The Disco Boys - I came for you
Am nächsten Morgen bekam ich meine Augen fast gar nicht auf. Ich war vielleicht ausgeschlafen, eine Seltenheit, doch ich wollte einfach nicht aufstehen. Vor dem Urlaub graute es mir. Ich hatte absolut keine Lust. Es war eher untypisch für mich, mich nicht auf das Skifahren zu freuen, aber jetzt gerade wollte ich einfach nicht. Ich wollte nicht aufstehen, ich wollte nicht Skifahren und vor allem wollte ich ihn nicht sehen. Es war mir eigentlich ganz recht gewesen, dass wir uns so selten über den Weg gelaufen waren. Ich musste mich nicht mit mehr dem Problem ‚Was wird aus uns?' befassen und konnte einfach wieder leben, ohne einem Jungen. Es hatte seine Vor- und Nachteile sich mit jemandem zu treffen. Als ich mich in ihn verliebt hatte, war ich schon etwas skeptisch (bei weitem nicht so wie jetzt), ob es gut wäre. Irgendwie wollte ich mit ihm befreundet sein – vielleicht auch mehr. Doch ich wusste, dass es immer die andere Seite gab. Ich hatte sie nur verdrängt. Meine andere Seite meinte immer: Eigentlich brauchst du ihn gar nicht. Er ist zwar ein netter Kumpel und vielleicht (sogar sicher!) ist da mehr, aber ganz ehrlich: Du brauchst ihn doch nicht als deinen festen Freund. Denk' mal drüber nach! Du bist jung und frei und solltest dein Leben genießen, anstatt dich auf einen Jungen zu konzentrieren! Vielleicht hatte beides etwas Wahres an sich. Allerdings wusste ich nicht wirklich, was ich tun sollte. Meinen Gefühlen freien Lauf lassen oder keine Veränderung durchführen? Ich lebte eigentlich zufrieden und es fehlte mir nichts. Würde es überhaupt etwas ändern? Was sollte ich tun?
Das Thema abschließen. Mach dir nicht so viele Gedanken... kann es sein, dass du am Abend meistens komischer drauf bist als in der Früh? Ach ja: Du solltest dir überlegen, wie du dein Klavier auf die Woche mitnimmst und übst! Nix Luke! Klavier!
Seufzend stieg ich unter die Dusche. Das würde ein nicht wirklich leicht zu lösendes Problem sein... leider. Aber meine innere Stimme – oder was auch immer das war – hatte Recht: ich musste im Laufe der Woche an ein Klavier kommen. Ein Keyboard würde im Notfall auch gehen.
Ein Keyboard geht nicht. Und außerdem ist so ein Synthesizer was völlig anderes als ein Klavier, du Idiotin! Da solltest du lieber gar nicht üben.
Als Shampoo in meine Augen gelang, begann ich zu fluchen. Irgendwie war heute nicht wirklich mein Tag. Es kann ja nur besser werden, dachte ich ironisch. Schnell wusch ich mich mit kaltem Wasser ab und stieg mit nassen Haaren aus der Dusche. Ich trocknete alles und zog mich an. Meine mittellangen braunen Haare ließ ich nicht-gebürstet und nass einfach auf meinem Rücken ruhen und trocknen. Kämmen konnte ich sie später auch noch. (Oder auch nicht...) Als ich in mein Zimmer kam schaute ich auf mein Handy. Ich war irgendwie nicht so der SMS-Typ und telefonieren mochte ich auch nicht so sehr, weswegen ich erstaunt war, dass sich eine Nachricht von Jonas ankündigte.
»Huhu, du altmodisches Kind. Wieso erfahre ich von Nathan, dass wir im selben Skigebiet sind? Tja, egal! Aber ich erwarte von dir, dass du mich anrufst damit wir gemeinsam die Schwarze Piste unsicher machen und Leuten Sachen auf den Kopf werfen können. Melde dich, sonst gibt's Haue! P.S.: Ich will auch ein paar kleine Kinder niederfahren, bist du dabei?«
Die Nachricht brachte mich unfassbar zum Lachen (meine Laune verbesserte sich sofort und ich begann mich auf den Urlaub zu freuen) und grinsend schrieb ich zurück: »Hallo, du neumodisches Kind. Ich bin also Schuld? Du hättest auch was sagen können! Ich ruf dich an wenn wir dort sind, okay?«
»P.S.: So als ob du mich hauen würdest! Das schaffst du leider nicht :P «, fügte ich noch schnell hinzu und legte mein Handy wieder auf den Platz auf welchem es vorher lag. Dann verließ ich mein Zimmer und ging in die Küche, in welcher ich auf meinen Vater traf.
„Servus, ich wollte gerade die Ski einpacken. Machst du dir etwas zu essen?", fragte er mich gleich, worauf ich nickte. Er wuschelte mir durch die Haare und ließ mich alleine. Meine Hände griffen automatisch zu der Milch und dem Müsli, mit welchem ich mich schließlich auf einem der zwei Barhocker niederließ die wir hatten. Ruhig aß ich mein Frühstück als meine Schwester hineinkam und mich umarmte (so gut es halt von unten ging). Dann stellte sie sich gegenüber von mir hin und sah mich mit ihren grünen Augen an: „Machst du mir was zu essen?"
Lächelnd bejahte ich und stand wieder auf. Ich wärmte ihr die Milch auf, schüttete Müsli dazu und stellte es auf den Platz neben mir. Meine kleine Schwester begann sofort zu essen. Von der Seite musterte ich sie. Anna war ja schon echt süß und ich war unfassbar glücklich, dass ich sie hatte.
~
Zwei Stunden später stand ich mit Anna vor unserem Auto.
Im Schnee.
Und es war eiskalt.
„Wann kommen sie?", fragte meine kleine Schwester und begann Luft auszuatmen, sodass kleine Wölkchen entstanden, die zuerst ganz dicht waren, immer dünner wurden und schließlich ganz verschwanden.
„Ich weiß nicht.", ich hauchte auch so ein kleines Wölkchen, „Vielleicht haben sie schon wieder etwas vergessen."
„Meinst du?", sie rieb die Hände aneinander und schaute mich an. Es tat mir ein bisschen weh meine Schwester so im Schnee stehen sehen. Vor allem, weil meine Finger schon gefroren waren und ich sie nicht mehr spürte. Ich bewegte meine Zehnen, damit die nicht einfroren.
„Mhm.", nickte ich. Meine Hände rieben über meine Schultern um mich warm zu halten. „Ist doch eh immer so.", ergänzte ich und lachte in mich hinein. Anna begann auch zu lächeln und meinte: „Stimmt."
Wir warteten.
Doch niemand kam.
„Das gibt's doch nicht!", wandte ich mich an Anna, „Wie lange warten wir hier schon?" Ich schaute auf die Uhr auf meiner rechten Hand und lachte: „Achtundzwanzig Minuten. Wie toll." Sie schaute mich etwas ängstlich an. Langsam wurde ich echt ungeduldig. Anna fror sicher schon unglaublich. „Ist dir kalt?", fragte ich.
„Nein, eigentlich nicht. Aber meine Beine tun weh.", antwortete sie zu meinem Erstaunen. Sie begann ihre Beine zu schütteln und quengelte ein bisschen. Meine Wangen fühlten sich kalt an, meine Finger taten weh und meine Füße sowieso. Wie konnte ihr nicht kalt sein?
Plötzlich wurde sie ganz ruhig und fixierte etwas hinter mir.
„Was ist da?", fragte ich und drehte mich mit verschränkten Armen um. Meine Nervosität stieg rasant, doch ich redete mir ein, dass es nur wegen dem Urlaub war. Ich meine, siebenhundert Pistenkilometer waren nicht gerade wenig! Und erst der Schnee oder der Ausblick...
„Hey!", begrüßte ich die Mama von Luke, die auf uns zukam. Ich lächelte sie an und achtete gar nicht auf ihren Sohn, der rechts neben ihr stand. Mein Herz beruhigte sich ein bisschen.
Das ist ja schon ein Fortschritt!
Sie begrüßte uns und umarmte mich, da wir eigentlich sehr gut befreundet waren. „Schön euch zu sehen." Sie kniff (eigentlich hasste ich das aber Luke's Mama war eine Ausnahme) meiner Schwester in die Wange und ich lachte, während Anna finster drein schaute.
„Eure Eltern suchen noch etwas Wichtiges und wir sollen euch mitnehmen. Wir treffen uns dann alle gemeinsam im Hotel. Kommt ihr mit? Unser Auto steht", sie zeigte mit einem freundlichen Lächeln nach rechts, „dort. Ihr habt eigentlich keine Wahl, wir müssen euch mitnehmen."
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Okok, sorry für das lange Warten. Anscheinend bin ich seit Dienstag krank (irgendwas mit Grippe und so) und lag (liege noch immer) halt im Bett. Und mir ist fad. Deswegen hab ich geschrieben. Tut mir Leid, falls das Kapitel nicht so toll ist. Ich musste mich irgendwie aufraffen, aber ich hab ja nen' Laptop :D Hoffe es gefällt euch trotzdem, heute leider kein Edit, aber ich hänge es irgendwann mal nach! Soooo ich hab schon Ideen wie ich die Handlung gestalte, ich freu mich schon so :DD Irgendwie habe ich eine Idee gerade vergessen...Ok, tschüssi. :DD
Meinungen?
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Polaroid
RomanceWas mir blieb, war ein Sofortbild. Klein, wie eine Kreditkarte, doch voller Emotion und Leben. ♡♡♡ © Cover by xwhitesnowflakes Ich habe keinerlei Rechte an den Videos die ich verlinke und an den Sprüchen, die ich, meistens, mit dem Autor angebe :)...