"Bin ich nur dein Trostpflaster?"~Rewilz FF

21. Gedanken

Rewi P.O.V

Ich denke nicht weiter darüber nach, stehe auf und zieh' mir was an. Felix liegt noch auf der Couch.
"Steh auf, du hast den Vorschlag gemacht!", lache ich und reiche ihm meine Hand.
"Öhm.. ja klar, sorry.", sagt er verpeilt und nimmt meine Hand dankend an. Worüber er wohl nachgedacht hat?
Nun steht er, mein bester Freund, splitterfasernackt vor mir und mir gefällt was ich sehe. Das Mondlicht straht auf die Hälfte seines Wundervollen Körpers, von welchem ich die Augen nicht mehr lassen kann. "Was ist?", fragt er mit einem unendlich süßem Lächeln auf seinen Lippen.
"Öhm nichts.. willst du dir nichts anziehen?", improvisiere ich, obwohl es mir so lieber wäre.
"Ähh.. ja klar", kichert er und sucht sich seine Klamotten zusammen. Ich gehe schnell in die Küche und hole uns 'ne Cola. Wir lassen beide unsere Handys Zuhause, damit wir uns nur miteinander beschäftigen, das machen wir komischerweise öfter.
Danach nimmt er mich an der Hand und zerrt mich zur Tür. Wir nehmen unsere Longboards und fahren los zum Rheinufer. Dort gibt es so einen unglaublich schönen Ort, den Felix und ich vor ca 'nem Jahr entdeckt haben. Es ist eher abgelegen und nachts ist es dort unfassbar. Das Wasser ist ganz ruhig und man hört sogar manchmal Grillen, was hier nicht oft vorkommt.
Seit wir den Ort entdeckt haben, gehen wir hier eigentlich immer zusammen hin. Ich bin aber auch oft alleine da, wenn ich nachdenken will.
Während der Fahrt sagen wir beide eigentlich nichts, sondern genießen einfach nur die warme Sommerluft, die durch unsere Haare weht. Hin und wieder schiele ich zu Felix rüber, da es irgendwie süß aussieht, wenn seine Haare komplett durch den Wind verwuschelt sind. Nach ca 30 Minuten sind wir dann auch endlich angekommen.
"Wie spät ist es?", frage ich, da ich mein Handy Zuhause vergessen habe.
"Keine Ahnung, hab mein Handy nicht dabei.", antwortet er. Naja es ist eigentlich eh egal, wie spät es ist.
Wir setzen uns wir immer auf den Kies. Felix beginnt ein paar Steine ins Wasser zu werfen.
"Ich geh schnell Pissen.", gibt er Bescheid.
"Ich kann ja mitkommen.", scherze ich, er antwortet mit 'nem knappen "Nö." und geht.
Gefühle Stunden später kommt er endlich wieder.
"Wieso hast du so lange gebraucht?", will ich wissen.
"Hab 'nen Ort gesucht, wo ich zu 100% ungestört bin und hab mich dann fast verirrt.", antwortet er, doch ich weiß, dass er lügt.
"Du riechst nach Rauch. Wolltest du nicht aufhören?", bemerke ich empört.
"Hab ich auch, das war meine erste seit langem, ich hatte nur gerade Bock.. sorry.". Ich merke, dass er wieder gelogen hat.
Langsam mache ich mir echt sorgen. Er raucht scheinbar wieder, dann diese Wunden an seinem Arm und dass er mich vorher geküsst hat. Vielleicht ist er einsam und braucht wieder 'ne Freundin? Ich kann ihn ja mal fragen.
"& wie läuft es bei dir so in der Liebe?", frage ich nach dieser Denkpause.
"Könnte besser sein.".
"Wie meinst du?", hacke ich nach.
"Meine Gefühle werden nicht erwidert und das wird sich auch nicht ändern.".
"Wer ist denn die glückliche?", kichere ich, obwohl ich es irgendwie gar nicht wissen will.

Felix P.O.V

Ich hab ihm eh schon viel zu viel gesagt. Wenn er wüsste, dass es keine Glückliche, sondern ein "Glücklicher" ist, würde er mich wahrscheinlich auslachen.
"Die kennst du nicht.", Lüge ich einfach und hoffe, dass er nicht weiter nachfragt, was er tatsächlich nicht tut.
Er legt den Arm um mich.
"Das wird schon, glaub mir.", flüstert er fast.
"Ist auch nicht so wichtig, wichtig ist jetzt erstmal, dass du aus deinem Loch kommst."
Empört schaut er mich an.
"Deine Probleme sind mindestens genauso wichtig!".
"Naja ist ja jetzt auch egal.", antworte ich etwas ruhiger.
Ich merke jetzt erst, dass er den Arm immer noch um mich gelegt hat.