Prolog

494 52 118
                                    

Manchmal denke ich über das Leben nach.

Manchmal ist gut, denn eigentlich denke ich ständig daran, wie es wäre ,nicht mehr unter den Lebenden zu verweilen. Es ist nur so ein Gedanke, der mich verfolgt.

Wir werden alle sterben. Manche früher und andere später, doch wir werden sterben. Ich überlege seit Wochen, nein halt, seit Monaten wie ich meinen eigenen Todesgrund festlegen könnte. Wenn man sich diese Zeilen durchliest, dann könnte man meinen, dass ich übergeschnappt sei. Doch das bin ich nicht. Ich bin es wirklich nicht.

Ich bin weder verrückt, noch geisteskrank, noch sonst irgendetwas. Ich bin einfach ein missverstandenes Geschöpf.
Fühlt ihr euch nicht auch manchmal einfach Missverstanden von euren Mitmenschen? Selbst von euren Eltern? Das beste Beispiel ist doch, dass einen die Eltern ständig mit den eigenen Freunden vergleichen. Ob es nun die Noten sind oder das Verhalten, das spielt keine Rolle. Der Hauptschlag gebende Punkt ist doch, dass man egal was man macht, es nie gut genug ist.
Man kann sich so viel Mühe bei etwas geben und es wird nie gut genug sein, denn ein anderer kann es schließlich besser. Manche Menschen sortieren ihre Artgenossen nach Schubladen. Schon mal davon gehört ? Diese Menschen sind meiner Meinung nach erbärmlich.

Fast acht Milliarden Menschen doch die Menschlichkeit fehlt.

Der Gong ertönt und vermittelt mir somit, dass ich die ganze Geschichtsstunde allein meinen Gedanken gewidmet habe.
Ich sollte wirklich damit aufhören, aber sagt euren Gedanken mal, dass sie die Schnauze halten sollen. Das funktioniert nicht. Ich packe langsam meine Schulsachen ein und schmeiße mir die Schultasche über.

Es ist vorbei.

Es sind endlich Sommerferien und ich hoffe innig, dass es meine letzten sein werden, denn noch ein Jahr an dieser Schule halte ich psychisch nicht aus. Es ist nicht so, dass ich Mobbing gefährdet wäre, Gott nein.
Ich bin einfach unsichtbar auf dieser Schule, nichts besonderes und das ist okay. Ich habe es mir genauso ausgesucht. Jedoch hasse ich jeden einzelnen, der diese Schule besucht und ich habe meine Gründe.
Menschen können so falsch sein und sie können einen verletzen.

Menschen verletzen einen ständig mit Worten, Blicken oder mit ihrem Verhalten.
"Tony warte!", ich stoppe mein Füße und drehe mich kaum merklich um. "Hmh?", murmle ich. "Du hast etwas vergessen!", sagt meine Mitschülerin. "Ist mir egal!", murmele ich und mache mich auf den Weg nach Hause.
Dort wo der Horror erst richtig anfängt. "Nein, dein Feuerzeug. Warte!", quietscht ihre Stimme laut auf. Kann man Stimmen anstrengend finden? Ihre Stimme ist gefühlt fünf Oktaven zu hoch. "Danke", murmele ich und verlasse endlich das Schulgebäude.
Dabei zünde ich mir eine Zigarette an und inhaliere den Giftigen Rauch ein. Diesen behalte ich länger als nötig in meiner Lunge.

Ich wünschte, ich könnte sterben, weil ich rauche. Aber man stirbt nicht nur, weil man raucht.
Alle sagen einem, hör auf zu rauchen, denn davon kannst du sterben. Wenn sie wissen würden, dass genau dies meine Absicht ist.
Aber zurück zum eigentlichen Anhaltspunkt, denn vom Rauchen allein stirbt man nicht. Hat jemand jemals die Diagnose bekommen, die besagt: "Er ist gestorben, weil er geraucht hat", oder "Eilmeldung. Junge aus der Nachbarschaft fand an einer Überdosis Nikotin den Tod"? 
Also ich habe diese Diagnose noch nie gehört. Klar es steigert das Risiko an etwas anderem zu erkranken wie z.B. Krebs, Rheuma, Schlaganfall, Herzinfarkt etc. Jedoch wird Rauchen an sich niemals die Diagnose sein. Und falls sie es doch ist, dann ist mir das ebenfalls egal.

Hurry, I'm fallin'.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt