Kapitel 6 ~ Zauberstäbe und die Winkelgasse

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"Bewegen sich die Bilder auf der Zeitung, oder werde ich langsam verrückt?", fragte ich als George die Zeitung gespielt beleidigt sinken ließ.

"Ähh, ja? Ist das in Amerika nicht so?", fragte Ron verwirrt.

"Nein... ehrlichgesagt nicht?"

"Wow, eure Schule ist komisch.", bemerkte Ginny. Sie sagte das einfach so unschuldig und offen, dass ich lächeln musste.

"Ist dort ein kleiner Computer drin?", fragte Annabeth, während sie die Zeitung George aus der Hand nahm und sich die bewegenden Bilder genauer ansah. "Oder hat Hekate die irgendwie verzaubert?"

"Nein, die Kamera mit der wir solche Bilder aufnehmen ist magisch. Nicht die Bilder selbst.", erklärte Hermine lächelnd. Anscheinend machte es ihr genauso viel Spaß Wissen zu teilen wie Annabeth. "Wer zur Hölle ist Hekate?"

Annabeth sah ertappt auf und warf mir einen hilfesuchenden Blick zu.

"So heißt ein Zaubererverlag in Amerika.", log ich schnell. "Der Verlag hatte derletzt mitgeteilt,  dass er etwas neues mit den Bildern ausprobieren wollte. Vielleicht wollen die Arbeiter dort auch versuchen die Bilder beweglich zu machen."

Hermine ließ sich zurücksinken, scheinbar überzeugt von meinem Versuch die Wahrheit zu vertuschen.

"Loslos, macht euch fertig, ihr könnt noch später über eure Schulen und die Unterschiede reden! Jetzt geht es in die Winkelgasse!", rief Molly gut gelaunt. "Und vergesst die Liste mit den Büchern und den Zutaten für Zaubertränke nicht, die ihr für dieses Jahr braucht!!"

Öhh... Liste?

"Komm, Percy! Oder willst du im Schlafanzug gehen?", rief mir einer der Zwillinge zu, während er die Treppe fröhlich hochsprang. 

Schnell stand ich ebenfalls auf und folgte den Zwillingen in ihr Zimmer. Dort angekommen ließ sich George als allererstes wieder auf sein Bett fallen. Fred verdrehte nur die Augen, als wäre er das schon gewöhnt, schnappte sich seine Zahnbürste und lief ins Bad. 

Ich grinste als George sein Gesicht noch tiefer ins Kissen streckte, wie um Apollo zu sagen, dass er mit seinen Sonnenwagen gefälligst woanders hinfahren sollte.

Ich war mir ziemlich sicher, dass ich meinen Seelenverwandten hiermit gefunden hatte.

Ich kniete mich neben meinen Koffer und suchte mir eine Jeans und ein grünes T-Shirt heraus. Danach grub ich noch tiefer in meinem Koffer, bis ich eine kleine Schachtel ertastete und sie herauszog. Ich öffnete sie und blickte auf die Drachmen hinab. Ich fragte mich, wie viel sie hier wohl wert waren. Bezahlte man hier überhaupt mit Drachmen? 

Ich zuckte mit den Schultern und nahm ein paar der Münzen aus der Schachtel und legte sie auf mein Bett, während ich die Schachtel achtlos in meinen Koffer zurückwarf.

Schnell schlüpfte ich in die Jeans und steckte mir die Drachmen, die ich auf mein Bett gelegt hatte, in meine Hosentasche.

Gerade als ich mir mein Schlafshirt über den Kopf zog, kam Fred mit der Zahnbürste im Mund ins Zimmer spaziert.

"Was ich noch fragen-...", er unterbrach sich selbst um ein überraschtes "Woooow!!" auszustoßen.

Das brachte George, der immer noch mit seinem Kissen kuschelte, dazu seinen Kopf zu heben und Fred verwirrt anzuschauen. Mir ging es nicht anders. 

George folgte Freds Blick auf meinen unbedeckten Oberkörper.

Ich legte das Shirt, das ich gerade ausgezogen hatte auf mein Bett und zog fragend eine Augenbraue hoch. Ja, ich hatte einen Bauch. Schön, dass wir das geklärt haben. 

H(alf Blood Camp)ogwartsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt