Niall
Ich wurde von Rütteln an meiner Schulter geweckt.
"Junge! Steh auf, du kannst hier nicht schlafen!"
Mein Kopf brummte, meine Glieder waren steif. Als ich aufsah, blickte ich in das Gesicht des Krankenpflegers, der mich vorhin hinausgeschmissen hatte.
Nur, dass ich nicht gegangen war. Ich war an Lenis Seite sitzen geblieben und musste eingeschlafen sein.
Wir hatten eine Woche lang Pause (die anderen Jungs schrieben Songs und machten Demos für die neue CD, aber mich hatten sie schließlich einfach weggeschickt, ich sei der Arbeit hinderlich) und sobald ich das erfahren hatte, war ich in einen Flieger gehüpft und hergekommen. Karla hatte ich noch nicht erreicht, in den paar Stunden, die ich hier war.
"Sorry", murmelte ich dem verstimmten Krankenpfleger zu.
"Wenn du jetzt sofort gehst, dann lass ich dich noch einmal davonkommen. Pass auf, dass dich nicht nochmal jemand erwischt, sonst bekommst du ärger, unter Umständen wirst du aus dem Zimmer verbannt oder bekommst Hausverbot."
Ich hatte nicht die Energie zu diskutieren, zu betteln oder zu flehen.
Ich ging. Kommentarlos.
Der Pfleger klopfte mir mitleidsvoll auf die Schulter.
"Tut mir Leid Kumpel. Ich mach die Regeln nicht, aber morgen früh kannst du wieder kommen."
Ich hatte mir ein Taxi gerufen und war zu Karla gefahren. In ihrer Wohnung brannte noch Licht, dass hatte ich von der Straße aus gesehen, also klingelte ich.
"Was machst du denn hier?"
"Ich... Die Jungs haben mich nicht länger ertragen. Kann ich rein kommen?"
"Klar. Willst du hier pennen?", fragte sie und deutete auf meine Sporttasche.
"Ich hab noch kein Hotel gefunden...", erwiderte ich entschuldigend.
"Du kannst mein Bett haben, wenn du möchtest. Ich schlafe bei Mia in Lenis Zimmer..."
"Danke..."
Karla
Als es klingelte und Niall vor meiner Tür stand, war das vielleicht eine Überraschung.
Wir hatten uns aufs Sofa gesetzt und er hatte erzählt, wie es ihm die letzten Tage gegangen war (miserabel) und weshalb er kam (er wollte bei Leni sein und seine Bandkollegen fanden, er würde die Produktivität verzögern).
Dann hatte ich ihm von meinem Ausflug erzählt und von Paula.
"... Ich verstehe es einfach nicht. Wie verheimlicht man ein Kind? Und warum?", schloss ich meinen Bericht.
"Ich weiß nicht Karla. Du hast so schon so viel für sie getan; vielleicht wollte sie dich einfach nicht noch mehr belasten..."
"Ich bin ihre Freundin! Ich will mit sowas belastet werden. Außerdem sind sie und Mia keine Last. Sie sind meine Familie. Mia hat schon angefangen, meine Mutter Oma zu nennen..."
"Sie hatte bestimmt ihre Gründe. Vielleicht waren es dumme Gründe, aber für sie waren sie wichtig."
Wir schwiegen eine Weile.
"Denkst du, sie wacht wieder auf?", fragte Niall schließlich. Seine Stimme zitterte, als versuchte er, nicht zu weinen. Ich rutschte näher zu ihm und legte ihm meine Hand auf die Schulter, in einem schwächlichen Versuch, ihn zu trösten.
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Zweimal love-to-go, bitte?! (1D FF Niall)
FanficLeni ist, wie man so schön sagt, mit Kind und Kegel nach Irland geflüchtet. Sie ist alleinerziehend, gerade mal volljährig, meist etwas überfordert, hat Geldsorgen, bewegt sich am Rand der Legalität und hat eine Vergangenheit, die sie vor allen gehe...