15. Kapitel: Bella Ciao

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Mit knurrenden Bäuchen, trockenen Mündern und schmerzenden Füßen spazierten wir durch die einzelnen Straßen Sheffields und suchten nach einem Restaurant in diesem wir den Abend ausklingen lassen konnten. Es dämmerte bereits, die Laternen leuchteten auf und Menschen streiften uns mit lachenden oder weinenden Kindern. ,, Leute, es kann doch nicht so schwer sein ein Restaurant zu finden'', grummelte Cat, die neben Liam her lief und genervt aufstöhnte. ,, Ich muss ihr zustimmen, vielleicht wäre es besser stehen zu bleiben und darüber nachzudenken, was wir überhaupt essen möchten'', mischte ich mich ein und One Direction blieb stehen. Lou wollte uns nicht begleiten, da sie mit ihrer Tochter Lux skypen würde und noch ein wichtiges Telefonat zu führen hatte. Fragwürdig wechselten die Jungs Blicke und zuckten mit den Schultern. Cat und ich stöhnten im Einklang auf und ich drehte mich um meine eigene Achse. Wir standen in einer Straße voller unterschiedlicher Restaurants, die verschiedene kulturelle Küche anboten. Von englischen Fish and Chips bis Burgern war alles dabei. Doch ein kleines Restaurant stach mir ins Auge. Es war etwas kleiner als die anderen Restaurants nebenan, dafür wirkte es romantisch durch die rustikale Tür und die Beleuchtung.
,, Wir gehen hier rein'', schrie ich der Truppe zu und fügte hinzu:,, Es ist ein Italiener''. Die Jungs stimmten mir mit einem Nicken zu und wir betraten das kleine Etablissement. Es war romantisch eingerichtet, da auf jedem Tisch Kerzen und rote Rosen standen und über dem Kopf der Gäste in Gold überzogene Kronleuchter baumelten. Italienische Musik trug zu dem romantischen Ambiente bei und ein kleiner Mann mit Bart und Brille kam auf uns zu. Er begrüßte uns herzlich in seinem Gasthof und führte uns auf unsere Plätze. Wir saßen in einer großen Ecke und um uns herum saßen vor allem Pärchen, die so sehr mit sich beschäftigt waren, dass sie uns gar nicht wahrnahmen. Wir nahmen an dem braunen Tisch Platz und nahmen dem Chef des Hauses die Speisekarten herzlich ab. Das Restaurant bat eine riesen Auswahl an italienischen Gerichten. Nicht nur Pizza oder Pasta, sondern vor allem Fisch, Fleisch und Antipasti. Vor lauter Auswahl tat ich mir schwer etwas auszuwählen und kämpfte mich durch die Karte. Schließlich entschied ich mich für eine kleine italienische Vorspeisenplatte mit frisch gebackenem Brot. Cat, die zu meiner rechten Seite saß, bestellte sich ein Carpaccio und einen kleinen Salat. Mein Freund, der zu meiner linken saß, und Louis, der neben ihm Platz genommen hatte, wünschten sich ein für mich nicht aussprechbares Gericht aus Meeresfrüchten und Liam und Niall, die uns gegenübersaßen, fragten nach einem Stück Fleisch mit Salat. Dazu fragten die Jungs nach dem besten des Hauses bevor wir miteinander auf den Abend anstießen und in Gespräche verfielen. Liam, Cat und ich lachten über die für uns unaussprechbaren italienischen Gerichte während Niall, Louis und Harry über die Tour sprachen. Der Rotwein schmeckte köstlich und ich ließ mich nach relativ kurzer Zeit das nächste Glas von Liam einschenken. Der Wein schmeckte fruchtig süß und verzauberte uns alle mit seinem Geschmack. Deshalb war es auch kein Wunder, dass wir drei innerhalb einer halben Stunde ½ Flaschen leerten und nun lustig vor uns hin lallten. Umso mehr freuten sich unsere Mägen, als der Chef des Hauses mit zwei weiteren Kellnern das Essen servierte und wir in Schwärmen verfielen. Die ersten Minuten sprachen wir kein Wort und ließen das Essen auf uns wirken. Alles auf meinem Teller schmeckte köstlich und ich konnte nicht sagen, was mir am besten schmeckte. Vielleicht war es der Meeresfrüchte Salat, die gegrillten Zucchinis und Auberginen oder der Büffelmozarella. Es schmeckte perfekt und das warme, knusprige Baguette setzte das Sahnehäufchen drauf. Die Jungs waren wir befangen in ihrem Essen und stöhnten genüsslich vor sich hin. Es dauerte einen Moment, bis Louis die Stille unterbrach und einen Tost auf das Essen aussprach. Unsere Gläser klirrten und genüsslich nippten wir an dem Rotwein. Anschließend beendeten wir das Essen während wir wieder in Gespräche eintauchten und den Kellnern unsere leeren Teller reichten. Sie bedankten sich für unser Lob und versprachen, dem Koch dieses auszurichten. Später besuchte uns dann wieder der Herr des Hauses und schenkte uns zwei Flaschen Rotwein aufs Haus. Das musste natürlich gefeiert werden und zum geschätzten hundertsten Mal stießen wir, diesmal mit den Kellnern und dem Herrn des Hauses, auf den tollen Abend und das köstliche Essen an. Kurz darauf wurde die Musik lauter aufgedreht und Cat und ich sangen mit. Natürlich kannten wir die Lieder nicht weshalb wir uns Wörter auf italienisch ausdachten und uns vor lauter Lachen ständig die Hände auf die Oberschenkel klatschen. Wir waren betrunken und unsere Kreativität blühte auf wie noch nie. Doch den Jungs schien es nicht anders zu gehen, da Liam bereits vor sich hin lallte und Niall die ganze Zeit über seine eigenen Witze lachte. Damit brachte er uns aber zum Lachen und der Raum wurde immer mehr und mehr von unserem Gelächter erfüllt. Der Wein hatte es wirklich in sich und laut Beobachtung konnte ich feststellen, dass die meisten Menschen diesen Wein tranken. Der musste eine Spezialität in diesem Haus sein oder bloß der Trick, mit diesem Wein den Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Auf jeden Fall trank ich bereits mein viertes Glas als die Kellner bedruckte Servietten verteilten mit der Aufschrift des Songs ,, Bella Ciao'' von Modena City Ramblers. Mal wieder mussten wir feststellen, dass wir dieses Lied auch nicht kannten und den Songtext nicht verstanden. In diesem Moment vergaß ich aber die Tatsache, dass ich kein italienisch sprach und sang die erste Strophe des Songs:
,, Una mattina mi son svegliato
O bella ciao, bella ciao, bella ciao ciao ciao
Una mattina mi son svegliato
E ho trovato l'invasor.
O partigiano portami via
O bella ciao, bella ciao, bella ciao ciao ciao
O partigiano portami via
Che mi sento di morir''. Schnell stellte ich fest, dass man die Worte genauso aussprach wie man sie schrieb. Die Jungs lachten auf, als ich begann den Liedtext abzulesen, doch ich ließ mich davon nicht unterkriegen und sang stolz weiter. Währenddessen nippte ich hin und wieder an meinem Wein, um mir die Verlegenheit weg zu trinken bis Cat und Niall mir sich anstoßen und sich an italienisch versuchten. Durch unseren Mut animierten wir die weiteren Gäste zum Mitsingen und spätestens beim Refrain hielt jeder sein Weinglas in die Höhe und sang. Die Stimmung tobte, der Raum wurde von unseren Stimmen erfüllt und der Chef des Hauses trocknete seine Augen mit einem Taschentuch. Anschließend heizte er die Stimmung mit wilden Armbewegungen auf und brachte uns zum Schreien. Nun schrien wir den Refrain, Cat und ich tanzten um den Chef des Hauses herum und animierten weitere Gäste, das Tanzbein zu schwingen. Erst später entdeckte ich, wie Liam und weitere Kellner den Augenblick filmten und wir das Lied mit der letzten Strophe beendeten:
,, Tutte le genti che passeranno
O bella ciao, bella ciao, bella ciao ciao ciao
Tutte le genti che passeranno
E mi diranno che bel fior
E questo è il fiore del partigiano
O bella ciao, bella ciao, bella ciao ciao ciao
E questo è il fiore del partigiano
Morto per la libertà
E questo è il fiore del partigiano
Morto per la libertà (grazie)''. Wir applaudierten laut, manche Gäste pfiffen andere vielen sich um den Hals und erfreuten sich an diesem legendären Moment. Der Chef des Hauses dankte uns für diesen Moment und verbeugte sich vor uns in Ehre. Dafür gab es eine weitere Runde Applaus bevor Cat und ich auf unseren Tisch zu taumelten und die Jungs uns fassungslos anstarrten. ,, Ihr seid der Wahnsinn'', hob Louis das Glas und die Jungs stimmten ihm zu. Erneut stießen wir auf den Abend an leerten damit unsere Flaschen. Das war auch der Moment, in dem mir schummrig wurde und ich erschöpft meinen Kopf auf dem Tisch ablehnte. Ich war mit den Kräften am Ende und spürte, wie der Alkohol mich müde machte. Natürlich musste einer der vier Idioten ein Bild von mir machen bevor mir Harry lachend ein Glas Wasser reichte und ich dieses leer exte. Darauf küsste er mich am Hinterkopf bevor wir einige Zeit später immer noch gut gelaunt die Straßen entlangliefen und Cat und ich ständig aneinanderstießen. Ich konnte nicht mehr zwischen rechts und links unterschieden und lief dadurch ständig Cat in den Weg. Sie nervte das irgendwann bevor sie über ihre eigenen Beine stolperte und tollpatschig zu Boden fiel. Darauf lachte ich los und kriegte mich bei diesem Bild nicht mehr ein. Sie lag wie ein Kartoffelsack auf dem Boden, hielt sich vor lauter Lachen den Bauch stellte die Beine auf. Ich versuchte ihr hoch zu helfen, doch scheiterte kläglich daran. Denn statt sich hochziehen zu lassen, zog mich Cat bloß zu sich und ich fiel zu Boden. Nun lag ich lachend auf ihr und hörte die Jungs im Hintergrund, die sich über uns lustig machten. Ich rollte mich auf den Boden und konnte den dunkelblauen Himmel sehen. Cat neben mir lachte immer noch bevor sie fragte:,, Siehst du diesen Stern da oben?''. Ich sah Cat unbeeindruckt an und antwortete:,, Soll ich dir sagen was ich sehe? Dunkelblauen Himmel''. Cat lachte sich darauf schlapp und lachte mich aus, als Niall ihr hoch half. ,, Hailey ist so blind, dass sie die Sterne nicht mehr sieht''. ,, Hahaha, sehr lustig'', verdrehte ich die Augen und nahm Harrys Hand dankend an. Komischer Weise belustigte mich ihre Aussage doch und ich legte den Kopf in den Nacken. Ich kriegte mich erst dann wieder in den Griff, als Harry mich in mein Bett legte und mir die Schuhe auszog. ,, Baby, du bleibst heute Nacht aber schon bei mir, oder?'', fragte ich ihn bettelnd und reichte ihm meinen anderen Fuß. Harrys Augen leuchteten auf und er lächelte in sich hinein. ,, Was ist?'', hackte ich nach und half ihm dabei, mein Kleid über die Schultern zu ziehen. ,, Es ist bloß- du hast mich davor noch nie baby genannt''. Mir stieg die Röte ins Gesicht und ich drehte mich auf die Seite. Ich versteckte mein Gesicht in den Kissen und stöhnte auf. Mein Freund lachte darauf bloß auf und verpasste mir einen Klaps auf den Po. ,, Arsch'', grummelte ich, bevor ich mich in das Bad tapste um mich abzuschminken und meine Zähne zu putzen. Harry leistete mir Gesellschaft und nahm sich eine Zahnbürste aus dem Schrank. Schweigend putzten wir Zähne bevor ich mich erschöpft in mein Bett fallen ließ und mich breit machte. Es tat gut sich ausstrecken zu können bis Harry sich mit seinem ganzen Gewicht auf mich schmiss und sein Gesicht auf meiner Brust ablegte. Ich bekam fast keine Luft bei seinem Gewicht und versuchte ich von mir runter zu schubsen. Doch er reagierte nicht bis ich ihm gegen die Seiten piekte und er sich schreiend zur Seite fallen ließ. Nun grummelte er vor sich hin und kuschelte sich an mich. Er drückte einen Kuss auf meine Schulter und sagte mit seiner rauen Stimme, die mir eine Gänsehaut einbrachte:
,, Du kannst gar nicht glauben, wie glücklich es mir macht, dich wieder bei mir zu haben. Ich werde dich nie wieder auf so eine einfache Weise gehen lassen. Nie wieder''.

Hallo meine Lieben,

na wie gefällts euch bis jetzt?
Freue mich über Stellungnahme dazu <3.
Gerne könnt ihr mir auch eure Ideen Privat oder in die Kommis schreiben, da mich mal so interessieren würde , was ihr euch wünschen würdet oder was ihr glaubt, was noch passieren wird.

Ein kleiner Tipp:
Manchmal schreibe ich Sätze/ einzelne Wörter kursiv, was einen bestimmten Grund trägt.
Somit könnt ihr euch nämlich Gedanken machen, was wohl passiert oder was das für eine Bedeutung trägt.
Natürlich habe ich auch ein wenig den inneren Monolog eingebaut, was ich damit aber nicht meine.
Viel Spaß euch beim Weiterlesen und knobeln.
Eure Magdili <3

love, faith, hope | H.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt