2.2: STOCKHOLM SYNDROM

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Am nächsten Morgen fuhren die beiden immer noch ziemlich müde zu ihrem ersten Einsatzort. Sie wussten nicht viel, außer von einer weiblichen Leiche in einer Fabrikhalle. Schläfrig stiegen sie aus dem Auto und betraten das Verlassene Gebäude. Sofort entdeckten sie ihre Kollegen und gingen zu ihnen. Seufzend kletterte Louis unter dem Absperrband durch, um sich die zugedeckte Leiche anzusehen, während Harry sich an einen der Polizisten wandte.

„Wissen wir schon wer die Tote ist?", fragte er an den Mann gewandt.

„Nein, sie hatte nichts bei sich", seufzte er.

„Okay-", fing der Lockenkopf wieder an, wurde aber von seinem Freund unterbrochen, welcher ihn zu sich rief. Entschuldigend sah er den Polizisten an und ging dann zu seinem Freund, welcher das Tuch über der Leiche hochhielt.

„Sophia Smith", hauchte er direkt.

„Scheiße, was?", seufzte Louis.

„Ihr kennt die Tote?", fragte der Polizist interessiert.

„Ja, sie war gestern bei uns im K13 um ihren Freund als Vermisst zu melden", erklärte Harry, während sein Blick durch das Fabrikgelände schweifte.

„Das passt, sie hatte einen Zettel in der Hand. Hier", seufzte der Mittelalte Mann und reichte den beiden Kommissaren einen ordentlich in ein Plastiktüte eingepackten Zettel.

Sie ist es selber schuld. Sie wusste, dass sie nicht zur Polizei gehen sollte", las Louis leise vor.

„Scheiße. Komm Lou, wir fahren zu ihr nach Hause, vielleicht können wir noch wenigstens ihren Freund retten", sagte Harry voller Elan, griff seinen Freund an der Hand und zog ihn mit sich. Im Auto telefonierte Louis mit Alec, lies sich die Adresse der Toten geben und brachte ihn auf den neusten Stand.

„Die Gegend sagt mir was, hier waren wir letztens schon mal oder?", fragte Harry auf den Weg konzentriert.

„Ja, als wir bei dem Freund von dem Iren waren. Liam Payne oder so", murmelte Louis.

„Da ist es. Scheiße, was wenn Sophia die Freundin von Liam Payne ist. Ich meine sie hat von einem Liam geredet und dass dieser schwul ist", seufzte Harry, während er das Auto parkte.

„Und dass sein Freund gestorben ist", ergänzte Louis und öffnete seine Tür. Mit einem mulmigen Gefühl im Magen betraten sie das Mehrfamiliengebäude und suchten auf dem Klingelschild nach Sophia Smith, welche sie tatsächlich bei Liam Payne in der Wohnung fanden. Sofort klingelten sie, als ihnen allerdings niemand die Tür öffnete, brach Harry diese auf. Louis achtete dabei auf ihre Umgebung. Langsam öffnete Harry die Tür, nahm seine Waffe in die Hand und suchte die ganze Wohnung ab, wobei Louis ihm Rückendeckung gab. Als sie festgestellt hatten, dass niemand zu Hause war, ging der Lockenkopf wieder zur Eingangstür, bei welcher er einen Zettel gesehen hatte, während Louis anfing das Wohnzimmer zu durchsuchen.

Ich habe deinen Freund entführt. Alles was ich will ist Lösegeld. Wann und wo bekommst du noch mitgeteilt. Keine Polizei", las Harry vor, während er das Wohnzimmer betrat.

„Wo war das?", fragte Louis nachdenklich.

„Auf dem Eingangsteppich", murmelte Harry und ließ sich neben seinem Freund auf das Sofa fallen.

„Aber das heißt ja, dass sie nicht zu Hause war. Oder jedenfalls nicht, seit der Zettel hier liegt", schlussfolgerte Louis.

„Oder sie wollte, dass wir genau das Denken", warf Harry ein.

„Oder ihr Mörder wollte dies", konterte Louis.

„Damit wir denken, dass er eine Unschuldige umgebracht hat? Was macht das denn für einen Sinn?", hinterfragte der Lockenkopf wieder, woraufhin sein Freund grummelnd nachgab.

„Ich ruf mal Maya an", seufzte der kleinere und wählte die Nummer ihres Kommissariats.

„Maya?"

„Louis?"

„Sophia Smith ist die Freundin von Liam Payne, kennst du den noch?"

„Ja, klar. Der, der seinen besten Freund verloren hat"

„Richtig. Und hier lag ein Zettel auf der Fußmatte, wo steht, dass Liam entführt wurde und, dass Sophia nicht zur Polizei gehen soll"

„Shit"

„Das kannst du laut sagen"

„Oh, der Praktikant hat mir einen Brief gebracht, der anscheinend gerade abgegeben wurde. Moment ich lese ihn gerade vor: ‚100.000€ am Mittwoch um 18:00 Uhr am Mülleimer am Rathaus. Versucht gar nicht erst mich zu erwischen. Ich komme nicht persönlich. Passiert irgendetwas mit meinen Leuten, oder das Geld ist nicht pünktlich da, sind sowohl Payne, als auch seine Freundin Tot'"

„Ist die nicht schon tot?"

-683 Wörter.

Kommissariat StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt