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Wir brauchten eine Zeit lang, um uns wieder einzukriegen, da wir uns wirklich unwahrscheinlich doll darüber freuten, endlich ein Schild gefunden zu haben, welches uns in Richtung Autobahn wies. Irgendwie schafften wir es dann jedoch uns trotz unserer Freude loszureißen und wieder ins  Auto zu steigen. Jetzt saß Christian wieder hinterm Steuer. Hin und wieder sah ich zu ihm rüber. Auch wenn die Stimme in meinem Kopf etwas anderes wollte und anders dachte, fand ich ihn trotzdem auf irgendeine Art und Weise süß. Ändern konnt ich daran sowieso nichts.

Aus dem Radio tönte laut Medicine von The Pretty Reckless. Der Teddyjunge hatte das Lied gewählt. Freiwillig hätte ich mich nie wieder daran getraut, da Taylor Momsen mich nach wie vor an Whatsername erinnerte. Sowohl sah sie ihr ähnlich, als das auch ihre Stimme ähnlich klang. Lieber hätte ich in diesem Moment sogar Marylin Manson gehört, obwohl das definitiv nicht ansprechend für mich war. Warum genau ich jetzt ausgerechnet darauf kam, wusste ich selbst nicht, weil das doch defintiv zu schräg für mich war.

Ich verbrachte die Zeit also damit, nach draußen zu sehen, wo Felder und die Grundstücke einer Kleingartenkolonie vorbei zogen, und Christian beim Fluchen über einen vor uns entlang zuckelnden Traktor zuzuhören.

Irgendwann erreichten wir zum Glück die Autobahn, sodass der Traktor uns verließ und wir endlich zwischen anderen glänzenden Karosserien dahin fuhren. Autobahnen hatten immer etwas beruhigendes für mich gehabt und somit war es auch kein Wunder, dass ich bei Zeiten einschlief. Das ich die Nacht lang zum Fahren wachgeblieben war, machte meinen Mittagsschlaf noch verständlicher.

Als ich wach wurde, lag ich in eine Collegejacke gekuschelt in meinem Sitz. Ich hatte das Gefühl, dass ich gesabbert haben musste. Wach wurde ich davon, dass wir angehalten hatten. Als ich also die Decke zur Seite schob um darunter hervor zu spähen, staunte ich. Wir hatten es geschafft. Wir waren endlich in Disneyland angekommen.

Etwas entfernt vom Parkplatz sah man das berühmte Schloss schimmern. Es sah mit seinen blauen Türmen und goldenen Turmspitzen noch wunderschöner aus, als in meinen allerschönsten Kindheitsträumen. Jetzt schien es sich endlich zu lohnen, dass ich lebte. Daran, an dem Sinn des Lebens, hatte ich bislang gezweifelt. Damals war ich der Ansicht, dass Whatsername der Sinn sein könnte,doch kann etwas, dass dir im Nachhinein dein Leben langfristig zur Hölle macht, der Sinn des Lebens sein? Vielleicht war sie der Sinn unserer gemeinsamen Momente, doch der Sinn des Lebens, da war ich mir mittlerweile recht siccher, war sie nicht gewesen, da die Stimme mir mein retsliches Leben nicht gerade zu einem guten machte, sondern es eher gesagt zerstörte. Und warum? Aus der verflossenen Liebe zu einen nun mehr totem Mädchen. Klar, sie hatte ihre Reize gehabt und war für den Moment wirklich unbeschrieblich wundervoll gewesen, doch nun verfluchte ich unserere Beziehung schon so lang. SIe war eine Art Ablenkung für mich gewesen, doch wirklich helfen konnte sie nie. Nicht einmal zuhören konnt sie wirklich. Egal wie bitterlich ich sie manchmal vermisste, merkte ich doch immer wieder, wie sehr sie mir tatsächlich geschadet hatte und das die Zahl an Schäden, die sie mir ließ größer war, als die der hinterlassenen Freuden. Sie war nur glücklich, wenn ich ihr all ihre Wünsche erfüllt hatte. Dabei hatte sie nie beachtet, wie es mir ging und im Nachhinein machte mich genau das tief unglücklich. Es war immer schön gewesen, sie so überglücklich zu sehen, daher hatte ich die Schmerzen, die ich zum Teil psychisch davon trug, missachten können. Klar war es eien schöne Zeit gewesen, doch sowas wollte ich nicht mehr. Am besten wirklich nie mehr...

Ich schaute rüber zu Christian. Er hatte ein ungesagt strahlendes Lächeln aufgesetzt mit welchem er nach drausen zum Schloss spähte. Er wirkte genau so glücklich wie ich selbst. "Gehn wir!", flüsterte er

The St.Jimmy Story (#Wattys2016)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt