. Mir ist nicht ganz wohl bei dem Gedanken." Er beugt sich zu mir vor und nimmt meine Hände in seine. Er drückt sie aufmunternd und sagt: "Wir schaffen das zusammen. Da bin ich mir sicher. Außerdem ist es nicht für lange Zeit. Das wird nicht allzu lange dauern." Ich zweifle immer noch an dieser Entscheidung und senke den Blick. "Hey", beginnt er besorgt. "Ich schwöre dir, wenn das alles vorbei ist, werden wir eine glückliche Beziehung führen. Das verspreche ich". Widerwillig treffen meine Augen die seinen und ich nicke kaum merklich. "Okay ich versuch's". Erleichtert drückt er mir einen süßen Kuss auf die Lippen und umarmt mich vorsichtig. "Das halten wir durch", lautet sein Kommentar. Ich bin immer noch überwältigt. Er hat mich schon wieder geküsst! Trotzdem schließe ich ein wenig gequält meine Augen. Das wird die schwerste Zeit sein, die ich bisher durchstehen musste.



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