Als ich am nächsten Morgen - wie gewöhnlich durch meinen nervtötenden Wecker - wach wurde, fühlte ich mich unglaublich ausgelaugt, was möglicherweise daran lag, dass ich bis tief in die Nacht wachgelegen und überlegt hatte, wie ich damit umgehen soll, dass ich Jason jetzt gezwungenermaßen öfters über den Weg laufen werde.
Kurzzeitig kam mir doch tatsächlich die Idee, meinen Großvater in ein anderes Heim zu stecken, allerdings war dieser Gedanke genauso schnell wieder verschwunden wie er aufgetaucht war, da ich erstens wusste das ich sowieso nie ein neues Pflegeheim finden würde und zweitens eine erneute Umgewöhnung ebenfalls für meinen Großvater nicht sonderlich zum Vorteil wäre.
Also blieb mir schlussendlich nichts anderes übrig als die Situation so hinzunehmen wie sie ist und Jason einfach auszublenden.
Irgendwie werde ich das schon hinbekommen.
***
Insgeheim hatte ich es irgendwie schon geahnt.
Aber meine völlig unkontrollierte Atmung war eindeutig Beweis genug.
Die komplette Nervosität, die bei mir während des gestrigen Gespräch mit Jason überraschenderweise komplett gefehlt hatte, überrannte mich jetzt quasi.
Ich wusste sowieso, dass ich wiedermal irgendwelche billigen Sprüche abbekommen werde, allerdings wollte ich unter keinen Umständen, dass Jason sein viel zu großes Maul aufmacht und alles von gestern erzählt.
Meine Hände fingen leicht an zu zittern, während ich zielstrebig auf das große Gebäude zu lief.
Die Schulklingel ertönte zum ersten Mal, was bedeutete, dass der Unterricht in 5 Minuten offiziell beginnen wird.
Normalerweise hätte ich spätestens jetzt noch einen Schritt zugelegt, da ich es hasste zu spät zu kommen, allerdings wollte ich heute nur so lange wie möglich von meinem Kurs wegbleiben...
Die letzten Meter waren mit Abstand die schlimmsten.
Ich hatte wirklich mit mehreren Dingen gleichzeitig zu kämpfen:
Einmal mit meinen wackeligen Knien, die drohten jeden Moment in sich zusammenzusacken und
dann noch mit meiner Atmung, die viel zu unkontrolliert und schnell war, sodass man denken konnte das ich gleich einfach umkippen würde.
Allerdings passierte nichts dergleichen.
Stattdessen kam ich nach geschätzten 3 Minuten vor dem Raum an, wo gleich mein Unterricht beginnen würde.
Ich atmete noch ein letztes Mal tief ein und aus, ehe ich vorsichtig und mit gesenktem Kopf durch die Tür trat und zielstrebig auf meinen Platz zueilte.
Ich wartete die ganze Zeit quasi nur darauf, dass irgendjemand einen dummen Spruch wegen dem gestrigen Gespräch mit Jason oder einen billigen Kommentar zu meinem heutigen Outfit abgab.
Jedoch passierte nichts. Rein gar nichts.
Niemand rief mir etwas zu oder lachte über mich.
Sie ließen mich in Frieden.
Eigentlich sollte ich darüber unheimlich froh sein, was ich natürlich auch war, allerdings schlich sich direkt die Frage 'Wieso' in mein Gehirn und schwirrte dort die ganze Zeit ununterbrochen herum.
Ich war so gut wie den ganze Tag über in meiner eigenere Welt gefangen und kam erst wieder in die Realität zurück, als die Schulklingen zum Schulschluss leutete...
***
Es war Mitte Januar und der Winter zugleich noch richtig zu spüren.
Ich zog mir die Kapuze meiner dick gefütterten Winterjacke tiefer ins Gesicht und legte einen Gang zu, um schneller am Heim meines Großvaters und gleichzeitig wieder im warmen zu sein.
Ich atmete erleichtert aus, als ich das Gebäude nach wenigen Minuten erblickte.
Ein letztes Mal beeilte ich mich.
Langsam, da meine Finger komplett eingefroren waren, stülpte ich die Kapuze aus meinem Gesicht und rieb anschließend meine Hände aneinander, während ich sie immer mal wieder anpustete, um sie schneller aufzuwärmen.
Als sich meine Finger fast ganz aufgetaut hatten, machte ich mich auf den Weg zu meinem Großvater.
Ich hatte eigentlich gehofft, dass die Überraschung gestern erst einmal die letzte war.
Vor allem aber hatte ich gebetet, dass er auf mich hören würde.
Jedoch hatte ich mich da gänzlich getäuscht, wie mir der kurze Blick, den ich in das Zimmer meines Opas warf, verriet...
・・・・・・
Hallo! ^^
Mal wieder ein neuer Teil von mir!
Ich hoffe er gefällt euch c:
Okay.Ich wünsche euch allen schon mal ein schönes Wochenende! <3
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Life changes
Teen Fiction・・・ Immer wenn ein Problem aus der Welt geschafft ist, tauchen neue auf. Es ist wie ein Kreislauf, indem wir uns befinden und nicht entfliehen können. Das schlimme jedoch ist, dass sie jedes mal dein komplettes Leben verändern und in eine neue Richt...
