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"Wahrscheinlich hast du mit jemand anderem gerechnet, hab' ich recht?" fragte er ruhig.
Ich nickte nur als Antwort. Mehr bekam ich im Moment sowieso nicht zustande.

"Das mit deinem Großvater tut mir wirklich leid Rose." sagte Jason nach einiger Zeit leise.
Ich nickte erneut bevor ich meinen Kopf in meine Hände vergrub und tief ein und aus atmete.
"Ich werde das schon schaffen." meinte ich und erhob mich langsam von der Bank.
"Wenn du Hilfe brauchst... Ich bin immer für dich da."
Ich lächelte ihn kurz dankend an, ehe ich mich auf den Heimweg machte.

***

Ich lag seit einer gefühlten Ewigkeit in meinem Bett und versuchte einzuschlafen. Doch vergeblich.
In meinem Kopf schwirrten zu viele Fragen umher, die mich nicht in Ruhe ließen.
Vor allem aber verunsicherte mich Jason's Verhalten und seine reizenden Worte.
Ich hatte tatsächlich das Gefühl, als würde eine völlig fremde Person vor mir stehen.
Aber nein, es war wirklich Jason.
Der Junge den ich über alles verabscheue, weil er mein Leben zur Hölle gemacht hat...

***

In den darauffolgenden Tagen verhielt ich mich falsch.
Ich besuchte meinen Großvater kein einziges Mal.
Das alles nur, weil ich es nicht ertragen konnte. Ich kam nicht damit klar, dass er mich nicht mehr erkennt.

So kam es das ich in ein kleines Loch fiel.
Ich verließ das Haus, außer wenn ich zur Schule musste, kaum noch.
Stattdessen kuschelte ich mich unter meine Bettdecke und weinte.
Richtige Mahlzeiten nahm ich auch nicht wirklich mehr zu mir.
Trotzdem versuchte ich, wenn ich mich denn mal in der Öffentlichkeit blicken ließ, mir von meinem inneren Sturm nichts anmerken zu lassen.
Ich spielte das tapfere glückliche Mädchen.
Allerdings hatte ich die schlechte Vorahnung, dass Jason merkte, wie sehr ich mich verändert hatte.
Zumindest verriet er sich ein wenig durch die mitleidigen Blicke, die er mir andauernd zuwarf.

***

Mittlerweile hatten wir Freitag.
Die Schule war seit 5 Minuten vorbei und ich war schon auf dem Weg nach Hause, als ich plötzlich hörte wie jemand meinen Namen rief.
Stirnrunzelnd drehte ich mich um und sah genau in Jason's Gesicht.
Er fing an zu Lächeln, während er die letzten Meter zu mir lief.

"Wie geht es dir?" fragte er direkt.
Ich seufzte, drehte mich um und setzte meinen Weg fort.
Jedoch ließ Jason nicht locker. Im Gegenteil.
"Komm' schon Rose. Du bist wie ein offenes Buch. Ich weiß, dass es dir nicht gut geht." meinte er.
"Es ist alles bestens, wirklich." versicherte ich ihm ernst.
Aus dem Augenwinkel konnte ich erkennen, wie Jason die Augen verdrehte.

Er schien kurz zu überlegen, ehe er sagte:
"Okay. Dann kannst du mich ja heute Nachmittag bei der Arbeit im Altenheim besuchen. Wir können auch gerne deinem Großvater einen Besuch abstatten, wenn du das willst."
Damit hatte er genau meinen Wunden Punkt getroffen.
Die dicke Fassade, die ich mir die letzten Tage aufgebaut hatte, find direkt an zu bröckeln.
Das bestätigte meine Reaktion umso mehr.

"Lass' mich einfach in Ruhe ok?! Früher waren dir meine Gefühle oder mein Wohlbefinden doch auch scheiß egal! Also wieso kümmerst du dich jetzt auf einmal um mich?! Ich brauch' dich nicht! Also halt dich aus meinem Leben fern. Vor allem was meinen Großvater betrifft." fuhr ich ihn wütend an.
Es kam mir so vor, als würde eine Bombe in mir platzen.
Allerdings waren es nur jegliche Gefühle, die ich die Tage zuvor unterdrückt hatte...

・・・・・・
Hey! :)
Ich hoffe euch hat der Teil gefallen c:
Ich wünsche euch noch eine schöne Woche! <3

Life changesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt