Kapitel 15

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Hasst mich nicht für das war jetzt kommt! Okay hasst mich,a ber ich werde euch trotzdem lieben 

Wie versteinert stand ich da und starrte aus dem Fenster. Meine Beine wurden weich und mein Herz schwer. Ich hatte Angst, dass meine Beine nachgeben würden, doch ich hatte keine Kraft mich hinzusetzten. 

Mein Atem ging schwer, doch ich konnte nichts tun. Ich wusste nicht weiter. Doch ich wusste nicht mal, dass ich nicht weiter wusste. Mein Kopf war leer. 

Ermordet. 

Dieses Wort. Diese acht Buchstaben. 

Sie branten in meinem Kopf. 

Morgen würde es in der Zeitung stehen. Morgen würde es jeder wissen. Jeder der es jetzt noch nicht wusste. 

Ermordet. 

Ich wollte es nicht wissen. ich wollte nichts mehr hören. Ich wollte nichts mehr fühlen. Nichts mehr denken. 

Tot. Sie war tot. Genauso wie sie. 

Nein. Nein, das durfte nicht war sein. 

Ermordet. Ermordet. Erstochen. Erstochen mit einem Messer. Ins Herz. 

Ein Stich ins Herz muss schmerzhaft gewesen sein. Ich wollte es mir nicht vorstellen. Der Stich den ich jetzt in meinem Herzen spürte war nicht durch ein Messer ausgelöst worden. Daran war kein Messer Schuld. Und dort konnte auch kein Arzt helfen. 

Was passiert war, war grausam. Es muss direkt nach der Sms gewesen sein. Direkt danach muss es passiert sein. 

Und jetzt war sie tot. 

Jule war tot. 

Meine letzte Hoffnung war soeben ermordet worden. 

Jetzt gaben meine Beine entgültig nach und ich sackte auf dem Boden zusammen. Ich  blieb dort liegen. Ich ließ meinen Tränen freien Lauf. 

Ich wehrte mich nicht. Ich war hilflos. Ich war ungeschützt dem Leben ausgeliefert. Ohne meine Rettung. Ohne das Mädchen, dass mir immer gehofen hat. 

Ohne meine einzige Hoffnung. 

Ohne sie war ich Nichts. 

*

*

Meine liebe Jule, 

ich weiß, dass du das hier nie lesen wirst. Aber ich schreibe es dir trotzdem. Denn es gibt Dinge, die gesagt werden müssen. 

Als ich dich das erste Mal gesehen habe, warst du irgendeine verrückte Freundin von Lucy. Ihr habt mich in jeder freien Sekunde genervt, weil ihr das ja so 'cool' fandet. Ich habe euch gehasst. 

Es gibt Momente im Leben, da bist du so wütend auf jemanden, und weißt dass du ihn eigentlich liebst, aber willst es in diesem Moment einfach nicht wahr haben. 

Ich geb's ja zu. Zu der Zeit habe ich dich wirklich gehasst. 

Aber ich konnte dich nie so richtig hassen, weil ich wusste, wie sehr Lucy dich geliebt hat. Und du weißt, wie sehr ich Lucy liebe. 

Sie fehlt mir. Jeden Tag. Jede Minute. Jede Sekunde. 

Du warst immer da. 

Du warst die Einzige, die mir zugehört hat. 

Aber jetzt? 

Jetzt bist du weg. 

My broken storyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt