6.Kapitel

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Flora

Ich liebte diese lauen Sommerabende, an denen man einfach nur mit ein paar guten Freunden draußen sitzen und lachen kann. Und ich so sein kann wie ich will und nicht vorgeben muss jemand zu sein der ich nicht bin.Der Himmel malte mit sanften Farben einen wunderschönen Sonnenuntergang und schattierte in diesem Licht Bäume. Der Wind spielte mit meinen Haaren und mit der Natur wie mit einem Ball. Maxi sah mich an. Die ganze Zeit schon. Es war mir jetzt echt ein wenig peinlich und unangenehm. Obwohl Maxi ja gar nicht mal so schlecht aussah. Diese wunderschönen nachtschwarzen Augen harmonierten wie Ying und Yang mit den glatten braunen Haaren, die bis knapp zum Hals gingen. Und dieser Körper erst. Man merkte, dass er regelmäßig oder sogar täglich sich bewegt und offensichtlich Wert auf sein Äußeres legte. An derartige Schultern konnte man sich bestimmt gut anlehnen. Sein Blick. So voller Sanftmut, Heiterkeit, Verständnis und Nachdenklichkeit.Die Augen sahen aus als würden sie alles wissen und könnten einem bis auf den Grund der Seele blicken. Er redete wenig. Aber alles passt perfekt. Er sah aus wie ein junger Gott. Jemanden den man in der Antike als Vorbild für die Statuen hätte nehmen können. Aber er interessierte sich doch bestimmt so oder so nicht für dich Flora. Ich mein, du siehst vielleicht gerade mal durchschnittlich gut aus und dieser Typ spielte in einer ganz anderen Liga als du. Nein nie im Leben findet so jemand. Du hattest ja auch bis jetzt so unheimlich Glück mit deinen Beziehungen Flora. Not! Du bist viel zu naiv. Ich sah wie Liz sich neben mich setzte und sie mich wissend anlächelte. Wir verstanden uns echt blind. Wie zwei Seelen in einer Brust. Wie Schwestern. Ich nahm einen Schluck von meiner Limonade und sah wie die Jungs aufstanden und sich entfernten, aber nicht warum. Sie kamen mit einem groß gebauten jungen Mann mit blonden - nah eher rötlich blonden Haaren - und wundertollen Augen wieder. Er war wie die anderen auch sportlich und gut gebaut, in dem Sinne, als das man ihm ansah, dass er sich sportlich betätigte. Kurze Haare, einen langen schwarzen Mantel, den er aber aufgeknöpft hat. Wobei ich mich trotzdem fragte, wie bei diesem Wetter irgendjemand auch nur auf die Idee kommen würde, langärmlige Sachen zu tragen. Er kam zu mir rüber mit einem zugegebenermaßen ziemlich tollen Lachen. Ich stand auf,kam ihm entgegen. Er begrüßte mich, musterte mich und mochte mich offensichtlich. Freundlicher Kerl. Er setzte sich neben mich. Weiß nicht was ich tun soll. Er flirtete offensichtlich mit mir oder versuchte es zumindest. Ich bemerkte Maxis leicht zornigen Gesichtsausdruck. In seinem Inneren kocht es. Oh Gott. Worauf hatte ich mich mit diesen Jungen nur eingelassen! Das wir Chaos in mein bislang so schön ruhiges Leben brachten. Im Stillen verfluchte ich Liz und mich gleich mit. Aber ich könnte durchaus mal wieder eine Beziehung vertragen. Ach komm Flora. JETZT machst DU dich ABSOLUT LÄCHERLICH. Keiner der beiden hat auch nur im mindesten Interesse an dir.

Fabi

Ok ich weiß was ihr jetzt denkt. Warum um Himmels Willen war ich jetzt schon wieder hier und was heckte ich diesmal aus? Aber ich hatte wirklich nichts Böses im Sinn. Ich war hier, weil ich meine alten Freunde vermisste. Vergangenes sollte man dort lassen wo es hingehörte. In die Vergangenheit. Ich hoffte, dass sie mir verziehen. Ich hatte nie wieder so gute Freunde wie sie.
Bis jetzt lief ja alles ganz gut. Sie schienen die Sache auf sich beruhen zu lassen. Sind ja jetzt auch alle älter und reifer geworden. Aber nicht langweilig. Nicht so wie unsere Eltern. Sogar nach unserem Tod werden wir noch cooler sein als die.
Ich ließ meinen Blick ohne bestimmtes Ziel beim Gehen schweifen. Der Himmel und die Natur übertrafen sich mal wieder selber in ihrer Kunst. Absolut traumhaft. Mein Blick schwiff (?) weiter während wir unserem Platz immer näher kamen. Alle sind sie da und dem Himmel sei Dank hatten sie sich kein Stück verändert. Sie sind immer noch so, wie sie immer waren. Das tat so gut. Hier kann ich so Mensch sein wie ich will. Ich begann zu pfeifen. Es passte zu diesen lauen Abenden mit den Besten. Während mein Blick also weiter ziellos umhersuchte blieb er plötzlich an einem Mädchen haften.
Ich konnte mich nicht dagegen wehren und wollte es auch gar nicht. Sekundenkleberblicke. Fühlte mich magnetisch zu ihr hingezogen. Meine Beine gehorchten meinem Verstand nicht mehr. Liefen wie von selbst zu diesem zauberhaften Wesen, dass meine Augen dort erblickten. Musste ihr näher kommen. Sie in all ihrer Vollkommenheit bewundern. Hatte Angst keine Worte zu finden, keine die ihr gerecht werden. Mystisch grüne Augen, wie die einer Wildkatze zogen mich, wie an einem unsichtbarem Seil zu ihr hin. Ihre Haare wie flüssiges Gold. Sie ist gefährlich. Gefährlich hübsch. Sie kam auf mich zu. Ihre Haare spielten mit dem Wind. Sie wirkte so, wie das Kunstwerk eines äußerst begabten Künstlers. Begann mich mit ihr zu unterhalten. ich konnte ihr nicht folgen da ich zu abgelenkt war.
"Hi" "Hi" "Wie heißt du du wundertolles Wesen?" "Flora du?" "Fabi" "Ah freut mich dich kennenzulernen" "Mich noch mehr hübsche Frau" "Schmeichler. Wie lange wohnst du schon hier?" "Bin vor kurzem wieder hergezogen" "Ahh ok ich komme aus dem Norden. Finde es aber ganz nice hier. Ich wohne bei ihr" Sie nickte zu einem Mädchen herüber. "Und hast offensichtlich schon neue Freunde gefunden?" "Ja sie sind ganz wunderbare Menschen" "Du auch" "Hhm. Wie jetzt?" Verwirrter Blick ihrerseits. Oh Gott! Das hatte ich doch nicht gerade laut gesagt. "Na, ich mein es so wie ich es gesagt habe" "Ok" Sie lachte fröhlich, nahm mein Handgelenk und zog mich mit zu ihrem Platz. Mit ihrer Berührung beschleunigte sich mein Puls auf 180 Schläge pro Minute. Das konnte nicht normal und nicht gesund sein. Ich schaute mich nach dem setzen wieder um. Bemerkte Maxis Blick. Unergründlich wie immer. Aber in seinem Innerem kochte es. Ich kannte ihn zu lange als das er das noch vor mir verbergen könnte. Es passte ihm anscheinend gar nicht, dass Flora und ich uns so gut verstanden. Ich wusste nicht was das alles mit mir macht und was vor allem sie mit mir macht? Help, please. Anyone?

Maxi

Was solle das denn jetzt schon wieder. Das Monster in meiner Brust trommelte wie wild mit seinen Fäusten gegen meine Brust und verlangte lauthals eine sofortige Handlung. Und die sollte bitte nicht zimperlich sein und Flora befreien. Aber sie sah gar nicht so aus, als wenn sie Hilfe nötig hätte. Im Gegenteil. Mich störte mehr was Fabi da macht. Er ist ein guter Freund von mir und unter normalen Umständen gönnte ich ihm alles Glück der Welt, sowie jedem meiner Lieben. Aber nicht wenn es um dieses Mädchen geht. Sie war meines. Moment? Sie gehörte niemandem. Warum vereinnahmte ich sie dann für mich, als wären wir eine Ewigkeit zusammen? Wir kennen uns noch nicht mal 2 Monate. Ich... ich bin verknallt und zwar so was von. Mein ganzes Denken galt nur ihr. Sie ist der eine Gedanke der mich den ganzen Tag nicht losließ. Der mich willenlos machte. Der mich taumeln ließ. Der mir eine wohlige Wärme in meiner Brust verpasste und sogar das Monster schlafen ließ. Deren bloßer Name mich alle Schmerzen vergessen ließ. Der Grund warum ich in den letzten Tagen herumlief wie ein Geisteskranker. Mir juckte es in den Fingern Fabi auf den Boden zu werfen und ihn anzubrüllen. Ihm sämtliche Sachen, die das Monster mir sagte, an den Kopf zu werfen. Aber ich musste mich beherrschen. Ich wollte mich vor Flora doch nicht blamieren. Das wäre mein Ende . Mein Monster will mich dazu verführen, Flora zu greifen, sie mitzunehmen bis ans Ende der uns bekannten Welt und sie nur zu meiner machen. Eifersucht brannte in mir, wie das Feuer in ihren Augen. Drohte mich zu verbrennen. Verlangte Befriedigung. Musste ihr näher kommen. Stand fast wie von automatisch auf und entfernte mich. Musste mich abreagieren und wieder einen klaren Kopf bekommen. So ging das nicht. War wie ein Süchtiger. Abhängig. Infiziert. Und wehrte mich nicht. Wollte es nicht. Konnte es nicht. Entfernte mich ein wenig. Flora stand auf. Ging mir unbemerkt hinterher. Alles bloß das nicht. Konnte nicht klar denken wenn sie in meiner Nähe war. Verlernte das Atmen und hatte Angst die Kontrolle zu verlieren. Mich nicht mehr beherrschen zu können wenn sie da ist. Hatte irgendjemand bitte ein Gegenmittel dafür. Oder blieb ich auf ewig unerwidert verliebt. War es mein Schicksal das zu sein? Konnte ich etwas dagegen tun? Wenn ich ehrlich bin, Nein und ich will es auch nicht. Aber wenn ich weiter suchte,wurde mir klar. Sie sah mich nicht. Ich spielte gar nicht in ihrer Liga. Sie hatte wen anders verdient, nicht mich. In 300 Jahren interessierte sie sich nicht für mich. Niemals Nada. Niente. Nein Non. Never ever. No und so werde ich wohl bis an mein Lebensende leiden. Nein, wir haben's nicht noch ne Nummer kleiner. Brauchte sie wie ein Junkie seine gottverdammte Droge. Fand nichts, das ihr gerecht wurde. Warum dachte ich überhaupt darüber nach? Ist doch klar, dass die sich nur für Fabi interessiert. Er ist ja auch viel interessanter als ich. Geb es auf! NEIN NIEMALS! Nicht solange ich lebe.


@MyBestFriend

Liza, Flora und die Wilden KerleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt