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Karla

Als ich das Hotel der Jungs verlies, wurde ich von einigen Fangirls böse angegafft. Vermutlich hatten sie gesehen, dass ich mit ihnen geredet hatte.

So sehr ich die Jungs und ihre Musik liebte; ich hatte nie und ich würde nie so vor ihrem Hotel oder sonst wo auftauchen und sie begaffen und belästigen oder sonst etwas...

Ich war einigermaßen beruhigt, als ich an ihnen vorbei war und Mia in ihrem Kindersitzt festgeschnallt hatte.

Kaum saß ich selbst im Auto, bekam ich dann doch noch eine Fangirlattacke. Ich hatte mich da drinnen ganz schön zusammen reißen müssen, um nicht los zu kreischen, wie vorher am Telefon. Ich wollte ja nicht als völlig bescheuert dastehen...

Mia sah mich verständnislos von der Rückbank aus an.

"Weißt du Mäuschen, eines Tages, wenn du älter und selbst ein Fangirl bist, wirst du das verstehen", erklärte ich ihr.

"Weißt du was, jetzt gehen wir nach Hause, du bekommst von mir deinen Lieblingsbrei, dann gehen wir ins Bett und morgen früh ist Sonntag und die Mama muss nicht arbeiten und hat den ganzen Tag Zeit für dich. Vielleicht macht ihr zwei wieder einen schönen Ausflug zusammen oder ihr macht etwas mit mir... Das hört sich doch toll an..."

Ich ließ mich erschöpft auf unser Sofa fallen. Es war bereits nach 23.00 Uhr und Mia war eben erst eingeschlafen.

Normal machte ich ihr nur Frühstück und brachte sie morgens in die KiTa, Leni kümmerte sich mittags um sie und brachte sie Abends zu Bett. Wenn doch ich mal Mia zu Bett brachte, schlief sie normal schnell ein. Heute jedoch hatte sie die ganze Zeit geweint und nach ihrer Mama gerufen; vermutlich weil sie sie den ganzen Tag nicht gesehen hatte.

Es machte mir nichts aus, mich um Mia zu kümmern, ich tat das sogar sehr gerne, vor allem weil ich wusste, dass ich keine Kinder bekommen kann, aber manchmal sorgte ich mich, dass Leni zu viel arbeitete und zu wenig Zeit für Mia hatte. Von den Sorgen, die ich mir wegen den neuen Erkenntnissen, die ich über ihren Job bekommen hatte, machte, gar nicht erst zu reden.

Leni war meine beste Freundin, seit sie sich vor fast zwei Jahren mit einem Neugeborenen im Tragetuch und einem einzigen Koffer voll Klamotten und wenigen Büchern und anderen Besitztümern hier die Wohnung angesehen hatte. Sie hatte von Anfang an klar gemacht, dass es mit ihr als Mitbewohnerin nicht leicht werden würde, vor allem wegen dem Baby, aber ich wollte niemanden anderen. Sie war der freundlichste, fröhlichste und charismatischste Mensch, der mir je begegnet war und zugegeben, ich hatte mich verliebt.

Als mir klar wurde, dass ich keine Chance bei ihr hatte, war für mich eine Welt zusammengebrochen, aber ich hatte beschlossen, dass ich dann eben ihre beste Freundin sein würde. Näher würde ich ihr nie kommen, aber das genügte mir und inzwischen hatte ich das auch voll und ganz verwunden.

Telefonklingeln riss mich aus meiner Träumerei.

Ich zog mein Handy aus einer Hosentasche, stellte dann aber fest, dass das Telefon mit Festnetzanschluss klingelte. Außer meinen Eltern rief dort fast nie jemand an.

Ich war doch vor wenigen Stunden erst bei meiner Mutter...?

"Göppel hier, Hallo?"

"Sind Sie die Mitbewohnerin von Leni Rabe?", schluchzte eine Mädchenstimme.

"Ja", antwortete ich zittrig. "Warum?"

"Ich bin Lenis Kollegin. Leni wird gerade ins Krankenhaus gebracht..."

"Was ist passiert? Wie geht es ihr?", fragte ich, bekam als Antwort aber nur mehr Schluchzer und Schniefer. In mir machte sich Panik breit.

"Ich weiß nicht", brachte das Mädchen schließlich heraus.

Zweimal love-to-go, bitte?! (1D FF Niall)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt