Kapitel 13

5.4K 188 19
                                    

Ich hatte Lucy fast erreicht, als ich entdeckte, dass sie nicht alleine war.
Um genau zu sein stand sie mit ihren beiden besten Freundinnen, Emely und Maya, bei Jungkook.
Ich wusste gar nicht, dass die was mit ihm zu tun hatten, oder besser gesagt, das Lucy was mit ihm zu tun hatte. Naja man lernt nie aus oder wie sagt man so schön?

Ich wollte zwar nicht lauschen aber trotzdem interessierte mich über was Lucy und Jungkook redeten und so entschloss ich mich, entgegen meiner Prinzipien, doch zu lauschen.
Um unauffällig in ihre Nähe zu kommen, stellte ich mich an den Rand der Tanzfläche und drehte Ihnen den Rücken zu, so das ich direkt vor ihnen stehen konnte ohne dass es ihnen auffiel.
Es hörte sich an, als würden sie eine Diskussion über irgendwas führen.
Da ich allerdings nicht genau verstehen konnte, worum es ging, drehte ich mich um und entschloss sie zu beobachten.
Gerade in diesem Moment hasste ich es so neugierig zu sein.

Jungkook stand an der Wand gelehnt und schaute Lucy gelangweilt an. Er sah gut aus. Er trug eine schwarze Jeans und ein weißes Hemd. Seine Haare sahen ziemlich verwuschelt aus, was ihm unglaublich gut stand und er trug eine silberne Kette um seinen Hals, welche allerdings in seinem Hemd verschwand.
Lucy stand vor ihm und fuhr mit ihren Fingern auf seiner Brust auf und ab. Dabei stand sie ziemlich nah bei ihm und schaute ihm genau in die Augen. Wenn ihr mich fragt, sah sie gerade aus wie ein Flittchen, dass nur dadrauf aus war, mit Jungkook zu schlafen um damit angeben zu können.
Wobei wenn ich es mir recht überlege, war das wahrscheinlich auch genau so.
Als Lucy sich dann auch noch nach vorne zu seinem Ohr lehnte, hätte ich fast gekotzt, wie könnte ein Mensch so schlampig aussehen?
Lucy schien ihm irgendwas ins Ohr zu flüstern, was ihn dazu veranlasste seinen Gesicht zu verzeihen.
Es sah aus, als würde er sich vor irgendwas ekeln und dann stieß er Lucy von sich.
Hätte ich mich nicht zurück gehalten, hätte ich vermutlich laut angefangen zu lachen.

Lucy stolperte einige Schritte zurück und starrte Jungkook wütend an.
Es sah aus, als hätte sie mit einer anderen Reaktion gerechnet, während er sie nur gelangweilt musterte.

Ich wollte gerade auf die beiden zu gehen, als Jungkook seinen Blick hob und seine Augen genau auf meine trafen. Als er mich erkannte, fing er an zu grinsen.
Erschrocken riss ich kurz meine Augen auf und ließ meinen Blick dann auf den Fußboden gleiten, als ich weiter auf die beiden zu ging. Ich schaute Jungkook zwar nicht an, doch trotzdem konnte ich die ganze Zeit seinen Blick auf mir spüren.

Als ich näher kam, verstand ich auch endlich was Lucy die ganze Zeit sagte.
„Was ist nur los mit dir. Du verhältst dich in letzter Zeit total seltsam. Du willst dich gar nicht mehr mit mir treffen und wenn wir uns dann sehen, bist du die ganze Zeit so abwesend und starrst nur auf dein Handy. Was soll das!?" man konnte aus ihrer Stimme heraus hören, dass sie extrem angepisst und wütend war, doch Jungkook schien das nicht zu interessieren, denn er antwortet ihr erst gar nicht.
Inzwischen stand ich direkt hinter Lucy und wollte sie gerade ansprechen, als sie schon weiter redete.
„Siehst du, du hörst mir schon wieder nicht zu, sondern starrst nur Löcher in die Luft!" rief sie nun lauter und drehte sich keine Sekunde später in meine Richtung um.
Ich konnte zum Glück gerade noch rechtzeitig reagieren, bevor sie ihre Haare in mein Gesicht schleudern konnte.

Als sie mich sah, erschrak sie sich und riss ihre Augen auf. Außerdem öffnete sich ihr Mund als wollte sie etwas zu mir sagen, doch es kam kein einziger Ton raus.

Da mir die Situation irgendwie unangenehm war, versteifte ich mich automatisch und starrte Lucy nur mit aufgerissenen Augen an. Nachdem sie sich wieder gefangen hatte, schloss sie für einen Moment ihren Mund um ihn keine zwei Sekunden später wieder auf zu reißen und mich anzusprechen.

„Was machst um Himmelswillen machst du denn hier!?" fragte sie wütend und ließ ihren Blick zwischen mir und Jungkook hin und her wandern.
„Warte.." sagte sie und beobachtete Jungkook genau, wessen Blick ich immer noch starr auf mir spürte.

Als ich dann meine Blick hob und Jungkook anschaute, überkam mich ein Gefühl, dass mich erschaudern ließ.
Er schaute mich so intensiv an, dass ich dachte er könnte mir bis in meine Seele schauen und unbewusst und ohne das ich etwas dagegen tun konnte, begann auch ich ihm in die Augen zu starren.
Seine Augen waren wunderschön.
Sie erinnerten mich an Schokolade und ich hatte gerade richtig Lust drauf Schokolade zu essen.
Oh Gott. Sie sahen ein bisschen aus wie flüssiges Nutella. Wie lange ich schon kein Nutella mehr gegessen habe.

Ein lautes Klatsch riss mich aus meinen Gedanken und auf den Klatscher hin folgte dann ein großer Schmerz und ich merkte wie mir, ohne das ich es verhindern konnte, Tränen in die Augen traten.
Schnell richtete ich meinen Blick wieder auf Lucy, welche mich wütend anfunkelte.
Als ich dann endlich, nach gefühlten hundert Jahren, meine Stimme wieder fand, war der erste Satz ein gestottertes „Was zum..?".
Toll gemacht Greta. Damit schüchterst du sie bestimmt ein.

Innerlich schlug ich mich gerade selber für meine Doofheit doch äußerlich bemühte ich mich Lucy böse anzufunkeln, was aber nicht zu funktionieren schien, da sich ihrer Miene zu einem Grinsen verzog.
Wobei ihr Blick aus einer Mischung von Ekel und Abwertung bestand und ihr Mund mich belustig angrinste.
„Jetzt weiß ich was hier los ist!" rief Lucy wie aus dem nichts plötzlich und kam noch näher auf mich zu. Sie stand fast so nah vor mir, dass unsere Nasen sich berührten und ihre Augen sagte mir, dass sie mich gleich umbringen würde.

„Du!" rief sie und tippte mit ihrem Zeigefinger auf meine Schulter. „DU, bist es Schuld!" schrie sie jetzt und ich bekam im Hintergrund mit, wie sich immer mehr Leute um uns rum versammelten.
„Was bin ich schuld?" fragte ich verwirrt, während ich mir immer noch meine schmerzende Wange hielt. Wo von redete sie ihr eigentlich und was wollte sie überhaupt von mir!? Ich hab ihr doch gar nichts getan.

Auf ein Mal wurde ich unglaublich wütend.
Was bildet die sich eigentlich ein, mich schlagen und anschreien zu können!?

„Was hast du eigentlich für ein scheiß Problem mit mir? Ich habe dir NIE irgendwas getan und du hasst mich einfach. Ich hab echt kein Problem damit wenn du mich hasst, aber das heißt nicht, dass ich mich von dir rumschubsen und anschreien lasse!" rief ich, wobei meine Stimme bei jedem Wort lauter wurde. Und ich sie mit meinen Händen von mir schubste, da sie mir eindeutig zu nah stand.
Sie sah erschrocken aus, als sie merkte, dass ich mich gegen sie wehrte. Ihre Augen hatte sie weit aufgerissen und ihre Kinnlade war runtergeklappt.

„Was? WER GIBT DIR BITTE DAS RECHT SO MIT MIR ZU REDEN!?" schrie sie außer sich vor Wut und ich merkte, das ich eindeutig zu weit gegangen war. Als ich allerdings ihre Faust in meinem Gesicht spürte, wusste ich, dass es zu spät war um sich bei ihr zu Entschuldigen.

Verdammt. War war mir denn auf einmal so schwindelig? Verdammter Alkohol.
Warum musste ich mir auch nur Mut antrinken und mich dann auch noch gegen Lucy wehren. Ich wusste doch, dass sie nicht ohne war. Wieso könnte ich auch nie meine Klappe halten, wenn es nötig war? Verdammt.

Als sie erneut zu einem Schlag ansetzten wollte, merkte ich wie ich an meinem rechten Arm gepackt und weggezogen wurde.
Das alles bekam ich allerdings nur noch am Rande mit, da ich kurz davor war ohnmächtig zu werden, da das alles meinem Körper und meinem Gehirn eindeutig zu viel wurde.

Meine ganze Sicht war wie durch einen weißen Nebel verschwommen und es fühlte sich an als hätte ich Watte in meinem Ohren.
Krampfhaft versuchte ich nicht ohnmächtig zu werden und für einige Zeit lang gelang es mir sogar, doch dann fielen mir meinen Augen zu und ich konzentriert mich auf meine Ohren um nicht komplett wegzutreten.

Die Person, welche mich am Arm gepackt hatte, zog mich aus der Menschenmenge in den Garten und setzte mich dann ab. Ich vermutete, dass ich auf der Hollywood Schaukel saß, da mein Untergrund sich bewegte.

Ich hörte wie die Person mit jemandem zu Rede schien, was ich allerdings nicht verstand, da ich mich dadrauf konzentrieren musste nicht mein Bewusstsein zu verlieren.
Nach einer Weile war es dann still und ich versuchte meine Augen zu öffnen um zu sehen, was gerade passierte, doch ich schaffte es nicht.
Ich war einfach zu erschöpft und keine zwei Sekunden später spürte ich auch schon, wie mich jemand unter meinem Rücken und meinen Knien packte und mich dann hochhob.
Kurz bekam ich Panik, da ich Angst hatte, dass mich irgendjemand vergewaltigen wollte, doch dann hörte ich die Stimme an meinem Ohr, die mich selbst bei einer Atomexplosion hätte beruhigen können.
Cookie's.
Da ich wusste, dass mir jetzt nichts mehr passieren würde, entspannte ich mich komplett, ließ meinen Kopf gegen seine Brust sinken und atmete seine Geruch ein. Wie konnte ein einziger Mensch so viel Einfluss auf mich und ein Wohlbefinden haben. Es war einfach unglaublich.
Das war das letzte, was ich an diesem Abend wahr nahm und dachte, denn danach schlief ich beruhig ein.

Herzensdieb (Jungkook FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt