№ 011: „Wir müssen reden"

46 3 3
                                    


Backstreet Boys - I Want It That Way




„Dein Ernst?", meinte ich nur und verdrehte die Augen. Ich wollte ja nicht mal genau wissen, wo er war. Er hätte auch einfach sagen können, dass er weg war. Ich wusste ja, dass er weg war. Es regte mich gerade einfach nur auf, dass er es leugnete.

Mädchen, du bist kompliziert.

Ich schaute zu ihm und sah, wie er eine Augenbraue hochzog.

„Ich muss dir nicht alles erzählen, du bist einfach zu neugierig", antwortete er emotionslos.

Ich beobachtete seine Lippen als er sprach. Ein Glück, dass ich ihn noch nicht geküsst hatte. Das wäre alles noch viel komischer.

Vielleicht war ich neugierig, aber konnte ich mich nicht erkunden, wo er war? Ich hatte ja nicht mal zickig gefragt, sondern ganz normal.

Nicht aufregen. Es ist egal. Er ist egal.

„Vergiss es", meinte ich einfach und stand vom Bett auf. Ich wollte jetzt alleine und ungestört sein.

„Wohin geht's?", fragte mich Luke, als ich bei der Zimmertür stand. Ich drehte mich um, schaute ihn an und lächelte ihn ganz lieb an: „Nicht so neugierig!" Ich zwinkerte und begab mich aus dem Zimmer. Nicht mit mir mein Liebster...

Ich hielt es hier nicht aus. Es war so eine komische Stimmung zwischen Luke und mir, der ich unbedingt aus dem Weg gehen wollte. In dem einem Moment verstanden wir uns - im anderen zickten wir uns an. Mit Jonas lief das ja auch anders ab.

Ich verstand es selber nicht. Es war so unnötig und unlogisch, aber ich glaube nicht, dass ich unsere Beziehung noch retten konnte - weder romantisch noch freundschaftlich. Ich schüttelte innerlich den Kopf. Es lohnte sich nicht einmal! Er war nicht meine große Liebe und ich kam auch gut ohne ihm zurecht.

Der Gang zum Treppenhaus war leer, doch trotzdem hörte ich Stimmen. Vielleicht waren in den oberen Stockwerken irgendwelche Leute. Ich ging die Stufen hinunter und stieß dort angekommen die Glastür auf. An der Bar saßen vereinzelt Hotelgäste und tranken... irgendetwas.

Ich setzte mich jedoch in den angrenzenden Lobby Bereich und kramte mein Handy aus der Hosentasche. Ein Sofa für mich ganz allein und gutes W-LAN - damit konnte ich sehr gut leben.

„Wir müssen reden"

Ich schreckte hoch und sah in Luke's Augen. War er mir gefolgt? Ich saß hier doch schon ein Weilchen...

„Hör auf mich immer so zu erschrecken!", beschwerte ich mich und rückte auf, damit Luke sich neben mich setzen konnte.

Dieser setzte sich jedoch genau mir gegenüber und legte seine Beine auf den Tisch.

Nett, ich mache dir Platz und du gehst auf Abstand. Aber okay, das soll nicht mein Problem sein.

Etwas skeptisch beäugte ich den Tisch.

„Hat dir jemand schon mal gesagt, dass du hervorragende Manieren hast?", begann ich das Gespräch, nachdem ich seine Schuhe genug inspiziert hatte. Er hatte bis jetzt kein Wort gesagt. Anscheinend war es ihm doch nicht so wichtig.

„Nö, bist' die erste", grinste er mich an.

Woher kam jetzt dieser Stimmungswechsel? Hab ich was verpasst?

„Alsoo...", gab Luke von sich. Er ließ mir nicht einmal eine Pause um auf seine Antwort einzugehen.

„Hmm?" Ich verschränkte meine Arme und sah ihn mit gelangweiltem Blick an. Ich hatte absolut keine Lust mit ihm zu reden, und das konnte er ruhig spüren. Ich schaute nochmal auf mein Handy und legte es dann auf meinen Schoß.

„Du solltest dich nicht in mein Leben einmischen", meinte er nur.

Abwartend sah ich ihn an, doch er erwiderte meinen Blick gelassen. Mehrere Momente vergingen, und er redete noch immer nicht weiter.

„Das war's?", erkundigte ich mich.

„Das habe ich doch schon mitbekommen, dass ich mich nicht einmischen soll", stellte ich fest.

Ich verdrehte abermals die Augen und schaltete mein Handy wieder an. Er hatte mir sowieso nichts mehr zu sagen. Wahrscheinlich wollte er mich nur nerven.

„Das ist nicht alles..."

„Ach ja?"

Ohne meinen Blick von meinem Handy zu nehmen zog ich eine Augenbraue hoch.

„Es geht darum", fing er an, „dass..."

Luke stoppte.

„Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung was du für mich fühlst, aber mach dir keine Hoffnungen. Ich empfinde keine Gefühle dir gegenüber, wir sind nur Freunde. Und werden es auch immer bleiben, und das wollte ich dir sagen. Ich habe nämlich noch immer das Gefühl, dass du auf mich stehst und..."

Wie bitte? Weiter hörte ich ihm nicht zu. Was sollte das? Ich stand nicht mehr auf ihn. Selbst wenn ich auf ihn stehen würde, ich würde ja nicht sterben?

„... ich will dich nicht unbedingt verletzen, weil ich eben nicht auf dich stehe oder sonst war, also lass uns einfach Freunde bleiben", beendete er seinen Monolog, von dem ich die Hälfte nichts mitbekommen habe, und richtete seinen Blick auf den Boden.

„Okay"

Ich lächelte ihn an, um ihm zu signalisieren, dass für mich alles okay war. Es war okay. Was war an Freunden so falsch?

Ehrlich gesagt waren mir sogar Freunde zu viel. So wie er heute drauf war, ging er mir etwas auf die Nerven.

Einfach positiv denken. Er meinte es sicher nur gut. Vielleicht war es doch sehr okay.

Ich fand es nur komisch, dass ich ihm ein halbes Jahr als normale Freundin nicht gut genug war.

---

Hey. Wie ihr vielleicht gesehen habt, mache ich bei den Wattys mit. Ich werde sowieso nichts gewinnen, aber hey, lieber mitmachen und nicht erreichen als in Unsicherheit weiterleben :D Und irgendwie fiel mir dieses Kapitel besonders schwer, keine Ahnung.

Ich werde heute auch ein neues Buch posten, also zumindest den Prolog, also wenn ihr wollt könnt ihr es dann auf meinem Profil finden. Das Buch macht mir mehr Spaß, und ich würde gerne zwei Bücher haben, die ich updaten kann, um das weiterzuschreiben was mir mehr Spaß macht. Weil ich will auch nicht an einer Story weiterschreiben, die mir schwer fällt und mir keinen Spaß macht.

Wünsche euch noch einen schönen Tag!

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 13, 2016 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

PolaroidWo Geschichten leben. Entdecke jetzt