Drei

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„Hallo, Melina, schön, dass du kommen konntest. Ich bin Frau Findus.."

„Oh, ich weiß wer sie sind." rede ich dazwischen und setze mich auf das Sofa, ihr gegenüber.

„Natürlich, natürlich." sagt sie lächelnd, „Ich habe gehört, ich wäre schon die zweite Therapeutin, die dich behandelt. Was ist passiert?" Sie wollte nichts mehr mit mir zu tun haben, nach allem was passiert ist.

„Weiß nicht. Das müssen sie meine Mutter fragen."

„Okay, du willst es mir nicht sagen. Auch gut." Woher... „Weißt du, ich kann sehen, wann du lügst oder wenn du etwas anderes denkst, es mir aber nicht offenbarst. Ich möchte bitte, dass du ganz offen mit mir bist." sagt sie nüchtern und verschränkt ihre Arme.

„Ich sage nie, was ich denke.." ich weiche ihrem Blick aus.

„Warum?" Weil niemand diese Gedanken hören sollte. Sie zieht die Augenbrauen zusammen.

„Sag es laut. Mich kann niemand verschrecken." ich sehe erstaunt auf, „Es ist nicht leicht, zu erkennen, aber immer wenn sich jemand eine Antwort im Gedanken zurechtlegt, sie aber wieder verwirft und etwas anderes sagt, bewegen sich dessen Augenbrauen oder die Mundwinkel. Du zum Beispiel hast gerade leicht die die Stirn gekräuselt ohne es zu merken."

„Was? Hab ich.."

„Du wolltest mir etwas sagen?" ich schlucke heftig.

„Ich.. spreche meine Gedanken nicht aus,.. weil.. sie niemand wirklich hören sollte."

„Warum denkst du das?"

„Ich weiß es.." berichtige ich sie.

„Woher? Hat es dir jemand gesagt?" Nicht direkt.

„Nein, nicht direkt."

Sie sieht mich weiter fragend an ,also gebe ich nach.

„Sie bedeuten nur Ärger. Erst letztens durfte ich schmerzhaft feststellen, wie viel Ärger sie mir einbringen."

„Deine Mutter hat mir erzählt was passiert ist."

„Sie kennt aber nicht die ganze Geschichte.."

Me and MyselfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt