54. Kapitel: Der Kater meines Lebens

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Haileys p.o.v:

Schlaftrunken und mit einem dicken Schädel öffnete ich schmerzhaft die Augen und schloss sie aufgrund der blendeten Sonnenstrahlen gleich wieder. Langsam und bedacht öffnete ich sie erneut und fuhr mir angestrengt durchs Gesicht. Auf einmal überkam mich ein Schauer und meinen Körper zierte eine Gänsehaut. Ich zog mir instinktiv die Decke hoch bevor ich sie zur Seite schmiss und mich aufriss. Meine weinroten Fußnägel leuchteten mich an als ich meinen Blick über das fremde Zimmer gleiten ließ und meinen Freund versteckt und schnarchend unter der weißen Decke aufwand. Sein Arm hing aus dem Bett heraus und seine lockigen Haare lagen ihm wirr über dem Gesicht. Vorsichtig hob ich die Decke hoch, bevor ich sie wieder fallen ließ und ich mein Gesicht in meinen Händen versteckte. Genauso wie ich, trug Harry bloß seine Unterbekleidung und eine leere Verpackung des Verhütungsmittels lag auf dem weißen Nachttisch. Das hatten wir nicht in einem fremden Bett getan... Suchend sah ich mich nach meinem Bralette Top und meiner Hose um. Auf der Suche fand ich meine zwei Schuhe und später meine Kleidungen. Diese zog ich mir leise an bevor ich vorsichtig die Tür hinter mir schloss. Stolpernd suchte ich nach einem Badezimmer und als ich dieses auffand und mich im Spiegel ansah, konnte ich bei meinem eigenen Anblick übergeben. Der Rest der Wimperntusche war um meine roten Augen geschmiert, der Rest eines zu identifizierten braunen Lidstrichs hatte sich tief in meine Wasserlinie gedrückt. Der Rest meines roten Lippenstifts hatte sich in die Fältchen meiner trockenen Lippen gesetzt oder sich um meinen Mund verteilt. Als hätte ich Ketchup gegessen. Meine Haare waren verfilzt oder hingen mir fettig in die Stirn. Ich widerte mich so sehr an, dass ich nicht daran denken wollte, wie ich letzte Nacht aussehen musste. Als Harry und ich offensichtlich miteinander geschlafen hatten. Daran konnte ich mich unglücklicher Weise genauso wenig erinnern wie an unseren Standort. Das einzige, was ich wusste, war das gestern Louis Houseparty stattgefunden hatte. In diesem Moment fiel der Groschen und ich atmete erleichtert aus als ich erkannte, dass Harry und ich nach wie vor bei Louis Zuhause waren. Mit dieser Erleichterung öffnete ich die vielen Schränke in Tomlinsons Badezimmer und suchte nach Abschminktüchern. Natürlich wusste ich, dass meine Tat unhöflich war, doch in diesem Moment war mir das egal. Priorität hatte meine Visage, mit welcher ich keinen Menschen verjagen wollte. Glücklicher Weise fand ich in einer Schublade Sachen zum Abschminken sodass ich mir überglücklich die Überreste meines Makeups aus dem Gesicht wusch und mich ungeschminkt und glücklich im Spiegel ansah. Anschließend kämmte ich mir mit einer fremden Bürste die Haare und trug mein Deo auf, welches ich aus meiner Tasche fischte. Und mit meinen Ringfinger und Louis Zahnpasta wusch ich mir die Zähne. Mit einem letzten Sprüher meines Probe- Parfums verließ ich das Badezimmer und torkelte einige Schritte zurück, als mich erneut die Sonne erfasste und mich blendete. Das erste Mal in meinem Leben taten mir beim Anblick der Sonne die Augen weh und tränten so sehr. Schnell raufte ich mich wieder zusammen und zog meine Schuhe aus, auf diesen ich in diesem Moment nicht mehr laufen konnten. Dabei überlegte ich, ob ich Harry aufwecken oder ihn schlafen lassen sollte. Ich entschied mich für ersteres und machte mich auf dem Weg in die Küche. Von weitem hörte ich Stimmen und als ich überglücklich von einem kochenden Louis begrüßt wurde, der einem verkaterten Liam und einer halbschlafenden Cat Frühstück servierte, tigerte ich die Treppen schneller hinunter und ließ mich neben meine beste Freundin fallen. Dabei blendete mich die Sonne erneut und ich versteckte mein Gesicht in meinen Händen. ,,Na Hailey Bailey, gut geschlafen?'', strahlte Louis und war fit wie ein Turnschuh als ich durch meine Hände lugte und seine Bewegungen verfolgte. Ich nickte bloß und legte meinen Kopf auf dem Küchenpult ab. Cat drehte den Kopf in meine Richtung und öffnete langsam ihre müden kleinen Augen. Auch sie hatte sich abgeschminkt und ihre blonden strubbeligen Haare in einem Dutt gebändigt. Sie schenkte mir ein Lächeln bevor sie sich aufsetzte und kraftlos an ihrem Kaffee schlürfte. Liam, der neben mir saß, strich mir über den Rücken als ich mich wieder aufsetzte und ihn angrinste. Er sah fix und fertig aus und stocherte in seinem Frühstück herum. ,,Wie viel Uhr ist es?'', grummelte ich und zog meine Augen zusammen bevor ich meine Hände über meiner Stirn verschränkte, um die Sonnenstrahlen vom Blenden abzuhalten. Mit einem kurzen drei Uhr nachmittags verabschiedete sich Louis von uns bevor er mir eine Sonnenbrille reichte und ich diese erleichtert annahm. Natürlich musste er mir eine neonblaue Sonnenbrille reichen, die auf dem Ballermann verkauft werden könnte. Er lachte sich bei meinem Anblick schlapp und ich streckte ihm als Antwort den Mittelfinger entgegen. Auch Liam kicherte und schob sich ein Gabel Rührei in den Mund. ,, Kann mir einer sagen, wie lange wir gestern gefeiert haben und wieso ich heute in einem deiner Gästezimmer aufgewacht bin. Meine Erinnerungen sind unscharf und das letzte, an was ich mich erinnern kann, ist Liam twerkender Arsch vor meiner Nase''. Nun lachten alle bei meiner Wortwahl laut auf und sahen mich belustigt an.
,, Das ist echt traurig, das Beste des Abends folgt darauf'', witzelte der Gastgeber und schob mir einen Milchkaffee und den Zucker vor die Nase. Dankend nahm ich diesen an und rührte in meinem Kaffee während Louis erzählte:
,, Bevor ich dir dass alles berichte, musst du wissen, dass du das alles mit Cat und Lottie mitgemacht hast. Das überrascht mich immer noch. Vielleicht kannst du dich deshalb an den Rest des Abends nicht mehr erinnern. Egal, auf jeden Fall hatte Jake, Harrys bester Freund- vielleicht kennst du ihn ja- Gras besorgt und damit ging der Spaß erst richtig los. Haha- ich hätte Cat und dich aufnehmen müssen. Cat zog zwei Mal dran und begann lauthals zu lachen bevor sie sich verschluckt hatte und Tränen weinte. Du dagegen zogst einmal dran und verzogst dein Gesicht als hättest du an Scheiße gerochen. Haha dein Gesichtsausdruck war phänomenal. Auf jeden Fall zogst du noch zwei Mal dran bevor du zehn Minuten später voll aufdrehtest und mit Lottie auf dem Tisch da drüben tanztest. Zu diesem Zeitpunkt waren alle, die mitgeraucht haben, high und jegliche innere Grenzen verschwunden. Wir tanzten und sprangen uns durch den Raum, sangen lauthals, stießen mit Granny Smith Shots unzählige Male an und öffneten sogar die Balkontür. Bevor wir uns also Liam, Niall, Harry, ihr Mädels, Jake und Lottie an den Händen nahmen und ,,Midnight Memories'' sangen. Ich glaube das hat Lottie beim Musizieren aufgenommen. Ich muss sie später mal fragen. Egal, wir feierten bis sechs Uhr morgens bevor Cat sich übergab und Niall sich auf die Couch legte und einschlief. Da liegt er übrigens immer noch. Deshalb habe ich euch allen das Angebot gemacht hier zu schlafen. Und jetzt sitzen wir alle hier, haben einen Kater und die meisten von uns zumindest Harry und ich sind immer noch high''.
,, Wieso Harry?'' hackte ich nach und aß von meine Frühstück, welches er mir während der Erzählung zubereitet hatte.
,, Weil wir am meisten von euch gekifft haben und wir bereits öfters zusammen gekifft haben. Haz war am Tag darauf immer noch high'', lachte er und ich verdrehte amüsiert die Augen. Das Harry neben Zigaretten Drogen nahm wusste ich nicht. Doch um ehrlich zu sein, störte mich das nicht. Wahrscheinlich deshalb weil es eine ,,leichte'' Droge im Vergleich zu Cox oder Crystal Meth war und, weil ich nach Erzählung gestern auch mitgemacht hatte. Glücklicher Weise konnte ich mich durch seinen Bericht an immer mehr Momentaufnahmen erinnern. Nur an den Sex mit Harry nicht. Und das war mir sehr peinlich. Wenn man vom Teufel sprach, kam ein gut gelaunter Harry auf uns zu, der mir einen Kuss auf den Hinterkopf drückte und sich neben Liam setzte. Mit dieser Berührung riss ich die Augen auf und legte mir die Hand auf dem Mund. Unzählige Bilder tauchten vor meinem inneren Auge von letzter Nacht auf, die mich verlegen und mir ein komisches Gefühl im Magen machte. Da brauchte es nur einzelne Begriffe wie Boden, Kommode und Bett, um beschreiben zu können, an welchen Orten wir alles gewesen waren. Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen, doch als ich Harry ansah, überkam mich eine Gänsehaut und ich rappelte mich auf. Ich zog die Sonnenbrille hoch, bevor ich sie schmerzhaft wieder runterzog und mir unter ihr durch die Augen fuhr. Das brachte die Jungs wieder zum Lachen und ich verdrehte bloß die Augen. Schön, dass sie sich über meinen Schmerz amüsierten. Plötzlich drehte Liam meinen Kopf mit seiner Hand zur Seite und zog mir die Sonnenbrille hoch. Meine Augen tränten automatisch wieder und ich schüttelte ihn weg. ,,Hailey, deine Augen sind total rot'', versuchte er meine Aufmerksamkeit wieder zu gewinnen und ich sah ihn irritiert an. ,,Liam, ich heule bei dieser Helligkeit. Natürlich sind meine Augen dann rot''. Mit dieser Aussage brachte ich die Runde wieder zum Lachen bevor Cat mir vorsichtig die Brille hochzog und mich besorgt musterte.
,, Das schaut aus wie eine Netzhautentzündung''. Nun kam mir Harry besorgt entgegen und ich wurde das Objekt der Aufmerksamkeit. Ich fühlte mich wie ein Tier im Zoo sodass ich meine Freunde abwimmelte und die Sonnenbrille erleichtert runterzog. ,,Ich glaube du solltest zum Arzt gehen. Das schaut ernst aus'', gab Liam seinen Kommentar und ich schüttelte unbeeindruckt den Kopf. ,,Genau Liam und dann wollen sie mir noch Blut abnehmen und dann kommt raus, dass ich gekifft habe. Super, das sehen die Ärzte doch gerne''. Die Gruppe verstummte und nickte mir zustimmend zu. Ich sah zu Harry rüber, der mich mitfühlend ansah bevor er seinen Blick abwandte und an seinem schwarzen Kaffee schlürfte. Wir frühstückten weiter im Stillen bevor ein blonder Ire auf uns zukam, dessen Haare zur Berge standen und sein weißes Hemd an allen möglichen Stellen Falten hatte. Er setzte sich verschlafen auf das Küchenpult und klaute Cat eine Scheibe Toast. Bei diesem Anblick musste ich lachen und ergatterte die Aufmerksamkeit meiner Freunde.
,, Ich fühle mich gerade als wären wir wieder in Mexiko. Die meisten verschlafen und noch am Träumen, andere top fit und bereit zum Aufbrechen''. Die Jungs stimmten mir zu und wir schwärmten noch eine lange Zeit über vergangene Zeiten. Wir sprachen nicht nur über Mexico, sondern über die Tour durch England, Miami und New York. Dabei lachten wir viel und fuhren uns gegenseitig ins Wort, um einzelne Informationen hinzuzufügen. Das machte uns so sehr Spaß, dass die Verabschiedung zwei Stunden später noch schmerzhafter ausfiel. Das letzte Mal für längere Zeit gingen alle bis auf Louis durch die Tür als eine Einheit. Nun war der Moment der endgültigen Verabschiedung der Band gekommen. Jeder einzelne hielt einen anderen fest in den Armen. Es wurden Dankesaussagungen für die letzten Jahre und den damit verbundenen Ruhm gesprochen. Es wurde sich für die gemeinsame Zeit, das Vertrauen und die damit verbundenen Chancen bedankt. Es wurde sich für all die schönen Momentaufnahmen bedankt mit den damit verbundenen Nervenzusammenbrüchen, Wutanfällen oder auch Reisen. Die Verabschiedung dauerte einige Zeit bevor ich Cat ein Kuss auf die Wange drückte und mit Harry in ein Taxi einstieg. Gedankenverloren und mit immer noch schmerzenden Augen sah ich aus dem Fenster und versuchte den Kloß in meinem Hals herunterzuschlucken. Ich hatte es geschafft bei der Verabschiedung nicht zu weinen und nun kämpfte ich stark mit den Tränen. Harry merkte mir meinen Stimmungsumschwung an und zog mich näher an sich. Mein Kopf lag nun auf seiner Schulter und unsere Hände waren verschränkt. Mein Freund atmete gleichmäßig und er malte mir mit seinem Daumen Kreise auf meine Handfläche. Diese innere Ruhe, die er ausstrahlte, entspannte mich sehr und ich fragte mich, ob Louis wirklich im Recht über Harrys Zustand lag. Ich persönlich merkte ihm nichts an, ich hatte sogar eher das Gefühl, er wäre glasklar und noch nie nüchterner gewesen. Aber ich hatte mich wohl geirrt. Kaum waren wir bei ihm zuhause angekommen, drehte er voll auf. Er machte Musik an, tanzte sich durch sein Wohnzimmer in die Küche, um nach einer Wasserflasche zu greifen, und trank die halbe Flasche leer. Anschließend bewegte er sich im Takt der Musik und legte eine Striptease Show hin. Natürlich brachte mich das zum Lachen als ich müde auf der Couch lag, die Beine hochgelegt hatte und ihn beobachtete. Harry verteilte seine Klamotten im Wohnzimmer bevor er mich an den Armen hochzog und mich hoch in sein Schlafzimmer führte. Auf keinen Fall hatte ich nun vor mit ihm zu schlafen. Dafür fühlte ich mich viel zu eklig und noch dazu war ich kraftlos. Harry dagegen eine geladene Batterie. Überraschender Weise kniete sich Harry vor mich hin und zog mir meine Schuhe und meine Hose aus. Irritiert sah ich ihm dabei zu bevor er mir half mein Bralette Top auszuziehen bevor er mir einen Kuss auf meine nackte Brust drückte und eine Badewanne einließ. Immer noch beirrt sah ich ihm dabei zu wie er Badeöl in die Wanne einschenkte und die Kerze auf seinem Fensterbrett anzündete. Es wurde romantisch um uns herum und ich beobachtete meinen gutaussehenden Freund dabei, wie er sich die Boxershort mit einem Ruck runterzog und sein knackiges Hinterteil mich an glänzte. Verlegen sah ich zur Seite und ging zum Spiegel rüber, um festzustellen, dass die Röte meiner Augen zurück gegangen war. Das erleichterte mich sehr und ich sah lächelnd meinem Freund durch den Spiegel zu, wie er sich in der Badewanne durchstreckte und die Arme auf den Seiten der Badewanne ablegte. Nun erwiderte er meinen Blick und strahlte über beide Ohren.
,,Möchte die wunderschöne, junge Frau mir vielleicht Gesellschaft leisten?'', fragte er mich mit erotischer Stimme und leckte sich über die Lippen. Lächelnd drehte ich mich in seine Richtung, zog mir meinen Slip aus und stieg vorsichtig zu ihm in das warme Wasser. Dabei nahm ich dankend seine Hände an, um nicht auszurutschen und setzte mich zwischen seine Beine. Mein Körper lehnte nun an seinem Oberkörper und ich lehnte meinen Kopf an seiner Schulter an. Er drückte mir einen Kuss auf den Hinterkopf bevor er meine Arme streichelte und begann, meinen Nacken zu massieren. Dieser Mann war mein Gott auf Erden, dessen Hände fürs Massieren geboren waren und er genau wusste, wie er eine Frau zu berühren hatte. Während seine Hände an einzelnen Stellen Kreise drehten, schloss ich genüsslich meine Augen und lächelte bei jedem einzelnen Kuss, den er auf meinen Nacken drückte. Natürlich bekam ich Gänsehaut, was ihm nicht entging und ihm zum Kichern brachte. Das brachte mich wiederrum zum Lachen, weil sein heißer Atem an meinem Nacken kitzelte. Unser Lachen erfüllte den Raum als er begann mich zu Kitzeln und das Wasser schwappte bei jeder Bewegung über den Rand der Badewanne. Ich lehnte mich erschöpft vor Lachen an Harrys Brust und ließ mich etwas tiefer ins Wasser fallen. Meine Beine waren nun angewinkelt und unsere Hände lagen verschränkt auf meinem Bauch. Wir schwiegen einige Minuten vor uns hin und hingen unseren Gedanken hinterher. Dabei beobachtete ich das Flackern der Kerzen und dachte an den vergangenen Abend. Diese Party war die beste, an der ich jemals teilhaben konnte. Und das nicht wegen der Droge und der damit verbundenen Stimmung. Sondern aufgrund der Leute, der Stimmung, der Musik und natürlich den Jungs, diese den Abend aber auch alle anderen unvergesslich gemacht hatten. Ich hatte Freunde fürs Leben gefunden und hatte Orte bereist, an diese ich vorher nicht gedacht hatte.
,, An was denkst du, baby?'', hackte mein Freund nach und ich drehte meinen Kopf zur Seite, um in sein makelloses Gesicht sehen zu können.
,, An den Abend gestern und wie schnell die schönsten Momente immer vergehen können''. Harry nickte zustimmend und witzelte:
,, Meinst du etwa unsere gestrige Nacht?''
,, Das war ja klar, dass du wieder nur daran denkst!'', lachte ich und drehte mich mit meinem ganzen Körper in seine Richtung. Nun saß ich mit hochgezogenen Beinen vor ihm und sah dem pervers grinsenden Harry Styles ins Gesicht.
,, Harry, ich muss dir jetzt was sagen'', setzte ich an, doch wurde von Harrys leidenschaftlichen Kuss unterbrochen. Während wir uns küssten, legte ich meine Hände auf seinem Oberkörper ab und ließ mich in die Magie dieses Kusses hineinziehen. Von seinen Küssen und seinen Berührungen würde ich in meinem ganzen Leben nicht genug bekommen. Wir küssten uns eine ganze Weile lang und in dieser Zeit kamen die Erinnerungen an letzte Nacht zurück. Diese Bilder vor meinem inneren Auge erregten mich sehr und schlussendlich fand ich mich auf Harrys Schoss wieder und vertiefte den Kuss mit meiner Zunge. Doch auf einmal kam mir ein Gedanke, welchen ich nicht mehr loswerden konnte. Automatisch distanzierte ich mich etwas von ihm und beendete den Kuss damit, dass ich mich wieder ihm gegenübersetzte. Irritiert sah mich mein Freund an fuhr sich mit seinen nassen Händen über die Haare.
,, Harry, ich muss dich jetzt etwas fragen. Bitte werde nicht sauer. Es ist nur so, dass ich dieses Gefühl in mir habe und wissen möchte, ob es berechtigt ist''.
,, Es geht um Kendall Jenner, habe ich Recht?'', beantwortete mir mein Freund meine noch nicht gestellte Frage und ich nickte zustimmend. Darauf zog er mich an den Armen mehr an sich und ich lehnte wieder mit meinem Oberkörper an seinem.
,, Was möchtest du wissen?'', fragte er mich mit ruhiger Stimme und malte mir mit seinen Fingern Muster über den Bauch.
,, Ich weiß, dass ich dich nie darum gebeten hatte, mir von deinen Exfreundinnen zu erzählen. Das möchte ich auch nicht. Es fühlte sich einfach nur sehr komisch an, euch beide zu sehen. Taylor Swift meidest du wo du nur kannst, und zu Kendall Jenner suchst du die Nähe. Da stelle ich mir die Frage, was zwischen euch vorgefallen war, dass ihr beide nicht bzw. nicht mehr zusammen seid''.
,, Ich hätte es dir sagen sollen, ich wusste nur selber nicht, das Kendall anwesend sein wird. Ich wusste nicht einmal, dass die eingeladen war. Kendall und ich hatten niemals eine Beziehung, Wir waren in gewissen Maßen Freunde mit gewissen Vorzügen. Doch irgendwann wollte sie mehr, und ich konnte und wollte ihr das nicht geben. Ich hatte keine Gefühle für sie und konnte mir auch nicht vorstellen, mich in sie zu verlieben. Ich wusste nicht woran das lag und deshalb fiel es mir auch sehr schwer, ihr die Sache zu erklären. Natürlich verletzte ich sie damit sehr und wir hatten eine ganze Weile lang keinen Kontakt mehr. Bis wir wieder miteinander kommunizierten und uns einigten, Freunde zu bleiben. Soweit ich weiß, datet sie jetzt auch wieder und sie scheint sehr glücklich. Mach dir bitte keine Gedanken über Kendall und mich. Das ist Vergangenheit''. Verständnisvoll nickte ich meinem Freund zu und drückte ihm einen Kuss auf die Hand. Ich bedankte mich bei ihm für seine Ehrlichkeit und fand mich sehr gut mit seiner Erklärung ab. Ich glaube ihm, dass seine Beziehung zu Kendall Geschichte war und auch, dass er sie nur als Freundin wahrnahm. Dagegen waren meine Gefühle ihr gegenüber etwas umstritten. Auf der einen Seite hatte sie laut Harry Dates mit anderen Männern. Auf der anderen Seite suchte sie seine Nähe. Ich wusste nicht so ganz, wie ich darüber denken sollte. Was ich aber begriff, war, dass ich auf sie ein Auge richten sollte. Frauen konnten Biester werden, wenn es um Männer ging und misstrauisch und vorsichtig zu sein, war keine Straftat. Mit diesem Gedanken schnappte ich mir Harrys Shampoo vom Regal und drehte mich in seine Richtung. Natürlich verstand er auf was ich aus war, sodass er sich mit dem Rücken zu mir umdrehte und ich ihm eine lange Kopfmassage verpasste. Er genoss es sehr und streichelte meinen Unterschenkel, da er zwischen meinen Beinen saß. Hin und wieder konnte ich mir ein Scherz nicht verkneifen und fuhr ihm absichtlich mit meiner Schaum bedeckten Hand übers Gesicht. Das fand er gar nicht lustig und ich musste ihm jedes Mal versprechen, das nicht mehr zu tun. Doch nach drei Malen vertraute er mir nicht mehr und zahlte es mir heim. Indem er sich selber über den Kopf fuhr und mir den Schaum ins Gesicht streichelte. Natürlich fand ich das auch nicht lustig. Und Vertrauen hatte ich auch nicht mehr. Deshalb wusch ich mir alleine die Haare während Harry mit einem Handtuch um die Taille in sein Schlafzimmer lief und mir ein weißes schwarzes T-Shirt und eine schwarze lockere Boxershort brachte. Meine Sachen wollte er gemeinsam mit seinen waschen. Dankend nahm ich das Angebot an und badete weiter in der warmen Wanne voller Glückshormone.

love, faith, hope | H.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt