Ich starrte auf mein Handy. Ich hatte den Kontakt von Noah geöffnet und mein Finger schwebte über dem Anrufknopf. Gott, war ich aufgeregt. Meine Hände schwitzten und ich spürte mein Herz in meiner Brust hämmern.
Mittlerweile war es schon Donnerstag. Die letzten Tage hatte ich mich einfach nicht getraut bei ihm anzurufen, aber heute machte ich es auf jeden Fall! Was sollte schon schlimmes dabei sein?
Ich atmete einmal tief durch und tippte dann auf den Display. Dann hielt ich mir mit etwas zittrigen Händen das Handy ans Ohr.
Schon nach einem Klingeln nahm er ab, als hätte er sein Handy schon in der Hand gehabt.
"Grace!", rief er. "Oh Gott, ich dachte du rufst nie mehr an!"
"Noah, wie geht es dir... warum hast du nicht angerufen?", stellte ich die Gegenfrage.
"Ich weiß auch nicht. Ich wollte dich nicht... ich wollte nicht, dass du sauer bist, schätze ich", murmelte er.
"Doch, sauer bin ich schon", sagte ich, versuchte aber freundlich dabei zu klingen. "Aber ich hab mir auch solche Sorgen gemacht."
"Nachdem du weg gerannt bist, dachte ich, du willst mich nie wieder sehen. Oh Gott, es tut mir alles so leid! Ich hätte es dir sagen sollen!", rief er.
"Das hättest du wohl", sagte ich leise.
"Aber Grace, ich hab dich nicht benutzt. Vielleicht am Anfang ein bisschen und das tut mir so unendlich leid. Aber dann hab ich gemerkt, wie gern ich dich hab. Ich wollte wirklich, dass wir Freunde werden", erklärte er.
"Ich dachte, wir sind schon Freunde", sagte ich. "Was ist danach passiert?", fragte ich um kurz über etwas anderes zu reden.
"Die Jungs kamen...", murmelte er.
Oh nein. Ich hatte wieder dieses flaue Gefühl im Bauch. Ich wollte es gar nicht wissen, was sollte ich sagen, wenn Noah jetzt das sagte, von dem ich dachte, dass er es sagen würde?
"Sie haben mich zusammen geschlagen", flüsterte er.
Ich sog erschrocken die Luft ein. Dann stieß ich sie wieder aus. Und das war meine Schuld! Ich war abgehauen und dann hatten sie...
"Oh mein Gott, Noah, es tut mir so leid! Ich hätte da bleiben sollen. Dann wäre das nicht passiert. Ich verdammtes Arschloch hätte nicht einfach abhauen dürfen. Es... tut mir leid", rief ich und wurde zum Ende hin immer leiser.
"Du hättest es doch nicht verhindern können", sagte er leise und niedergeschlagen. "Sie hätten es so oder so irgendwann getan. Sie tun es oft, weißt du. Sie brauchen nur den kleinsten Grund und dann haben sie ne Menge Spaß dabei."
Einen Moment blieb es ruhig.
"Und jetzt?", fragte Noah dann.
"Ich weiß nicht", gestand ich. Ich war immernoch etwas sprachlos wegen diesen Typen. Erst jetzt merkte ich, wie schwer er es haben musste und warum er das alles getan hatte. "Vielleicht sollten wir es noch einmal versuchen", schlug ich vor.
"Ja, das klingt gut", stimmte er mir zu.
"Sollen wir uns dann einfach mal treffen?", fragte ich. "Vielleicht mal bei dir?"
"Hmm", machte er. "Wir könnten lieber zu dem Hof meines Onkels gehen."
Sofort hellte sich meine Stimmung auf. Pferde, vielleicht auch reiten?
"Klingt gut!", rief ich.
Wir verabredeten uns für das nächste Wochenende. Dann legte er auf und ich ließ mich zufrieden auf mein Bett fallen. Natürlich war eigentlich überhaupt nichts gut. Sie hatten ihn geschlagen. Und es war meine Schuld. Mir stiegen schon wieder Tränen in die Augen, aber diesmal blinzelte ich sie weg. Jetzt war es vorbei mit dem Heulen. Jetzt würde doch alles wieder gut werden!
Peace!
Ein kurzes Kapitel und es ist auch wirklich nicht spannend. Aber es wird noch was passieren. Sagt mal, wollt ihr lieber ein Happy End oder nicht? :D Ich kann mir die Antwort schon denken, aber sowas anderes wäre vielleicht auch ganz... naja, traurig vielleicht...? Ach keine Ahnung. Ihr könnt ja trotzdem in die Kommentare schreiben, was ihr lieber wollt :)Auf dem Bild hab ich übrigens Grace gekritzelt. Aber so muss sie nicht unbedingt in eurer Vorstellung aussehen. Ich hatte einfach Lust dazu :)
So, jetzt ist aber Schluss!
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Alles, nur nicht das, was ihr erwartet
Teen FictionEs sind diese Tage, die alle so hassen. Diese Tage, die jeder kennt. Diese Tage an denen man sich wünscht, man könnte für immer in seinem Bett liegen bleiben und sich vor der Welt verstecken. Vor dieser schrecklichen Welt. Es sind diese Tage, die Gr...