Die Steine

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Kobalium ließ von Matthew ab, der schwer keuchend auf dem Boden landete. Ich stand einfach da und starrte ihn an. Er war ein Klon? Aber er hatte sich immer nett mir gegenüber verhalten. Mir schoss eine Frage in den Kopf. Wusste Klaus, wen er da unterrichtet hatte? Denn er schien es zu wissen. Ich wurde wütend. Erst gibt er mir so eine Person mit und dann sagt er mir nicht mal Bescheid. Ich schauderte. Ich hatte Angst, die dunkle Energie würde wiederkommen. Aber es geschah nichts. Ich schaute hoch und sah Kobalium auf mich zu kommen. "Du bist naiv", sagte er kalt. "Du hattest es eigentlich schon bemerkt. Seine Aura ist nicht normal. Aber du hast dir eingeredet, du würdest es dir nur einbilden. Alles, um einen Freund zu schützen. So sehr ich es auch gut finde, dass du Leute schützen willst... Es bringt nichts, wenn du die falschen Leute schützt."-"Und was ist mit euch?"-"Was meinst du?"-"Ihr schützt vielleicht nicht die Falschen... Aber ihr besiegt die Falschen."-"Inwiefern?"-"Jeden, den ihr noch kein Stück kennt, stempelt ihr als Feind ab. Und wenn er, vielleicht aus Versehen oder ausnahmsweise, etwas falsch macht, seid ihr sofort da, um ihn fertig zu machen."-"Du..."-"Es gibt niemanden, der nur gute oder nur schlechte Taten vollbracht hat. So leicht ist es nicht. Die Welt lässt sich nicht einfach in Schwarz und Weiß unterteilen", sagte ich. Dann fiel mir ein, von wem dieser Satz kam, und sofort vermisste ich Zoey noch etwas mehr. "Du wagst es...", knurrte Kobalium zornig. "Ich finde, er hat Recht, Kobalium!" Ich fuhr herum. "Keldeo! Wie bist du hier reingekommen?", fragte ich erfreut. "Ein Guardevoir hat mich hierher teleportiert", antwortete er. "Den befreiten Wandlern geht es übrigens gut. Alle sind fröhlich, wenn auch etwas verdreckt, auf dem Weg nach Hause."-"Freut mich zu hören." Ich zeigte ihm einen Daumen nach oben. "Befreite Wandler? Was ist passiert?", fragte Kobalium verwundert. Wir erzählten ihm, Viridium und Terrakium alles. Als wir fertig waren, beratschlagten sie sich leise. "Dann ist es entschieden", sagte Kobalium und drehte sich um. "Keldeo... Du hast gute Arbeit geleistet. Du wirst mit uns mitkommen und die Sanctoklinge erlernen", sagte Terrakium stolz. "Und du...", sagte Viridium, "du könntest unsere Anerkennung erhalten. Bist du bereit?" Während Keldeo hinter mir am ausflippen war, zeigte ich zuerst auf Matthew und fragte: "Was ist mit ihm?"-"Das ist das erste und letzte Mal, dass wir einen Klon gehen lassen." Ich seufzte erleichtert. "Was ist jetzt diese Prüfung?", fragte ich. "Du musst Zekrom und Reshiram erwecken."-"Was?!? Aber... ich... wir... hatten etwas anderes vor!"-"Was ihr vorhattet, ist nicht von Belang. Das ist unsere Prüfung. Du musst sie meistern, um unseren vollsten Respekt zu haben." Damit drehte Kobalium sich um und entfernte sich langsam. "Warte!", rief ich. "Könnt ihr mir vielleicht einen Tipp geben, wie man an die Steine kommt?" Kobalium seufzte. "Erinnere dich daran, wofür Reshiram und Zekrom stehen", sagte er knapp. Dann verschwand er aus dem Raum. Ein Krachen war zu hören, und als ich ihnen nachschaute, sah ich ein großes Loch, wo mal der Lüftungsschacht gewesen war. Ich blickte zu Matthew. Der saß immer noch am Boden und keuchte. Ich knirschte mit den Zähnen. Und dann ging ich aus dem Gefängnis. Alleine.

Erschöpft fiel ich aus dem ehemaligen Lüftungsschacht. Das ganze Abenteuer-Gedöns schlauchte echt. Nachdem ich mich etwas erholt hatte, bekam ich einen Anruf. Ich hörte Klaus, der versuchte, ruhig zu bleiben. Als er sich beruhigt hatte, sagte er nur kalt, dass Matthew ihm alles erzählt hatte. Ich sackte zusammen. Noch ein Freund weniger. Was sollte ich jetzt machen? "Hey, was soll dieses deprimierte Gesicht?"-"Gerda? Was ist?"-"Wie gesagt, wir wollten dich eigentlich nach Hause holen, aber du bleibst ja sowieso hier. Insofern dachten wir, wir könnten bei dir bleiben, um dir zu helfen. Ich meine, natürlich nur wenn du willst."-"Geht's noch? Natürlich will ich!", rief ich erfreut. "Aber ich verstehe nicht, was Kobalium meinte..." Dann hatte ich eine Idee. Sie war so simpel, so einfach... Das musste einfach klappen. Ich schloss die Augen. "Äh, Felix? Was machst du da?", fragte Lara. "Sei still", zischte ich. Reshiram war der Drache der Wahrheit, Zekrom der Drache des Wunsches. Wunsch und Wahrheit... Zwei Dinge, die in jedem enthalten sind.
Ich hatte den Wunsch, die Wahrheit zu wissen.
Und ich hatte die Wahrheit, meinen Wunsch zu wissen.
Ich konzentrierte mich auf diese beiden Tatsachen und lenkte meine Aura nach ihnen um. Ich öffnete die Hände und etwas fiel hinein. Dann öffnete ich meine Augen. Zwei Steine lagen in meinen Händen. Ein schwarzer links, ein weißer rechts. Ich spürte etwas darin pulsieren und jubelte innerlich. Wir hatten die Steine. Jetzt mussten wir 'nur noch' die Drachenstiege finden, sie wiederbeleben und sie dazu bringen, mit uns zu kooperieren. Das würde ein Kinderspiel.

Danke nochmal für die Votes, Views und Leselisten... einträge...dingens. Es kommt zehnmal so gut an wie erwartet! ^^

Pokémon - Die Wandler: Teil 1 - Reshiram, Zekrom und Kyurem (wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt