Falco - Rock Me Amadeus
„Biiiiiiiiiiiiiiitte können wir Michael Jackson hören? Biiiiitte!!"
„Anna!", ermahnte ich sie, worauf sie mich nur schmollend ansah.
„Bitte, bitte, BITTE!!", versuchte sie es nochmal. Ich sah sie nur grimmig an. Sie hatte mich schon geschätzte zwanzig Minuten damit genervt, da sie sich zuerst nicht getraut hatte zu fragen. Jetzt nervte sie Luke's Eltern. Es war mir ehrlich gesagt mehr als unangenehm mit ihnen mitzufahren. Hoffentlich verging die Zeit schnell, dachte ich mir, bevor ich einschlief.
~
„Da wären wir!", sagte Luke's Mutter als wir im Eingangsbereich standen. „Michelle kommt wahrscheinlich morgen an, sie hat keine Zugtickets für heute mehr bekommen."
Michelle war Luke's große Schwester. Sie studierte Film und ich mochte sie wirklich sehr gerne. Leider wohnte sie rund zweihundert Kilometer von uns entfernt. Wir telefonierten einmal die Woche, da wir gut befreundet waren. Ich wünschte, ich würde sie öfter sehen...
Die Dame an der Rezeption riss mich (leider) aus meinen Gedanken, da sie mir ein Sektglas mit Orangensaft anbot, welches ich dankend annahm. Ich schielte neugierig zu Luke, weil ich wissen wollte, ob er auch Orangensaft bekam, doch in seinem Glas war eine leicht rosane Flüssigkeit mit Blubberbläschen. Sekt. Meine Schwester hatte auch Orangensaft bekommen, alle anderen Sekt, oder zumindest Alkohol.
Mein Blick schweifte durch den Eingangsbereich. Links neben mir war die Rezeption und geradeaus konnte ich eine Lounge sehen, in der ein paar Sofas und Sofasessel waren. In jeder ‚Sitzecke' stand ein typischer niedriger Tisch. Es sah alles sehr edel aus und es standen sogar weiße Säulen im Raum. Wenn ich weiter nach vorne gehen würde, käme ich auf eine Terrasse, auf der man den großen und schönen See sehen konnte. Rechts gab es noch eine Bar mit ungefähr zehn Barhockern, die aber um diese Uhrzeit noch nicht besetzt waren. Zwischen Bar und Lounge war noch ein DJ-Pult mit einer kleinen Tanzfläche.
„Schön, nicht?"
Ich erschrak, da ich mich ein bisschen von den anderen entfernt hatte, unbewusst vor der Glaswand stand und auf den schönen See schaute, der gerade eine rote Farbe annahm. Mein Herz setzte kurz vor Schreck aus und ich sah zu Luke, der auf das glitzernde Wasser starrte. Sein Gesicht wurde sanft von der untergehenden Sonne beleuchtet, wodurch seine Haare nicht mehr so dunkelbraun aussahen, wie sie eigentlich waren.
Ich schaute schnell wieder auf den wunderschönen See, der rosa zu leuchten begann und sagte: „Ja." Sogar die Bäume voller Schnee sahen noch schöner aus, als sie eigentlich waren. Das atemberaubende weiß glitzerte und ließ die Landschaft einfach bezaubernd aussehen. Wann es wohl wieder schneien würde?
Als mir einfiel, dass Luke mich eigentlich immer ignorierte, wurde ich etwas unsicher und gleichzeitig auch ein bisschen wütend auf ihn. Wieso redete er jetzt mit mir? War ich ihm etwa peinlich?
„Seit wann spricht Herr Luke denn wieder mit mir?"
„Ich-"
„Luke! Chloé!", wurde er von seiner Mutter unterbrochen und winkte uns zu sich. Etwas grimmig ging ich in ihre Richtung.
Hätte das nicht warten können? Ich seufzte innerlich. Wobei.. eigentlich wollte ich gar nicht hören, was er zu sagen hatte. Das konnte er sich sparen.
„Kommt, wir gehen Abendessen. Heute ist das Thema ...", sie schaute auf das Programm, welches verschiedenste Aktivitäten bot, unter anderem auch das Thema des Abendessens, „... Venezianische Nacht! Wie cool! Und.. oh!", sie jauchzte auf, „Heute wird das Phantom der Oper im Theater inszeniert! Das müssen wir uns anschauen!"
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Polaroid
RomanceWas mir blieb, war ein Sofortbild. Klein, wie eine Kreditkarte, doch voller Emotion und Leben. ♡♡♡ © Cover by xwhitesnowflakes Ich habe keinerlei Rechte an den Videos die ich verlinke und an den Sprüchen, die ich, meistens, mit dem Autor angebe :)...