Nach einer sehr ereignislosen Woche erhielt er ein Mail von der Sprachschule USA. Er würde während seines USA Aufenthaltes bei einer Gastfamilie wohnen. Das Ganze startete zwei Wochen später und für ihn war alles kostenlos ausser das Flugticket. Nick und Richard hatten ebenfalls mitgelesen, als er das Mail auf dem Handy öffnete. "Cool das du praktisch nichts zahlen musst!", rief Richard aus. Bestätigend nickte Eric. Ihm schoss der Gedanke durch den Kopf, dass er seine Mutter immer noch nichts erzählt hatte. Und in zwei Wochen würde er fliegen. "Leute. Wie soll ich es bloss Mam erzählen, nach dem was mein Vater", verächtlich verzog er das Gesicht, "getan hatte? Soll ich sie echt allein lassen? Auch wenn zwischen uns nicht alles perfekt läuft. Sie ist meine Mutter, verdammt!" Verzweifelt drehte er sich wieder von seinen Freunden weg. Richard legte ihm einen Arm um und meinte einfühlsam: "Je eher du es ihr sagst, desto weniger weh wird es ihr tun. Sonst denkt sie möglicherweise, dass du nur abhauen willst. Das ist ja nicht der Fall, oder?" Eric schüttelte seinen zu Boden gerichteten Kopf. "Ich werde es ihr gleich sagen, wenn sie heimkommt. Also man sieht sich morgen." So drehte er sich um und schlurfte müde und in Gedanken versunken Heim. In der Einfahrt stand das Auto seiner Mutter. 'Na dann, auf ins Gemetzel!' Entschlossen öffnete er die Haustür und ging in der Gang. Seine Mutter hörte er in der Küche rumoren. Kurzer Beschluss später ging er hoch in sein Zimmer um alle Unterlagen zu holen und dann alles seiner Mutter zu erzählen. In der Küche angekommen, drehte sie sich nicht um. Gerade schnappte sie sich einen Kochlöffel, um von der Sauce zu probieren. "Hey Mum, was gibt es zu essen?"
Erschrocken drehte sie sich um. Ihn hatte sie nicht heimkommen hören, da sie in Gedanken vertieft war. "Hey, wie war's in der Schule? Etwas Spannendes passiert?" Eric packte die Situation am Schopf. "War gut und ja ausnahmsweise. Heute haben wir unser Projekt bestätigt bekommen. Meines startet aber schon in zwei Wochen. Bisschen kurzfristig. Auch ist nicht genau angegeben, wie lange es dauert. Denke so ein halbes Jahr." Sie starrte ihn entsetzt an und flüsterte. "Du willst weg? Jetzt?" "Ja Mum, jetzt. In zwei Wochen. Dann fliege ich in die USA. Und du musst nichts bezahlen. Den Flug kann ich selber finanzieren." Mit grossen Augen sah sie ihn an. "Nein du kannst jetzt nicht in die USA. Das geht nicht." "Wieso nicht? Weil du und mein Vater euch scheiden lässt? Er wird das Sorgerecht über mich sowieso nicht erhalten. Zwischen eurem Streit kann ich nichts aussagen. Wieso also?" Mit traurigem Blick sah sie ihn weiter an. "Weil ich deine Unterstützung brauche." Er sah sie mit dem Blick 'ehrlich?' an. "Mein Entscheid steht fest und die Schule hat mich auch schon angemeldet. Somit kannst du nichts mehr machen. In zwei Wochen werde ich fliegen. Egal ob du einverstanden bist oder nicht. Schau du, dass du die Scheidung bekommst." Mit diesen Worten drehte er sich um und ging mit allen Broschüren hoch in sein Zimmer. Vor dem Gespräch dachte er, sie würde sich für ihn freuen. Immerhin war es mit sehr viel Erfahrung verbunden. Wenn er da schon gewusst hätte, mit was für grossen, hätte er es sich vielleicht noch anders überlegt. So fing er an zu packen und der Koffer vom Dachboden zu holen. Zwar war es ein bisschen früh, da er doch erst in zwei Wochen flog, aber so konnte er hoffentlich nichts vergessen. Das Gespräch mit seiner Mutter verfolgte ihn noch lange. Doch wusste er, dass er auf sie keine Rücksicht nehmen brauchte. Auch wenn sie jetzt so tat, sobald alles vorbei war mit seinem Vater, würden sie es beide bereuen, dass er nicht an dem Projekt teilgenommen hätte. So packte er alles ein und zwei Wochen später ging sein Flug in die USA.
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Titania I - Die Entdeckung
Science FictionEric geht als Austauschschüler in die USA und wird dort von einer Raumforschungsorganisation auf eine grosse Mission geschickt. Ausschnitte aus dem Buch: "Genau, die Betonung liegt bei 'im Moment'. Ich habe ja gesagt, dass wir für dich einen ande...