Kapitel 9 ~ Zwei weitere Halbgötter?

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Ich kletterte aus der Kutsche hinaus und schaute mich um. Dann klappte mein Unterkiefer herunter.

Vor uns stand im Licht der untergehenden Sonne ein riesiges Schloss. Und mit riesig, meinte ich wirklich riesig. Natürlich nicht so groß wie der Olymp, aber sicher ein Sechzentel so groß... und das war schon verdammt riesig.

Aus hellbraunen Mauern ragten hohe Türme, mit blauen Dächern in den Himmel, wie um Zeus Konkurrenz machen zu wollen. Und aus diesen Türmen schienen weitere, kleinere Türme in den Himmel zu wachsen. Lange Brücken führten über tiefe Gräben und riesige Plätze wurden durch säulengestützte Bogengänge und Alleen miteinander verbunden. 

Ich spürte wie Annabeth neben mir fast einen Fangirlanfall für diese zauberhafte Architektur bekam. Dieses eine Mal konnte ich sie verstehen. 

Sofort fing Annabeth an Hermine nach den Erbauern und Architekten des Schlosses zu befragen. Ich verdrehte lächelnd die Augen. 

"Komm, Neunmalklug.", forderte ich sie auf und nahm ihre Hand. 

Nachdem auch Fred und George es endlich aus der Kutsche geschafft hatten (sie hatten versucht beide gleichzeitig auszusteigen und waren in der Tür stecken geblieben), schlossen wir uns dem Schülerstrom zu einem großen Eingangstor an. 

"Percy, Annabeth, ihr solltet euch jetzt eure Umhänge überziehen.", sagte Hermine und deutete auf die langen Mäntel, die anscheinend so etwas wie die Schuluniform hier waren, die wir über unseren Armen trugen.

Ich faltete meinen Umhang auf, musterte ihn kurz skeptisch und warf ihn mir über. Aus den Augenwinkeln sah ich Annabeth dasselbe mit ihrem Umhang tun.

Sie war wirklich die Einzige, die trotz des Umhangs noch wie ein Model aussah. 

Nein, ich bin nicht voreingenommen. Nein.

"Ich fühle mich wie Dracula.", sagte ich, als mein Umhang sich im Wind aufbauschte. 

"Komm, Algenhirn.", lachte Annabeth und zog mich weiter.

Selbst danach hörte Annabeth nicht auf über den Aufbau des Schlosses zu schwärmen. Über die perfekte Lage auf einer Hügelspitze; wie das Schloss fast uneinnehmbar gebaut geworden sei (fragt mich nicht wie sie das sehen konnte! Für mich sah es aus wie ein normales (sehr hübsches) Schloss!!); wie die Säulengänge eine symmetrische Ausrichtung nach Norden hatten und wie die Hügel einmalig in das Schloss integriert waren, sodass der Hügel und das Schloss nicht wie zwei verschiedene Objekte aussahen, sondern wie ein einziges natürliches Meisterwerk.

Ich bemerkte wie ihre Finger zu ihrer Tasche, in der sie ihren Skizzenblock aufbewahrte, zuckten. Ich lächelte. Natürlich wollte sie sofort das Schloss skizzieren und jede einzelne archtektische Leistung genaustens untersuchen. 

"Ich denke, ich werde ein bisschen von dieser Architektur in den Olymp mit einfließen lassen.", murmelte sie begeistert, aber so leise, dass nur ich es hören konnte.

Ich lachte und schlang meinen Arm um die Schultern von meinem weisen Mädchen. Wie aus Reflex legte sie sofort ihren Arm um meine Taille. 

Zusammen liefen wir auf das Schloss zu. Am Torbogen erkannte ich Professor McDonalds. Ehh, das war nicht ihr richtiger Name, oder? Wie hieß sie nochmal?

"Mr. Jackson! Miss Chase! Kommen Sie mal bitte?", rief McDonalds zu uns herüber. 

Kurz vor dem Torbogen und kurz vor McDonalds blieben wir stehen. 

"Weasley, Potter, Granger, ihr könnt schon reingehen. Diese Sache betrifft nur die Austauschschüler.", sagte Mc.

Ich drehte mich um und lächelte unseren neuen Freunde kurz an. "Wir kommen gleich nach."

H(alf Blood Camp)ogwartsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt