Nicht weit entfernt, ungefähr einen zweistunden Marsch, sahen sie den Palast hinter einem Hügel auftauchen. "Sind wir etwa schon da?" Verwundert sahen die Absturzopfer die Stadt an. "Ja, da vore isch eusi Stadt. Mir bringed euch gad is Schloss u ihr chönd ässe und erhole. Rede düend mer spöter." Mike war immer noch nicht begeistert, jedoch akzeptierte er sein Schicksal. Immerhin könnte er, wie die anderen, tot sein. In der Stadt angekommen, stellten Mike und Eric fest, dass es gar nicht so anders aussah, wie sie es kannten. Im Palast angekommen, waren sie auf dem Weg in die Gästezimmer, als jemand die seitliche Treppe herunter kam. "Valeria! Da bisch ja wieder. Wo bisch du gsi und wer sind die Fremde do?" Dieser Jemand war ein Mann und anscheinend der Vater von Valeria. "Vater, ich bi usserhalb vo de Stadt gsi, da mir es hells Lüchte am Himmel gseh hend. Es het sich usegstellt, dass es e Rakete gsi isch und die isch abgstürzt. Uf jede Fall hend das die beide verzellt. Mir hend sie unterwegs ich de Wüesti troffe. Jedefalls brucheds Nahrig und so."
Nachdem anscheinend Valeria, die Anführerin, geendet hatte, winkte der Mann, ihr Vater, drei Männer zu sich. "Chümmered euch um üsi Gescht und bringed sie ines Geschtezimmer." Mit dieser Anweisung ging er wieder den Flur zurück und Valeria folgte ihm. Die drei Wächter deuteten Mike und Eric an, ihnen zu folgen. Sie wurden eine andere Treppe hinaufgeführt und am Ende des linken Flures auf der rechten Seite wurde die Tür geöffnet. Erneut auf ein Zeichen betraten die beiden den Raum. Sobald sie ganz eingetreten waren, wurde die Tür hinter ihnen geschlossen. Eric dachte gar, dass er ein Schloss klicken hörte. Als würde jemand sie einsperren. Er sah zu Mike, der aussah, als hätte er nichts mitbekommen.
"Mike, hast du das gerade eben auch gehört?" Da Eric nicht glauben konnte, dass sie eingesperrt wurden, wollte er von Mike wissen, ob er nicht paranoid wurde. "Nein, ich sollte was mitbekommen?" Mike sah sehr verwirrt zu Eric. Seufzend schüttelte Eric den Kopf und entschied sich, zu überprüfen, ob es real war oder ob er sich das Klicken eingebildet hatte. Mit zügigen Schritten stand er erneut an der Tür, diesmal von der anderen Seite und sie war geschossen. Ob sie verschlossen war, wurde gerade von Eric geprüft. Seine Hand legte er auf die Türklinke und herunterdrücken liess sie sich. Jedoch als er sie aufziehen wollte, tat sich nichts.
Sie waren eingesperrt, wie Gefangene. Klar, es war ein schönes Verliess, aber trotzdem war es kein gutes Gefühl, eingesperrt zu sein. "Mike, wir sind eingesperrt." Ohne den Blick von der verschlossenen Tür zu nehmen, teilte er diese Erkenntnis mit ihm. Mit einem undeutbaren Blick sah Mike Eric an und meinte: "Nie und nimmer. Wieso sollte sie so etwas machen? Wir wurden doch freundlich aufgenommen. Oder habe ich das falsch interpretiert?" Verwirrt und fragend war Mikes Blick. Verneinend schüttelte Eric den Kopf.
"Warten wir mal ab. Ich denke nicht, dass sie uns verhungern lassen werden. Somit muss dann mal jemand kommen und essen bringen." Nach aussen hin war Eric überzeugt von seiner Aussage, aber er selbst hatte doch leichte Zweifel. Sein Kumpane konnte ohnehin nicht mit den 'Aliens' sprechen. Hätten sie ihre 'Gefangenen' umbringen wollen, hätten sie das schon auf dem offenen Feld erledigen können. Anstelle sie zuerst hier her zu schleppen.
Mike bewegte sich auf das grosse Bett zu und liess sich so verschmutzt darauf sinken. "Immerhin haben wir ein Dach über dem Kopf und ein Bett. Es ist sogar bequem." Das glaubte Eric ihm sofort. Es sah aus, als sei es dem Himmel entsprungen. Sehr gross mit gefühlten tausend Kissen. Ihm machte es nichts aus, dass Bett mit Mike zu teilen. Immerhin hatten sie sehr viel in kurzer Zeit gemeinsam erlebt und gemeistert. Da Mike die Schlafsituation schon bestimmt hatte, als er sich niederliess, nahm Eric auf der anderen Seite Platz. Kaum hatte er sich auf seiner Seite gesetzt, klopfte es stark gegen die Tür. Eric schoss gleich der Gedanke 'Wie unnötig. Wir können die Tür sowieso nicht öffnen? Weswegen klopfen sie an?' durch den Kopf.
Kaum war sein Gedankengang zu Ende, öffnete sich die Tür von aussen. Herein kamen zwei Fremde, die aussahen wie die Schränke von vorhin. Gross und breit. Ein klein wenig war Eric schon eingeschüchtert. Anschliessend kam Valeria mit ihrem Vater hinein. Genaustes wurden die beiden Erdlinge gemustert. Sowohl von den Wachen als auch den höher gestellten. Wobei Valerias Blick der einzig war, welcher Neugierde ausdrückte. Die anderen Drei zeigten ihren Missmut ungeniert und offen.
Hinter den Wachen schloss sich die Zimmertür und zogen davor diese Position. Jetzt kamen sich Eric und Mike gleich noch mehr wie Gefangene vor. Der Vater blieb zwei Meter vor Eric und Mike, welcher in der Zwischenzeit vom Bett aufgestanden war, entfernt hin und sah sie mürrisch an. Zumindest empfand Eric dies so. "Wer sid ihr?" Mit dieser Frage startete der Vater die Ausfragung der Beiden. "Wenn ihr öpis Falsches säged, werded mir das irgendwie usegfinde!"
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Titania I - Die Entdeckung
Science FictionEric geht als Austauschschüler in die USA und wird dort von einer Raumforschungsorganisation auf eine grosse Mission geschickt. Ausschnitte aus dem Buch: "Genau, die Betonung liegt bei 'im Moment'. Ich habe ja gesagt, dass wir für dich einen ande...