Kapitel 8

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PoV Noah

Scheiße! Grace, warte! Warte, verdammt!

Ich hätte es ihr erklärt. Alles hätte ich ihr erklärt. Natürlich war sie am Anfang nur eine Art Mittel zum Zweck gewesen, wie sehr ich mich auch dafür hasste. Aber dann war sie mir wirklich ans Herz gewachsen. Oh Gott, ich hatte sie zum weinen gebracht! Das Mädchen, das mir so viel bedeutete. Was war ich bloß für ein Mensch? Wie konnte ich ihr so etwas antun? Ich hatte sie wirklich benutzt, auch wenn es einen Grund dazu gab.

Und dieser Grund stand direkt hinter mir. Ich drehte mich um und mein Bauch verkrampfte sich. Alex, Justin und die anderen hatten sich vor mir aufgebaut und sahen mich vernichtend an. Ich kam mir so klein vor, so machtlos. Ich war ein Niemand und ich hatte eines der besondersten Mädchen zum weinen gebracht...

"Du weißt, was jetzt passiert?", fragte Alex ernst.

In der Dunkelheit konnte ich sie kaum erkennen. Ich wollte hier weg. Ich musste zu Grace, doch ich konnte mich nicht bewegen.

"Du hast uns angelogen! Hast gesagt, du hättest eine Freundin und dabei hast du die arme ganz einfach nur benutzt. Und jetzt ist sie weg, was meinst du, wie scheiße es ihr jetzt geht? Und das alles nur, weil du deinem Schicksal entgehen willst? Denkst du etwa, du kommst einfach so davon?", fragte er spöttisch.

Ich war so ein schrecklicher Mensch. Und jetzt hatte sich nichts geändert. Sie waren immernoch da. Und immernoch genauso schrecklich.

"Verdammt, Noah! Du hast uns angelogen!", rief Alex übertrieben.

Ich spürte nichts. Ich war taub. Da war nur diese Erkenntnis.

Ich liebte sie, aber ich hatte sie verletzt.

Ich spürte Alex Hände an meiner Jacke ziehen. Ich schloss die Augen. Egal, wie sehr ich mich davor fürchtete, im Prinzip war es meine gerechte Strafe. Und sie taten es so oft, also war ich es doch schon gewohnt. Es musste doch immer einen geben, auf dem man herumtreten konnte.

Alex schlug mir ins Gesicht. Und noch einmal. Auf einmal war ich wieder hellwach. Verdammt, ich hatte mich doch nicht dran gewöhnt. Es tat immernoch so sehr weh, wie beim ersten Mal.

"Bitte, lasst das", flüsterte ich verzweifelt.

Sie lachten. Es machte ihnen Spaß, sie waren so unmenschlich!

Ich spürte immer mehr Fäuste, die mich auf einmal überall schlugen. Ich fiel auf den Boden und sie traten mich. Ich wollte abhauen, aber ich hatte überhaupt keine Chance. Sie waren zu viele und sie waren zu stark. Jeder Tritt zuckte durch meinen ganzen Körper und ich schrie, dass sie aufhören sollten. Sonst würde ich noch sterben. Ich bekam keine Luft mehr. Grace! Ich brauchte sie doch nur, damit ich das hier nicht erleben musste.

Irgendwann hörten sie auf. Mein Körper war taub, aber trotzdem spürte ich jede einzelne Stelle. Ich brannte und gleichzeitig war nur noch Asche von mir übrig. Ich blieb einfach da liegen. Jede Bewegung würde nur zu sehr weh tun.

Grace, sie musste es verstehen. Ich hatte sie verletzt, aber doch nur, damit ich nicht mehr so verletzt wurde.

Habt ihr gedacht, dass so etwas passiert? Wie findet ihr die Wahrheit? Ich hoffe euch haben die beiden Kapitel trotz dem Drama gefallen. Schreibt doch gerne ein Kommentar oder votet für die Geschichte. Gute Nacht :*

Alles, nur nicht das, was ihr erwartetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt