Der Gesang

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Es war ein ziemlicher Schock. Terry hatte seine Seele verloren? Deswegen hat er nie geredet. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich stand nur da und starrte ihn an. Die anderen taten es mir gleich. Terry hingegen verhielt sich, als ob es ganz alltäglich wäre, eine neue Seele zu bekommen. Die größte Frage, die ich hatte, war, ob Terry wieder der alte wird. Boreos schien meine Gedanken zu lesen. "Es kommt darauf an, wie ihr ihn behandelt", sagte er. "Wenn ihr so mit ihm umgeht, wie ihr es früher getan habt, wird sich seine Persönlichkeit dem anpassen. Ich weiß, es wird nicht leicht. Außerdem", fügte er hinzu, "wird er ohne die Präsenz eines so mächtigen Wesens wie mir"-in diesem Moment sprühte er nur so vor Bescheidenheit-"eine Weile lang nicht stark genug sein, alleine klarzukommen. Er wird in dem Stadium sein, in dem er war, nachdem ihr den Kampf in Tropos ausgetragen hat."-"Moment mal. Woher-" Boreos lächelte nur etwas seltsam, dann düste er davon. Diesmal gingen nicht wir durch den Sandsturm, sondern umgekehrt. Nachdem dieser sich gelegt hatte, wollten wir unsere Reise fortsetzen. "Wohin gehen wir jetzt?", fragte Peter. Ich schaute mich um. Dabei fiel mein Blick auf Terry. Boreos hatte Recht behalten. Sein Blick war wieder leer. Ich fühlte mich, als ob ich ihn schon zum zweiten Mal verloren hätte. Dann schien sich etwas in ihm zu regen. Sein Blick wurde heller. Er sah zwar noch nicht gesund aus, aber definitiv besser als eben noch. "Terry?", fragte ich. Er antwortete nicht. Er drehte sich etwas, bis er langsam losging. "Was zur Zerrwelt? Wo willst du hin?" Dann fing er an zu rennen. Wir auch. 'Warum ist er losgerannt?', fragte ich mich. Dann hörte ich etwas. Musik. Eine Gitarre. Und zögerlicher Gesang. Zögerlich, aber wunderschön. Ich wurde langsamer. Die anderen, Terry inklusive, zum Glück auch. "Was... ist das?", fragte ich. "Ich kenne nur ein Wesen, das so schön singen kann. Ich habe Legenden darüber gelesen", sagte Gerda. "Ein Mysteriöses Pokémon..."-"Meloetta", hauchte Terry. Wir gingen weiter in die Richtung, aus der die Musik kam. Schließlich sahen wir auf einer kleinen Düne einen Gitarristen sitzen. Sein rechtes Bein war komisch verdreht und er schien Schmerzen zu haben, aber er spielte trotz dieser misslichen Lage mit zusammengebissenen Zähnen auf seiner Gitarre. Und über ihm schwebte etwas, was wie ein kleines Mädchen mit schwarzem Kleid, grünen Haaren und einem Headset aussah. Das war wahrscheinlich Meloetta. Dann bemerkte ich, dass es dieses Wesen war, welches so wunderschön sang. Aber es sah nicht fröhlich aus. Eher ängstlich. Es hatte Schmerzen. Auch seine Aura sagte mir das. Und ich spürte, warum. Ich ging zu dem Gitarristen, schlug ihm ins Gesicht und riss ihm die Gitarre aus der Hand. Meloettas Gesang endete sofort. Der Gitarrist sprang auf. "Sag mal, gehts noch? Gib mir meine Gitarre zurück!" Ich schlug ihn nochmal. Die anderen starrten mich entsetzt an. Terrys Blick wurde wieder leerer, was bedeutete, dass Meloetta sich entfernte. "Was heißt hier 'Gehts noch'? Das sollte ich dich fragen!"-"W-Was?"-"Merkst du es nicht? Während du spielst, hast du eine emotionale Bindung zu Meloetta! Wenn du so verzweifelt spielst, weil du denkst, du stirbst bald, quälst du sie nur!"-"A-Aber..."-"Nichts aber!", schrie ich. "Du solltest froh spielen! Du hast die Chance, mit diesem Urgesang ein Mysteriöses Pokémon zu treffen! Wir können dich retten!"-"Ü-Übrigens...", meldete sich Peter zu Wort, "w-was hat dich so z-zugerichtet, ähm...?"-"Nennt mich Pascal", sagte der Gitarrist. Er schien sich einigermaßen beruhigt zu haben. "Und bitte, erinnere mich nicht daran. Ich möchte jetzt einfach die schönen Seiten des Lebens genießen." Er atmete tief durch. Dann gab ich ihm seine Gitarre und er fing an, zu spielen. Es war exakt dieselbe Melodie, aber sie hörte sich trotzdem anders an. Fröhlicher. Ich spürte wieder diese einzigartige Aura. Meloetta kam zurück und zögerte kein bisschen, aus voller Kehle mitzusingen. Terry sah zufrieden zu. Gerda wiegte im Takt mit, Lara tanzte hin und her und Peter fing an zu heulen. Ich fragte mich, ob die Angst vor den Angreifen ein Mitgrund war oder er einfach die Musik so wunderschön fand. Nicht nur Meloetta, sondern auch die Musik an sich hatten nun eine extrem starke Aura. Aber diese Auren machten nicht die geringsten Anstalten, sich gegen mich zu richten. Sie hießen mich willkommen. Sie nahmen mich auf und gaben mir Kraft. Und natürlich muss auch der schönste Moment mal ein Ende haben. Hinter uns tauchten plötzlich riesige Horden von Knacklion, Ganovil, Tuska und Sandan auf.

Pokémon - Die Wandler: Teil 1 - Reshiram, Zekrom und Kyurem (wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt