"Wohin gehen wir als nächstes?", fragte Peter. "Wahrscheinlich zu diesem Flughafen", antwortete Gerda. "Ein unglaublich starkes Gewitter soll dort wüten. Das wird Voltolos sein." Sie blickte in den Wald. "Außerdem will jemand einen weißen, seltsamen Stein dort gesehen haben. Wenn das der Lichtstein ist, sind wir schon ein ganzes Stück weiter."-"Aha."-"Und wir sollen jetzt diese 'Abkürzung' durch den Wald nehmen?", fragte Lara. "Das sieht nicht schön aus dort drin. Da will ich nicht rein."-"Das ist der kürzeste Weg", sagte ich. "Aber was, wenn das eine Falle ist?"-"Dann haben wir halt Pech gehabt. Jetzt komm schon!"
"Siehst du? Ist doch alles glatt gegangen!"-"Wenn du Opfer eines Angriffes zu sein als glatt gehen bezeichnest, dann ja." Lara klopfte sich den Staub aus der Kleidung. "Ach was, Angriff. Das waren doch nur ein paar Kinder, die spielen wollten!"-"Dummerweise haben sie, als wir abgelehnt haben, ihre großen Brüder geholt."-"Das war doch schnell geklärt."-"Nicht schnell genug, um mich vor Schlägen zu bewahren!" Sie starrte mich wütend an. "Ist ja gut, ist ja gut. Ich gebe ja zu, dass das besser hätte laufen können. Aber jetzt konzentrieren wir uns wieder auf unsere Aufgabe, okay?" Sie machte ein beleidigtes Gesicht. "Na gut", nuschelte sie.
"Der Turm des Himmels..."-"Wow! Er ist wirklich ziemlich groß! Aber ich dachte, hier in der Nähe wäre Voltolos... Nichts ist von einem Gewitter zu sehen!" Peter schaute sich um. "Ist ja nicht so schlimm", meinte Gerda. "Dann holen wir uns erstmal den Lichtstein."-"Vorausgesetzt, er ist es auch", sagte ich. "Finden wirs heraus!"
"Grabsteine... Das hier ist ein Friedhof?"-"Allerdings...", sagte plötzlich eine unheimliche Stimme. "AAAAAAAHH!", schrie Peter. Eine geschätzt 500 Jahre alte Dame erschien im fahlen Tageslicht. "Das hier ist ein Seelenfriedhof. Hier wird niemand begraben..."-"...sondern die Geister derer, die in dieser Region gestorben sind, kommen freiwillig hierher, um in Frieden zu ruhen, nicht wahr?", fragte Gerda. "Exakt", sagte die alte Dame. "Für die Körper gibt es schließlich die Herzfriedhöfe." Lara gab einen seltsamen Laut von sich. "Was ist?", fragte ich. "D-dort..." Ich folgte ihrem Blick. Ein paar Grabsteine standen da. Auf einem stand R.I.P. Pascal O. K. E. M. O. Noah / Knackrack.
Ich stand da. Meine Augen füllten sich mit Tränen. Nein. Das durfte nicht wahr sein. Ich rannte los. "Halt!" Die alte Frau stellte sich mir in den Weg. "Das darfst du nicht."-"Es ist mir egal!", schrie ich. "Geh mir aus dem Weg!" Sie schüttelte den Kopf. "Das werde ich nicht tun. Ich kann dich verstehen, glaub mir, aber wenn du das tust, wirst du verflucht und..."-"WAS WEIßT DU SCHON!" Ich schob sie weg und hörte sie flüstern:"Mehr als du, Jungchen. Aber du hast deine Entscheidung getroffen. Wenn es das ist, was du willst, dann tu es. Aber merke dir: Was das Leben gibt, darfst du behalten. Was du dem Leben nimmst, holt es sich wieder zurück." Ich war taub. Ich hörte ihr nicht zu. Ich stellte mich vor den Grabstein. Und mit einem Aufschrei der Wut zerschmetterte ich ihn.
Die Alte schüttelte wieder den Kopf. "Das war es dann wohl."-"Was? Was meinst du?"-"Soso, jetzt hörst du wohl zu. Aber es ist zu spät." Ich schaute auf den Boden. Was hatte ich getan? Ein Schatten kroch plötzlich auf mich zu. Ich versuchte, auszuweichen, aber ich konnte mich nicht bewegen. Er verschwand in meinem Schatten. Ich wartete. Nichts passierte. "Was war das j-" Und schon schossen aus sämtlichen Gräbern Alpollo, Makabaja, Paragoni und viele andere Geistpokémon hervor. "Mist!"-"Felix! Wir müssen nach oben!", rief Gerda. "Warum das denn?"-"Oben auf dem Turm ist eine Glocke, die die Geister beruhigen kann!"-"Okay! Dann schnell!" Wir fingen an, zu rennen. Überall waren Geister bis zum Gehtnichtmehr, aber ich schaffte es, nach oben zu laufen, während die anderen die Geister zurückhielten. "Fast... da...", keuchte ich. Ich war oben. Eine große, runde Plattform bildete die Turmspitze. Und auf einem Podest war eine riesige Glocke angebracht. "Wow! Unglaublich!", rief Peter. Er schaute über die Kante. "Wir sind verdammt weit oben!" Ich ergriff das Seil der Glocke. "Na gut... Los geht's!" Ich zog. Einmal. Zweimal. Dreimal. Die Glocke fing an, zu schwingen. Viermal. Fünfmal. Sechsmal. Das Schwingen wurde heftiger. Und endlich, beim zehnten Zug, fing die Glocke an, zu schlagen. Die Geister wurden ruhiger. Alle zogen sich langsam zurück. Ich atmete auf. Es war gerade noch mal gutgegangen. Dann sah ich etwas. Ein Geist schien noch etwas Energie zu haben. Er schwebte auf Peter zu und tippte ihm auf die Schulter. Peter drehte sich um. Er erschrak. Er stolperte. Er fiel. Über die Kante. Ein Grabstein tauchte auf. "Was du dem Leben nimmst, holt es sich wieder zurück."
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Pokémon - Die Wandler: Teil 1 - Reshiram, Zekrom und Kyurem (wird überarbeitet)
FanfictionDie Welt der Wandler ist in Gefahr. Viele Gruppen werden ausgesandt, um das Unheil abzuwenden...