Kapitel 7 - No one is out there... no one

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Tränen strömten über mein Gesicht. Mein Arm zitterte. Ich wischte mir mit meinem rechten Ärmel über die Augen. Mein ganzer Körper zitterte. Ich war unentschlossen, aber gleichzeitig so entschlossen wie noch nie. 

Eine Stimme sagte mir Tus doch einfach. Überleg nicht. So schwer ist das nicht. Es tut gut. Das weißt du. Los! Mach endlich! Danach geht's dir besser. und jetzt stell dich nicht so an!

Doch dann war da noch die zweite Stimme Hör auf damit. Du schaffst das nicht. Du  hast Lucy versprochen zu Leben. Du hast Angst davor, dass es für immer bleibt. Du hast Angst davor,  dass es wirklich hilf. Dass du sie vergisst. Du kannst das nicht. Du schuldest Lucy das Leben. Und emmy genauso. Du kannst das nicht tun. 

Das kannst du dir nicht antun. 

Und Emmy auch nicht. Und Lucy genauso wenig. 

Ich brach unter Tränen am Boden zusammen. Es ging nicht mehr. 

Ich konnte es nicht tun. 

Ich lies das Messer achtlos auf den Boden fallen und vergrub meinem Kopf auf meinen Knien. 

Als es Lucy so ging, war ich da gewesen. 

Aber jetzt?

Jetzt hatte ich niemanden. 

Niemanden den es interessierte wie es mir ging. 

Niemanden der überhaupt irgendwas von mir wissen wollte. 

Obwohl Lucy jemanden hatte, hat sie sich am Ende doch umgebracht. Also warum sollte ich nicht das Gleichte tun? 

Warum nicht?

Mein Leben war sinnlos. Wirklich sinnlos. Ich war alleine. 

Meinen 'Freunden' war ich plötzlich zu dumm. 

Meine Famile war so wie so schon am Arsch. 

Und sonst... 

sonst hatte ich niemanden. 

Jule. 

Jule war weg. Und ich würde sie nie wieder sehen. 

Ich brauchte sie. Ich brauchte sie wirklich. 

Genauso wie Lucy mich gebraucht hätte. 

Aber sie war nicht da. Sie würde nicht zurück kommen. Ich musste es irgendwann schaffen alleine klar zu kommen, aber es ist so verdammt schwer. 

Warum versteht das keiner. 

ich wischte mir die Tränen aus dem Augen. 

Ich wollte nicht aufgeben, niemals, aber ich tat es. 

Ich wollte aufstehen, doch ich fiel immer wieder auf den Boden zurück. Ich hing seit zwei Jahren an der gleichen Stelle fest. Ich konnte nicht weiter gehen. Nicht weiter denken. Nicht weiter rennen. Ich konnte stehen bleiben und in mir selbst versinken. 

Ich saß wie jeden Tag an meinem Platz in der Schule und wartete darauf, dass es endlich klingelte. 

Unser Lehrer hielt uns einen Vortrag über Naturschutz und die ganz Klasse hatte abgeschaltet. Alle starrten nach vorne um so zu tun, als ob sie zuhörten, doch in wirklichkeit waren wir alle in unseren Gedanken versunken. 

Meine Gedanken wanderten zu dem Messer das ich auf den Boden fallen gelassen habe und für das ich zu feige war. 

Ich hatte das Leben nicht verdient. Ich habe Lucy ermordet und beinahe meinen eigenen Vater. Ich habe das Baumhaus zerstört. Das Baumhaus voller Erinnerungen. Das Baumhaus voller Liebe und Hass. 

Dieser Kindliche Hass, den man auf seine Geschwister hat, wenn sie etwas besser können oder einen gehauen haben. 

Tief in einem drin, weiß man wie sehr man seine Geschwister liebt. Man liebt sie, wenn man sie schlägt. Wenn man sie anlügt. Wenn man sie anschreit. Und wenn man sagt man hasst sie. 

Man weiß es immer, aber will es nicht wahr haben.

Denn die Wut der Menschen ist etwas Dummes. 

Sie lässt uns nicht fühlen. Sie lässt uns eingespert in einem kleinen Raum. Wir können nur fliehen indem wir die Wut überwinden und stärker sind. 

Die Wut lässt uns nicht sehen, wie es anderen geht. Die Wut kann unseren Kopf zerstören. Die Wut nimmt unsere Gedanken weg. 

Wut ist albern. Es ist nicht albern wütend zu sein, denn die Menschen können nichts dafür wenn sie wütend sind. 

Aber warum sieht kein Mensch auf dieser Welt wie sinnlos Wut ist. 

"Elias möchtest du nicht auch gehen?" fragte unser Lehrer. Ich hatte nicht mal mitgekriegt das es geklingelt hatte. 

Erschrocken sah ich auf und sah ihn an. Dann packte ich schnell meine Sachen in meine Tasche und wollte gerade gehen.

"Elias. Ich beobachte das schon seit ich hier bin. Seit ich dein Lehrer bin, merke ich wie unaufmerksam du bist. Ich habe mir deine Zeugnisse angeguckt und vor zwei Jahren warst du noch ein guter Schüler. Wir kennen uns erst einem halben, und ich weiß nicht, ob du nur so dumm tust, oder einfach nur so faul bist, aber ich weiß, dass du klüger bist, als deine Leistungen hier sagen.  Wenn du so weitermachst, steht leider deine Versetzung auf dem Spiel und in zwei Jahren machst du schon deinen Abschluss"

Ich wurde leicht sauer. Doch ich riss mich zusammen. Ich versuchte es. 

"Sie kennen mich doch gar nicht. Sie wissen nicht das geringste über mich oder mein Leben. Machen Sie nicht einen auf Menschen-Kenner, wenn sie doch selber wissen, dass sie keine Ahnung haben!" Gut ich muss zugeben, das zusammenreisen hat nicht so geklappt wie ich es mir vorgestellt hatte. 

Wütend nahm ich meine Tasche und wollte das Klassenzimmer verlassen. 

"Elias. Ich bin seit einem halben Jahr dein Lehrer und ich kenn dich nicht. Aber ich kenne deine Geschichte."

"Nein, das tun sie nicht. Sie kennen die Geschichte die alle kennen. Doch meine Geschichte die kennen sie nicht." 

Ich versuchte ruhig zu bleiben und verliss den Klassenraum. Doch schon auf dem Flur schossen mir die Tränen in die Augen. 

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Hallo freunde der Sonne :) 

Ich lieeeebbbe Erdbeeren *_* :D <33

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Annöö :D <33 xx

My broken storyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt