Titania I - Die Entdeckung

*XV

Melvin und Lukas warteten gespannt in der Küche auf Eric, um ihn über den Tag auszufragen. Sobald diese das Familienauto in die Auffahrt fahren hörten, öffneten sie die Tür und standen gespannt im Eingang. Gemeinsam stiegen sie aus und alle vier gingen gemeinsam in die Küche. Ungeduldig sahen die Gebrüder ihren Gastbruder an und ohne, dass sie weiter nachhacken musste, fing Eric an zu erzählen.

„Ich habe heute mit Federic den Vertrag unterzeichnet für die Mission und werde jetzt Geist und Körper dafür trainieren. Schliesslich sollte ich das wichtigste Mitglied ersetzten. Baldmöglichst sollte ich bereit für die Mission sein. Jaa... Und nun muss ich einfach fleissig üben. In die Schule werde ich also nicht mehr kommen." Ehrfürchtig sahen sie Eric an. Federic, welcher alles schon wusste, ergänzte noch: „Im Fitnessraum hatte er keine Einführung erhalten und weil er selber beobachtet hatte und sich Notizen gemacht hatte, erhielt er ein Kompliment vom Vorgesetzten." Peinlich berührt sah Eric nur auf den Teller vor sich. „Das muss dir doch nicht peinlich sein, Eric. Das deutet nur auf deine sehr gute Auffassungsgabe, welche du im All brauchen wirst, hin." Nicole lächelte ihm aufmunternd zu.

Am nächsten Tag ging Eric wieder zu Daniel ins Büro und wurde bereits erwartet. Im Raum stand der Mann vom Laufband. „Hallo Eric, komm rein. Das hier ist Simon. Er wird dir alle Geräte zeigen und dir bei Fragen zur Seite stehen." Seine innere Wut gegenüber Simon liess er sich nicht anmerken und nickte ihm nur freundlich zu. „Ihr werdet täglich gemeinsam am Trainieren sein. Nach dem körperlichen Training kommst du zu mir und wir werden zu zweit deinen Geist stärken. Noch welche Fragen?" Als beide verneinten, wurden sie mit einem Wink entlassen. Gemeinsam liefen sie in den Fitnessraum. Ohne ein Wort zu wechseln, zogen beide sich um. Anschliessend erklärte Simon Eric jede Übung, zeigte sie vor und liess sie Eric nachmachen. Nach drei Stunden tat Eric jeder Muskel und Knochen weh, sodass sie abbrechen mussten. Simon verabschiedete sich von Eric und ging für sich selber trainieren. Im Gegensatz zu Simon machte sich Eric auf den Weg in Büro von Daniel. Sein Vorgesetzter sah von seinen Dokumenten auf und deutete Eric einen Platz an.

„Und wie war das Training?" Dies war die erste Frage von Daniel. „Anstrengend. Mir tut alles weh jetzt. Aber in der Schule war ich nicht besonders sportlich. Hoffe, dass das noch besser wird."

„Mit Simon hast du keine Probleme gehabt?" Eric verneinte auf die Frage und stellte gerade noch selbst eine. „Wie trainieren wir denn meinen Geist? Fitnessgeräte für das Hirn?" Mit einem Grinsen erwiderte Daniel: „Nein, keine materiellen Geräte wie im Fitnessraum. Aber Strategieübungen, Wortspiele und die Allkunde tun es auch."

Gespannt sah Eric zu, während Daniel ein paar Unterlagen, welche wie Kreuzworträtzel aussahen, auspackte. Auf Geheiss setzte sich Eric hin und sogleich lag ein Blatt mit Stift vor Eric. Ohne weitere Informationen löste er, was er wusste. Gemeinsam füllten sie den Rest aus. Der Nachmittag verlief rasch und schlussendlich taten nicht nur die Muskeln weh, sondern auch den Kopf.

Eine Woche lang verlief jeden Tag so und Eric hatte sich allmählich an dir Situation gewöhnt. Heute hatte er mit Daniel ein Gespräch bevor er ins Fitness ging. Er war sich nicht sicher, ob das Gespräch positiv oder negativ werden würde. "Keine Angst. Ich möchte mich nur bei dir erkunden, wie die letzten Wochen für dich waren. Ob wir so fortfahren können oder ob es dir zu viel wird. Erzähl einfach mal, wie es dir so erging."

"Also Anfangs war es anstrengend, aber in zwischen habe ich mich daran gewöhnt. Wie lange würden wir noch ungefähr so weiter machen?" Daniel überlegte, wie lange Eric noch brauchen wird, aufgrund der Resultate der letzten Woche. "Ich denke, so drei Monate sind eine längere Zeit und in dieser wirst du auf die Mission ausgebildet. Vielleicht wird es früher oder später." Da Eric dachte, diese drei Monate so durchstehen zu können, nickte er als Zustimmung und die Absprache war besiegelt. Für drei Monate würden sie nun so hart weiter trainieren und das Beste aus Eric machen. Nach diesem Gespräch war er für diesen Tag entlassen und draussen wartete erneut Federic auf ihn.

Daheim war es erst Nachmittag und Eric entschied sich, bei seinen Freunden daheim zu melden und Bericht zu erstatten. Nach dreimal klingeln nahm Richard ab und rief freudig: "Eric! Was für eine Überraschung. Nick, komm schon her. - Nein. Die kannst du auch nachher machen. Eric ist dran. Komm jetzt." Rasch tauchte neben Richard Nicks Gesicht auf, welcher grimmig schaute und als Begrüssung brummte: "Jetzt kann ich nochmals dank dir anfangen mit der Aufgabe." Eric lachte sich inzwischen den Arsch ab über die beiden Chaoten. Nick machte zu viele Hausaufgaben, während bei Richard ein Wunder geschehen müsste, dass er überhaupt wusste, dass er welche hatte. Was für welche war ein Kapitel oder ein Buch für sich.

"Und wie läuft es in der Schule? Sind wieder mehr Schüler anwesend? Sonst was Spannendes passiert?" Eric wollte zwar nicht zurück, aber auf dem Laufenden bleiben schon. "Die Schule wird langsam wieder normal und ansonsten langweilig wie immer. Und bei dir? Wird es langsam ernst?" Richard stellte gerade die Frage für beide. Eric überlegte sich, wie viel er erzählen sollte. Immerhin war es eine Mission mit sehr grösser Wichtigkeit und Geheimniskrämerei.