Drei Punkt Drei

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„Ich kann nicht fassen, dass du gekommen bist!" Ja, ich auch nicht.

Anna fällt mir um den Hals und lacht mir ins Ohr.

„Es ist doch Tradition."antworte ich leicht gequetscht. Sie lässt los und stellt sich grinsend neben mich.

„Ja, da hast du Recht. Dieses Jahr fahren wir in ein Camp hier ganz in der Nähe. Es liegt am Grubensee, dort in der Lücke zwischen den Feldern."

Der Bus fährt vor und wir greifen nach unseren Taschen. Es ist einer dieser Transportbusse, die direkt und auch nur zu den jeweiligen Camps fahren. An der Seite steht der Name vom Camp.

„Grubenfelder Gemeinschaft. Auf das wir die Natur in uns aufsaugen und in Frieden den Sommer genießen..?" ich sehe zweifelnd zu Anna.

„Ja, ich weiß, klingt doof, aber jemand hat mir erzählt, dass man da richtig Spaß haben kann und es keine Hippie-Leute sind, sondern einfache Friedensstifter."

„Einfache Friedensstifter?"

„Jetzt sei doch nicht so misstrauisch! Das wird schon! Vertrau mir."

Wir steigen ein und suchen uns einen Platz ganz weit hinten. Kaum haben wir uns hingesetzt, sieht mich Anna ganz ernst und auch ein wenig besorgt an.

„Wie geht es dir? Du siehst aus, als hättest du 3 Jahre nicht geschlafen." Kommt fast hin. Gefühlsmäßig jedenfalls.

„Ganz okay, denke ich."

„Denkst du?" sie zieht die Augenbrauen zusammen. Oma ist immer noch im Krankenhaus und die Alpträume sind auch nicht weniger geworden, also, ja, denke ich.

Ich zucke nur mit den Schultern und sehe aus dem Fenster.

„Also gut. Dann mach ich es mir zur Aufgabe dieses Denke ich weg zu streichen." ich muss grinsen, wegen ihrer sturen Art und Weise alle um sich herum glücklich machen zu wollen.

„Ha! Das ist doch schon mal ein guter Anfang!" sagt sie laut und zeigt in mein Gesicht.

„Was ist ein guter Anfang?" vor uns dreht sich ein Mädchen mit langen blonden Haaren um.

„Dass ich sie zum lächeln gebracht habe." antwortet Anna und zeigt wieder in mein Gesicht, „Weißt du, sie hatte bisher einen schwierigen Sommer, aber jetzt bin ich ja da um ihn ihr zu versüßen."

„Das ist echt nett von dir. Ich versuche mich auch ein bisschen im Camp abzulenken."

„Sehr gute Idee! Du kannst dich uns ja anschließen." Na toll.

„Ja klar, wieso nicht. Ich heiße übrigens Jana."

„Ich bin Anna und meine Freundin hier heißt Melina."

„Nur Lina." sage ich schnell.

„Super. Vielleicht können wir ja im selben Zelt schlafen mit meiner Freundin. Ich treffe sie dort." Das wird ja immer besser!

„Klar doch. Ist doch 'ne super Idee oder Lina?"

Ich nicke und lächle ein wenig. 'Ne wahnsinnig gute Idee. Am Ende wissen dann alle meine Lebensgeschichte. Plappermaul.

„Warst du schon einmal in diesem Camp?" fragt Anna neugierig.

„Nein noch nicht, aber meine Freundin schon. Sie meint es wäre gar nicht so Hippiemäßig wie alle behaupten..." Anna dreht sich ruckartig zu mir.

„Siehst du! Was hab ich gesagt?"

„Ja ja, du hast ja gewonnen, aber ich möchte mich erst selbst davon überzeugen." gebe ich nach.

„Keine Sorge. Das wird toll, das weiß ich jetzt schon. Ich fühle es!"

Ich verdrehe die Augen und sehe wieder aus dem Fenster.

Hoffen wir mal, dass du Recht hast. Ich kann nämlich auch was fühlen, aber das bedeutet nichts gutes.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 18, 2016 ⏰

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