Er saß da und sah mich von Zeit zu Zeit perplex an, während wir schweigend unsere Pizza aßen. Mein Kopf war nach wie vor voller Fragen, auf welche ich keine Antworten wusste. Warum bitte sah er mich immer so an? Hatte ich was im Gesicht oder was war hier los?
Immer wieder schmuzelte Christian mich an. Häää?! Aber auch wenn mich sein Verhalten verwirrte, fand ich es auf merkwürdige Art und Weise... Ja.. Wie fand ich das?! ich meine, klar war es merkwürdig, doch irgendwie auch.. niedlich?! Keine Ahnung...
wieder und wieder hatte ich das Gefühl, Christian wäre ein Teddy, auch wenn er nicht danach aussah. Er hatte seine Hälfte der Pizza gegessen und sah nun durchgehend zu mir. Seine grün-braunen Augen funkelten. Das war verrückt! Absolut absurt! Doch offensichtlich konnte ich nichts dagegen unternehmen, es auf verwirrende Art und Weise süß zu finden.
WARTE WAAAAAAS?! Hatte ich wirklich gerade gedacht, dass Christian... süß war? -Ja das hast du, Jimmy! Du solltest dich schämen, hörst du?!-, schrie mich die Stimme in meinem Kopf an. -Er ist ein Junge! Du kannst ihn nicht süß finden! Das ist abnormal! und was ist eigentlich mit Whatsername? Ist sie dir plötzlich so egal, dass du sie durch den nächsten Typen, der nett zu dir ist, ersetzt?! Schämen solltest du dich!-,tadelte die Stmme.
Wieder einmal wurde ich dadurch verunsichert.und was, wenn sie Recht hatte? ich meine, natürlich war mir Whatserame immer noch enorm wichtig und ich kannte Christian noch nicht mal richtig, doch er hatte irgendetwas an sich, das... Das was? Keine Ahnung! mich sowas denken ließ und mich zum träumen brachte.
"Jimmy? Alles okay?", fragte Christian wie so oft.
Ich nickte. Sofort schoss mir die Röte ins Gesicht. Ich belog mich schon wieder selbst. Wahrscheinlich hatte ich Christian schon wieder angestarrt, oder? und ich hatte aufgehört, zu essen. Ich sollte schnell damit weitermachen. Ich griff zu einem Stück Pizza. Schon als ich es in die Hand nahm, merkte ich, wie kalt es war. Mist! Kalte Pizza war nicht gerade toll... Was solls?! immerhin war ich selbst schuld das sie ausgekühlt war, oder etwa nicht?
Missmutig kaute ich auf dem kalten Pizzastück herum. Auch wenn es meine Lieblingspizza war, schmeckte sie mir nicht. Kalte Pizza schmeckte nie!
Immer noch sah Christian mich mit aufmerksamen Augen an. Sein Blick hatte etwas forschendes. Ich hatte mal wieder das Gefühl, er wisse, wie es mir ging obwohl ich nichts zu ihm sagte. Merkwürdig war das alles ja schon irgendwie, oder?
Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte ich die Pizza geschafft. Gut.. Wenigstens etwas...
Immer noch lag Christians Blick auf mir. "Willst du reden?"; fragte er irgendwann aus heiterem Himmel.
Ich erschrak. Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. jedoch dachte ich sofort darüber nach. Wollte ich? Keine Ahnung.. Klar, es würde für Klarheit sorgen, doch war es mir das wirklich wert? er würde es sicher eh nicht verstehen, oder gar über mich lachen... Ich winkte also ab. "Nein... Es ist alles okay..." Mit diesen Worten stand ich vom Tisch auf und verließ die Bar . Ob es richtig war? Sicherlich nicht, doch es war der erste Weg, um aus diesem Gespräch -oder besser Schweigen- zu entkommen. Ich kramte in meiner Jackentasche nach meinen verfluchten Zigaretten und dem dazu gehörenden Feuerzeug. Wie ich es hasste! Aber auch wenn ich nicht damit klarkam, half es mir, wenigstens die Schmerzen der Welt über andersartige Schmerzen zu vergessen. Für den Moment eine relativ pasable Lösung, doch das konnte nie Dauerzustanhd werden.
Nahezu vorsichtig angelte ich eine Zigarette aus der Schachtel und ging hinter das Gebäude. Ich hockte mich auf dem Boden und ließ mit einem Klicken meines Feuerzeuges den Tabak anbrennen. Sofort wurde dieser schreckliche stechende Durt freigesetzt.Ich wollte nicht, aber irgendwie fühlte ich mich gezwungen einen Zug zu nehmen.Ich kniff aus Angst die Augen zusammen und vergaß ansonsten alles um mich herum. Nur der Druck, den diese kleine Rolle aus Papier und getrockneten Blättern auf mich auslöste, blieb zurück. Ich wollte das nicht und begann auf einmal unkontroliert zu schreien. Zu dumm nur, dass ich laut geschrien hatte,denn so hatte natürlich auch Christian es hören können.
Wie nicht anders zu erwarten war, kam der menschlich gewordene Teddybär zu mir und knuddelte mich. Konnte er das nicht einfach machen? Es machte micht verrückt und ich konnte nichts dagegen tun. Christian zog mir die Zigarette aus den Fingern und trat sie aus. "Das hilft auch nicht, Jimmy!", murmelte er traurig aber sehr leise. Wenn er wüsste... Tat er aber nicht. Warum machte er mir überhaupt Vorwürfe? Immerhin war er kein bisschen besser und rauchte, seinem Geruch nach zu urteilen, selbst. Irgendwie war ich ihm jedoch etwas dankbar für sein Handeln.
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The St.Jimmy Story (#Wattys2016)
Teen FictionWegrennen. Das ist der Gedanke, der Jimmy nachhängt seit er denken kann. Nichts hält ihn. Keiner versteht ihn. Niemand braucht ihn. So beschließt er einestages sich auf große Reise zu begeben. Es gibt kein Zurück. Es wird nur noch vorwärts gehen. O...