Kapitel 13

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Als ich das nächste Mal wach wurde, war das erst was ich spürte etwas Weiches unter mir. Mühsam öffnete ich die Augen und sah mich um. Ich lag in einem Bett ihn den Heilkammern Asgards. Suchend sah ich mich nach Loki um, konnte ihn jedoch nirgends entdecken. Wo war er?

Ich richtete mich auf und wollte aus dem Bett steigen, als eine Frau auf mich zugerannt kam und mich zurück ins Bett drückte. „Sie müssen liegen bleiben. Sie waren sehr schwer verletzt, sie brauchen Ruhe. Bitte bleiben sie ruhig liegen."

Ich ignorierte sie und versuchte wieder aufzustehen, diesmal gelang es mir auch. Die Frau, die mich immer wieder bat mich hinzulegen ignorierte ich weiterhin. Sie interessierte mich nicht. Alles was ich wollte, war wieder zu Loki zu kommen.

Ich lief durch die Gänge in Richtung Thronsaal, wo ich Loki vermutete. Bevor ich diesen jedoch erreichen konnte, kam Sif auf mich zu und umarmte mich stürmisch. Emotionslos sah ich ihr ins Gesicht. Alles was ich wollte war zu Loki zu kommen, es interessierte mich nicht was sie wollte. Ich löste mich von ihr und schob sie zur Seite. Dann setzte ich meinen Weg fort. Auf das, was sie zu mir sagte, achtete ich erst gar nicht.

Ich betrat den Thronsaal und entdeckte Loki, der in ein Gespräch mit Odin und Thor vertieft war. Sofort schlug mein Herz wieder schneller und ich lächelte vor mich hin. Es fühlte sich einfach nur gut an, ihn wieder lebendig vor mir stehen sah. Sie beendeten ihr Gespräch und wendeten sich mir zu. Sofort kam Loki auf mich zu und stützte mich.

„Du solltest dich wieder hinlegen. War etwa keine Heilerin bei dir?", fragte er besorgt.

„Doch, aber sie interessierte mich nicht. Ich hab dich gesucht.", sagte ich, umarmte ihn und amtete seinen unbeschreiblichen Geruch ein.

„Komm, ich bring dich wieder zurück.", sagte er und legte mir eine Hand in den Rücken.

Bevor wir jedoch gehen konnten, kam Thor auf mich zu.

„Luna, Gott sei Dank geht es dir gut. Weißt du eigentlich was wir uns alle für sorgen um dich gemacht haben? Wir dachten schon du seist gestorben. Du warst über ein Jahr weg! Mach sowas nie wieder! Wieso hast du uns nicht Bescheid gesagt, wir hätten dir doch geholfen!", sagte er und zog mich in eine Umarmung. Ich fühlte jedoch nichts, keine Regung. Keine Reue, dass ich ihnen Sorgen bereitet habe. Keine Freude, dass ich ihn wieder sehen konnte. Einfach nur nichts. Ich löste mich aus der Umarmung, warf ihm nicht mal einen Blick zu, sondern wendete mich wieder an Loki.

Thor interessierte mich nicht, warum sollte ich also mit ihm reden?

Ich stellte mich wieder neben Loki und sah ihn fragend an. „Kommst du mit mir?", fragte ich ihn.

„Natürlich, Liebste. Geh schon mal vor.", sagte Loki und gab mir einen Kuss. Ich tat was er wollte und verließ den Thronsaal, dort wartete ich jedoch auf ihn.

„Was hat das zu bedeuten?", hörte ich Thor sagen.

„Ich hab es euch doch gesagt. Sie empfindet nichts mehr, wenn sie euch sieht. Hel hat ihr ihre Gefühle genommen.", hörte ich Loki sagen.

„Aber für dich empfindet sie anscheinend noch was.", hörte ich Thor sagen.

„Ja. Bei mir hat Hel eine Ausnahme gemacht. Warum weiß ich selber nicht, aber ich bin froh drüber.", hörte ich Loki sagen. „Ich gehe jetzt auch wieder zu ihr. Ich möchte sie nicht zu lange warten lassen."

„Tu das, Bruder.", hörte ich Thor noch sagen, dann trat Loki aus dem Thronsaal. Zusammen liefen wir zurück zur Heilkammer, wo Loki mich wieder ins Bett lag. Diesmal würde er bei mir bleiben.

Zwei Tage musste ich noch dort bleiben, dann konnte ich gehen. Seit dem schlief ich in Lokis Gemächern. Heute wollte er mich zu meinen Eltern begleiten. Eigentlich hatte ich keine Lust, sagte aber ihm zuliebe doch noch zu.

Schließlich verließen wir zusammen sein Gemach und machten uns auf dem Weg zum Thronsaal.

„Warum gehen wir in den Thronsaal?", fragte ich Loki.

„Deine Eltern kommen hier hin. Odin und Thor wollen auch anwesend sein wenn du sie wieder siehst. Immerhin wart ihr jetzt sehr lange getrennt.", sagte Loki.

Ich verstand zwar nicht, was daran so schlimm sein sollte, aber da ihm so viel daran lag, würde ich mich mit meinen Eltern treffen.

Wir betraten den Thronsaal und stellten uns zu Thor und Odin, die schon auf uns warteten.

„Deine Eltern werden gleich da sein. Freust du dich schon?", fragte Odin mich. Irritiert sah ich zu Loki.

„Warum sollte ich mich freuen?", fragte ich ihn, weshalb er mich traurig ansah.

„Na, immerhin hast du sie lange nicht mehr gesehen.", sagte Odin wieder.

Diesmal antwortete ich nicht, sondern ergriff einfach nur Lokis Hand. Ich verstand nicht was die alle von mir wollten.

Dann traten meine Eltern in den Thronsaal. Ich wusste zwar sofort wer sie waren, empfand jedoch nichts als ich sie sah. Emotionslos wandte ich ihnen den Rücken zu und sah wieder Loki an, der mich aufmerksam musterte. Als ich seinen Blick auffing, lächelte ich ihm liebevoll zu. Dann erreichten mich meine Eltern und zogen mich in eine Umarmung. Dabei musste ich Loki loslassen.

Meine Eltern sagten irgendwas zu mir, doch ich hörte nicht zu.

„Könnten Sie mich bitte loslassen.", sagte ich schlicht. Sie sahen mich erschrocken an, ließen mich aber los. Sofort ging ich zurück zu Loki.

„Reicht das dann jetzt?", fragte ich ihn.

„Fühlst du den gar nichts, wenn du sie siehst?", fragte er mich traurig.

„Nein, nichts. Warum? Sollte ich etwa?", fragte ich ihn.

„Ja, eigentlich solltest du dich bei ihrem Anblick freuen.", sagte er. Freuen, dachte ich. Nein, das tat ich nur wenn ich Loki sah. Wenn ich meine Eltern ansah, fühlte ich nichts. Auch nicht, als meine Mutter vor meinen Augen in Tränen ausbrachen und Thor sie versuchte zu beruhigen.

„Komm, am besten bringe ich dich zurück in mein Gemach.", sagte Loki und wir verließen den Thronsaal. Zufrieden folgte ich ihm.


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