„Guten Morgen, Frau Bergstein." Oh,der Pauker vom Dienst ist wieder da.
„Guten Morgen.." ich gehe zügig zu meinen Platz und hole Block und Stift aus meiner Tasche.
„Ich nehme an, Sie tragen nicht zufällig eine Uhr bei sich." Jetzt geht das wieder los.
„Ehm, nicht direkt, nein.." ich versuche nicht nach vorn zusehen, aber das ist gar nicht nötig, denn Herr Eisenherz kommt jetzt direkt zu meinen Tisch.
„Dann wissen Sie sicher nicht was die Zeit sagt, sonst wären Sie doch niemals so spät gekommen, oder?" dieser triefende Sarkasmus in seiner Stimme sagt mir, dass das eine Fangfrage ist und ich besser nicht antworten sollte, aber meine kleine Panik attacke redet für mich weiter.
„Ich,eh, Ich glaube nicht.." Phillip dreht sich um und schaut zu Herr Eisenherz. Halt die Klappe, halt die Klappe!
„Aber Herr Eisenherz, wir befinden uns doch mittlerweile im 21. Jahrhundert und jeder besitzt ein Handy mit einer Funkuhr. Ich denke nicht, dass die Zeit der Grund, für ihr zu spät kommen ist." Diese miese Ratte!
„Dahaben Sie wohl Recht, Herr Kauz." Vogel trifft es wohl eher.
Herr Eisenherz setzt sein fieses Grinsen auf und schaut herablassend auf mich hinunter.
„Nur zu Ihrer Information: Es ist jetzt schon viertel nach acht, als ob Sie das nicht schon wüssten. Ich könnte wetten, Sie sind mit Absicht so spät gekommen, nur um meinen Unterricht zu stören."Ich wünschte, es wäre so, aber diesmal geht der Dank an Anna.
„Nein, ich, eh, hab' die Zeit vergessen. T-tut mir leid."
„Na ja, ich hoffe Sie sind demnächst nicht so vergesslich, denn ab sofort werde ich die Tür von diesem Raum Punkt acht abschließen und dann ist es mir egal, was für Ausreden Sie mir hier auftischen. Zu spät ist zu spät!" damit geht er wieder nach vorn an den Lehrertisch. Ich hasse ihn, ich hasse Mathe, ich hasse diesen Raum und ich hasse meine Klasse. Am liebsten würde ich jetzt einfach hinaus spazieren und wie Anna einfach durch das Schultor verschwinden.
„Hey,du dämlicher Stein! Hörst du überhaupt zu?" Phillip sitzt immer noch verkehrt herum auf seinem Stuhl und funkelt mich an.Hast du was gesagt, du dummer Vogel?
Ich verbeiße mir die Antwort und sehe nach vorn an die Tafel, tue so als ob Phillip nicht existiert. Das gefällt ihm natürlich gar nicht, weshalb er einen Stift nach mir wirft.
„Na wirst du den wohl mal wieder aufheben." sagt er höhnisch. Das hättest du wohl gern.
„Herr Kauz,", kommt es von vorn, „drehen Sie sich gefälligst um! Hier vorn ist die Tafel."
„Aber sicher doch, Herr Eisenherz."
„Und Sie," er zeigt auf mich und dann auf den Stift. „Aufheben!"
Ich hebe den Stift auf und stoße mir beim wieder hochkommen den Kopf am Tisch. Autsch!
Meine Hand schnellt zu der Stelle am Hinterkopf und ich höre wie die anderen anfangen zu lachen.
„Ruhe!" ruft Herr Eisenherz und das Gelächter verstummt.
Was für ein Start in den Tag.
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Me and Myself
Teen FictionLina ist erst 16, als die Welt über ihr zusammenbricht. Nach einem wunderschönen 10. Klasse Abschlussball freut sie sich auf die Sommerferien, in denen sie außerhalb der Stadt und weit weg von ihrem Leben die Zeit bei ihrer Oma genießen kann. Doch...