9. Freundschaft

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Rewi P.O.V

Ich liege nun eine ganze Weile in der Ecke und denke einfach nur nach. Nicht nur über die Trennung mit Valentina, sondern auch über Felix. Wie kann er mich gerade jetzt im Stich lassen? Ich brauche ihn gerade doch so sehr. Langsam merke ich, dass ich immer müder werde. Meine Augenlider schließen sich wie von selbst, bis ich plötzlich ein Klingeln höre. Ich schlage meine Augen schlagartig auf und öffne die Türe, ohne darüber nachzudenken, wer es sein könnte oder wie ich gerade aussehe.
Kaum habe ich sie geöffnet, werde ich fest und lange umarmt. Allein am Geruch erkenne ich, dass es Felix ist.
Minutenlang stehen wir einfach nur so da und sagen nichts. Es herscht stille. Das einzige, das ich höre, ist Felix atem und ganz leise sogar seinen Herzschlag. Ich fange an zu schluchzen, wieso weiß ich selbst nicht genau. Vielleicht bin ich einfach nur so froh, dass er da ist oder so traurig wegen Valentina. Ich denke, ich brauche das gerade einfach. Er beginnt meinen Rücken zu streicheln, damit ich mich beruhige, doch das bringt mich noch mehr zum Weinen. Diese Mischung aus Traurigkeit und Erleichterung ist gerade einfach zu viel. Er entfernt sich und schaut mir in die Augen.
"Hey, alles wird gut. Ich bin da.", sagt er ziemlich besorgt.
Ich nicke und umarme ihn erneut.
"Ich bleibe erstmal eine weile.", höre ich ihn in meinen Pulli sagen.
"Danke.", lächele ich. Langsam fangen sich meine Gefühle wieder und wir setzen uns gemeinsam auf die Couch, nachdem er die Tür geschlossen hatte. "Willst du darüber reden?", fragt er immer noch besorgt. Ich schüttle den Kopf.
"Okay, dann warte kurz", schreit er auf dem weg zur Küche.
Ein paar Minuten später kommt er mit 'ner Flasche Vodka und RedBull zurück. Ich lächele ihn an.
"Lass uns einfach was trinken und Spaß haben", schlägt er vor, was ich nur glücklich bejahe.
Also mischen wir es und stoßen erst einmal an, worauf wissen wir nicht. Vielleicht auf unsere Freundschaft oder auf mein Single darsein. Es ist aber auch egal, Hauptsache ich habe meinen kleinen Felix bei mir. Nach ein paar gläsern sind wir beide angetrunken und entscheiden zu Zocken, da wir beide keinen Bock auf einen Club hatten.
Wir zocken einfach wie immer, so als wäre alles okay. Währenddessen trinken wir ab und zu mal ein paar Schlücke.
"Hast du Hunger?", frage ich lächelnd. "Ja klar!", antwortet er und springt sofort auf. Er nimmt mich bei der Hand, um mich mit zur Küche zu ziehen. Als sich unsere Hände berührten, fühlte ich so ein merkwürdiges kribbeln. Der Alkohol wirkt scheinbar schon rellativ gut.
Ich hole eine Tiefkühlpizza aus dem Gefrierfach und lege sie in den warmen Ofen. Da wir zu faul sind, so lange in der Küche zu warten, gehen wir zurück ins Wohnzimmer und nehmen noch einen großen Schluck.
Bei den ganzen Spaß vergessen wir total die Zeit und merken erst, dass die Pizza fertig ist, wenn es total nach verbrannt riecht. Wir gehen schnell in die Küche und realisieren, dass sie fast komplett schwarz ist.
"Juckt mich nicht.", sagt er knapp und beginnt, die Pizza zu schneiden, was ziemlich amüsant ist, da er sich andauernd verbrennt. Ich nehme mir das erste Stück und esse es genüsslich, während er den Rest schneidet. Kurz darauf rennt er mit der Pizza weg und fällt ein paar Meter später auf die Fresse. Wir müssen beide so hart lachen, dass ich letztendlich auch auf dem Boden liege. Ich fühle mich so gut und ich hatte auch lange nicht mehr so viel Spaß, sogar genug, um Valentina mal für eine Weile zu vergessen.

"Bin ich nur dein Trostpflaster?"~Rewilz FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt