Kapitel22 /Dunkle Gasse\

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P.O.V. Selfie

"Pepe es ist nicht .... ehm also.... du .... ach fuck, ich will nicht diese Klischees bringen, aber du verstehst das ganze einfach total falsch. Darf ich dir das bitte erklären?"
"Da gibt es nichts zu erklären", rief Pepe und verließ fluchtartig den Kinosaal. Ohne es wirklich mitzukriegen, sprang ich auf und lief Pepe hinterher.
"Pepe bitte lass uns darüber reden. Bitte ich kann das erklären."

P.O.V. Pepe

Ich verlangsamte und kam nach ein paar Schritten zum Stehen. Ich drehte mich zu Selfie um und guckte genau in seine Augen.
"Was willst du denn da erklären? Ok ich kann verstehen, dass du enttäuscht von mir bist, weil mir mein Ruf wichtiger war, als du und unsere Beziehung, aber das heißt noch lange nicht, dass du einfach mit irgendjemandem rumknutschen kannst. Ich bin echt enttäuscht von dir Selfie!" Ich drehte mich um und konnte seine Blicke auf meinem Rücken spüren.

Draußen angekommen baute ich mir sofort einen neuen Joint. Es ist echt scheiße, dass ich mittlerweile kiffe, wenn es mir scheiße geht, denke ich mir. Aber gerade brauche ich einfach andere Gedanken.

P.O.V. Selfie

Ich stand vor dem Kino. Pepe denkt auch echt, ich wäre blöd, dachte ich mir, als Gras roch. Dem Geruch folgend, ging ich durch mehrere enge und dunkle Gassen. Ich holte mein Handy raus und ermittelte meinen Standort. Pepe geht genau Richtung Assi-Viertel. Was will er denn hier?

Ich ging einfach immer weiter geradeaus und sah zum Glück noch die Person, die vor mir in der Gasse war, bevor ich ihn sie rein rennen konnte. Das ist Pepe! Ich versteckte mich in einem Abzweig von der Gasse zur normalen Straße. Schritte ...
"Yo Pepe nice das du doch noch kommen konntest. Komm gib den Stoff her! Ich will nicht noch länger mit 450€ in bar hier rumlaufen."
"Jaja aber gibt mir mal lieber 350€ und 10 Gramm Gras."
"Ganz ehrlich Pepe. Ich verstehe nicht, warum du nur kiffst. Wieso nimmst du keine anderen Drogen. Komm, wir können doch gleich zusammen eine Line ziehen."
"Marco ich habe dir schon tausendmal gesagt, dass ich niemals chemische Drogen nehmen werden! Und jetzt komm, gib mir das Geld und das Gras und ich gebe dir dein Koks, Speed und Heroin."
Nun hörte ich nur wie zwei Rucksäcke auf gemacht wurden, knisternde Tüten, wie sie sich irgendwas in die Hosentasche stecken und dann wieder in die Richtung gehen, aus der sie gekommen sind.

Ich sackte auf dem Boden und lehnte mich gegen eine Hauswand. Ich glaube es nicht. Ich will es einfach nicht glauben. Pepe ist ein Dealer!

Das Kiffen war damals für mich schon schwer genug zu akzeptieren, aber das er Junkies ihre Drogen besorgt, macht mich fertig. Auf der anderen Seite bin ich aber auch stolz und glücklich darüber, was Pepe zu diesem Marco gesagt hat, dass er keine chemischen Drogen nehmen möchte. Ich rappelte mich auf und ging wieder in die Richtung, aus der ich vorhin gekommen bin und Pepe weg gegangen ist.

"Es ist gefährlich, wenn ein kleiner süßer Junge wie du alleine durch so eine dunkle Gasse geht", hörte ich auf einmal eine Stimme hinter mir.

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