Kapitel4 /Das Treffen\

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Ich hörte wie meine Mutter durch mein Zimmer zu meinem Schreibtisch geht, wo mein Handy liegt. Warum muss sie so neugierig sein? Als sie auf mein Handy geguckt hatte ging sie dann endlich raus.

P.O.V. Selfie

Ich angelte mein Handy vom Schreibtisch und guckte rauf. Es war Emma. Die einzige Person an der Schule, die was mit mir zu tun haben möchte und weiß, dass ich schwul bin. Ich wählte ihre Nummer und wartete auf das Tuten.

"Was gibts, Em?"
"Hey Micha. Warum warst du nicht in der Schule? Bitte sag mir nicht, dass du wegen denen aus der 12. geschwänzt hast. Ausserdem war ihr ,,Anführer" heute nicht da. Soll ich dir die Hausaufgaben geben?"

Typisch Emma. Ohne Punkt und Komma alles mögliche erzählen oder fragen.
"Also, ich war nicht in der Schule, weil mir übel war und ich mich übergeben musste.", fing ich an, ihre Fragen zu beantworten. Ich überlegte gerade, was ihre nächste Frage war, als sie auch schon wieder anfing.
"Oh Micha, war es schon wieder so schlimm? Ich habe dir schon tausend Mal gesagt, dass wir gemeinsam zur Schule gehen können. Vielleicht lassen sie dich dann in Ruhe."
"Und Emma, ich habe dir jedes Mal gesagt, dass sie dann wahrscheinlich das gleiche mit dir machen und ich möchte nicht, dass du wegen mir verprügelt wirst. Naja, jetzt sind sowieso erstmal Ferien. Habt ihr denn noch Hausaufgaben aufbekommen?"
"Ne, das war ein Spaß. Als ob wir über die Ferien was auf bekommen." Es klopfte.
"Tschau Em." und ich legte auf.

"Michi, als ich nach hause kam, hattest du leider geschlafen und ich wollte doch mit dir zum Arzt. Jetzt hat der Arzt allerdings nicht mehr offen. Naja, aber auf jeden Fall gibt es jetzt Abendessen."

Das Abendessen verlief schweigend und ich erzählte meiner Mutter nichts von meinem Vorhaben. Sie würde es mir niemals erlauben, mich mit jemanden zu treffen, den ich nur aus dem Internet kenne. Sie würde es sowieso zu spät mitkriegen, da sie morgen noch arbeiten muss.

-nächster "Morgen"-

Ich wachte durch mein Handy klingeln auf, da ich mir einen Wecker gestellt habe, um nicht wieder bis um 13 Uhr zu schlafen, denn sonst hätte ich meinen Zug verpasst. Also ging ich in's Bad, duschte mich und zog mich an. Als ich wieder in der Küche war, nahm ich mir ein Brötchen aus der Brötchentüte, die meine Mutter für mich auf den Tisch gestellt hatte. Dann holte ich aus dem Schrank das Nutella und bestrich beide Hälften mit einer dicken Schicht Nutella.

Ich nahm mein Portemonnaie, mein Handy und meine Schlüssel von der Kommode, zog mir meine Jacke an und machte mich auf den Weg zum Bahnhof.

Natürlich verspätete sich mein Zug und ich kam erst 12:53 an. Und ich hatte noch 10 Minuten Fußweg. Ich schrieb noch schnell Pepe, dass mein Zug sich verspätet hatte und machte mich dann auf den Weg.

P.O.V. Pepe

Ein Glück hatte ich den Zug um 12 Uhr schon genommen. Ich hatte mal wieder Ewigkeiten gebraucht, um mich zurecht zu finden und den Vapiano dann auch noch zu finden. So war es 12:55 Uhr als ich vor dem Vapiano stand. Sogar fünf Minuten vorher da. Normalerweise bin ich immer mindestens 10 Minuten zu spät.
Aber ich möchte nicht, dass Selfie einen noch schlechteren Eindruck von mir hat. Oh, eine Nachricht von Selfie. Sein Zug hat Verspätung. Naja, dann habe ich noch genug Zeit, um eine zu Rauchen.

Ein paar Minuten später sah ich ihn. Nein, nicht Selfie, sondern den aus der 8. Klasse. Den Jungen, in den ich mich verliebt habe. Der Junge, der mir komplett den Kopf verdreht hatte und der deswegen zu meinem Mobbing-Opfer wurde.

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