Kapitel 16

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So ging es dann zwei Wochen weiter. Aufstehen, essen, zu den Seelen, schlafen. Soweit es den ging, denn ich konnte kaum noch schlafen.

„Wie lang werde ich noch hier bleiben müssen?", fragte ich Hel beim Frühstück.

Kurz musterte sie mich.

„Ich denke, dass du mir genug geholfen hast. Heute Abend kannst du gehen."

„Danke.", sagte ich erleichtert.

Mit neuer Motivation machte ich mich wieder an die Arbeit. Heute Abend würde ich wieder bei meinen Freunden sein.

Wieder hörte ich mir die verschiedensten Geschichten an.

Schließlich war ein Mann dran. Er hatte eine erfüllte Kindheit. Dann schloss er sich allerdings den Flaschen Leuten an, teilte die falschen Ansichten und erfüllte Aufgaben für sie. Er tötete viele Menschen und wurde bald gefangen genommen. Lange Zeit saß er im Gefängnis und machte als er wieder raus kam direkt da weiter, wo er aufgehört hat. Schließlich wurde er bei einem Streit erschossen.

Abends holte mich Hel ab und nahm mich mit nach oben.

„Ich hoffe, wir sehen uns erst in ferner Zukunft mal wieder.", sagte Hel lächelnd.

„Ich auch.", sagte ich grinsend.

„Machst gut.", sagte Hel noch, dann verschwamm mein Sichtfeld.

Als ich wieder klar sehen konnte, stand ich vor dem Tower. Ich lief über die Straße, betrat das imposante Gebäude und lief zum Aufzug. Schnell drückte ich den Knopf und der Aufzug setzte sich in Bewegung.

Ich fuhr direkt ins Penthaus. Als ich ausstieg, sah ich Loki, Tony, Bruce und Thor deprimiert auf der Ledercouch sitzen.

Keiner von ihnen hatte mich bis jetzt bemerkt, erst als ich mich räusperte, blickten sie auf und sahen mich geschockt an.

Loki stand sofort auf und kam auf mich zu. Er zog mich in eine Umarmung, die ich nur zu gern erwiderte. Anschließend küsste er mich stürmisch.

„Wo warst du?", hörte ich Tony sagen.

„Bei Hel.", antwortete ich als Loki wieder von mir abließ.

Danach wollten sie alles wissen. Ich setzte mich mit Loki aufs Sofa, der mich gar nicht mehr losließ und erzählte ihnen alles. Anschließend ging ich in die Küche um mir was zu essen zu machen. Ich hatte gerade alles auf den Tisch gestellt, als die Aufzugtüren aufgingen und Natascha, Clint und Steve heraustraten.

Steve kam sofort auf mich zugestürmt. Doch anstatt mich nur zu umarmen, küsste er mich einfach. Überrascht riss ich die Augen auf und versteifte mich.

„Fass meine Freundin nicht an.", schrie Loki da auch schon und riss ihn von mir los. Bevor irgendjemand noch etwas hätte tun können, hatte Loki seine Eisriesenform eingenommen und Steve eingefroren. Es war zwar nur eine dünne Schicht Eis, aber es genügte dass Steve sich nicht mehr bewegen konnte.

Loki zog mich an der Hüfte zu sich und funkelte den eingefrorenen Steve wütend an.

Sofort kamen die anderen angelaufen.

„Captain Iglu macht seinem Namen alle Ehre. Anscheinend legt er es drauf an im Eis eingefroren zu werden.", sagte Tony grinsend. „Irgendwer sollte Coulson herholen. War er das erste Mal nicht auch dabei, als sie Captain Iglu aufgetaut haben?"

„Das ist nicht lustig.", sagte Clint.

„Naja, irgendwie schon. Ein klein wenig.", sagte ich und musste mir ein Grinsen verkneifen.

„Tau ihn wieder auf Bruder.", sagte Thor.

„Warum sollte ich? Er hat meine Freundin geküsst!", sagte Loki noch immer wütend. Als er mich meine Freundin nannte, grinste ich zufrieden.

„Und das hätte er nicht tun sollen, ich denke das weiß er jetzt.", sagte Bruce.

„Tau ihn wieder auf.", sagte jetzt auch ich.

„Na schön, wenn du jetzt auch zu ihm hältst.", sagte Loki verletzt und berührte das Eis, welches daraufhin schmolz. „Am besten las ich euch beide dann mal alleine." Dann stürmte er zum Aufzug und war weg.

„Da ist aber jemand eifersüchtig.", sagte Tony.

„Mein Bruder liebt dich sehr. Nimm es ihm nicht über, er hat nur Angst dich zu verlieren.", sagte Thor. „Am besten du gehst ihm nach und redest mit ihm."

Ich blieb jedoch stehen und wartete, bis Steve komplett aufgetaut war. Als er sich wieder bewegen konnte trat ich vor, holte aus und gab ihm eine Backpfeife. Anschließend ging ich zum Aufzug und fuhr runter zu Loki.

Als ich in mein Stockwerk trat, war niemand zu sehen. Wahrscheinlich hatte er sich auf mein Zimmer verzogen.

Schnell lief ich zu meiner Tür und klopfte. Als er nicht antwortete, öffnete ich einfach und trat ein. Loki stand vor dem Fenster und sah nach draußen. Er hatte noch immer seine Eisriesenform, also war er noch immer aufgebracht. Ich lief zu ihm und berührte ihn vorsichtig am Arm.

„Bitte sei nicht mehr sauer.", sagte ich leise. „Steve interessiert mich nicht. Ich liebe DICH!"

„Und warum sollte ich ihn dann auftauen?", fragte er verletzt.

„Damit ich ihm eine reinhauen konnte.", sagte ich völlig ernst, weshalb er sich mir endlich zuwandte.

„Du hast ihm eine reingehauten?"

„Ja. Immerhin hat er mich einfach geküsst.", sagte ich und grinste ihn an. „Bitte sei nicht mehr sauer. Ich möchte wegen ihm nicht mit dir streiten. Außerdem bin ich gerade erst zurück gekommen und hab dich vermisst.", sagte ich und umarmte ihn.

Er beruhigte sich wieder, denn seine blaue Haut verschwand langsam.

„Ich hab dich vermisst.", sagte er leise und drückte mich näher an sich.

„Ich dich auch."

Wir standen noch eine Weile da, bis wir uns umzogen und uns ins Bett legten. Das Essen hatte ich bereits wieder vergessen.

Loki zog mich an sich und ich kuschelte mich an ihn.

„Loki?", fragte ich im Halbschlaf.

„Ja?"

„Du kannst viel besser küssen als Steve."

Ich hörte ihn noch leise lachen, dann war ich eingeschlafen.


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