Kapitel 7

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Am Abend haben alle ihre Koffer gepackt und nun sitzen wir in der Stube und sehen fern. Louis hat den Film ausgesucht. Ich weiß dennoch nicht, was für ein Film das ist. Ich finde ihn langweilig. Ich sitze Zwischen Harry und Niall. Ich wette Harry ist schon wieder eifersüchtig. Oder ich glaube sogar, dass er die ganze Zeit eifersüchtig ist. Seit ich gestern mit Niall bei KFC war.Ach der soll sich nicht so haben. Wir sind ja nicht zusammen. Noch nicht. Oder doch? Vorgestern am Pool? Ich weiß es nicht. Nach dem Tag heute kann ich meine Gedanken noch nicht ganz ordnen. Harry ist eifersüchtig auf Niall. Das ist ja schon irgendwie süß. Ich legte meinen Kopf auf Nialls Schulter, der rechts von mir saß. Ich spürte wie Harrys Arm sich anspannte aber ich musste mich zusammenreißen. Bloß nicht lachen. Ich habe die Augen schon seit einer Weile zu und tat so, als würde ich schlafen. Harry nahm meine Hand. Ein unglaubliches Gefühl durchfuhr meinen Körper. Kann man sich so schnell verlieben? Oh man, ich glaube ich spinne. Ich zog meine Hand nicht weg. Ich 'schlafe' doch. Ich würde liebend gerne Liams Blick sehen. Jetzt war ich schon mitten im Halbschlaf als plötzlich etwas schweres gegen meinen Kopf knallte. Ich schreckte hoch. Niall sah mich mit zusammengekniffenen Lippen an.

„Sorry, ich bin gerade brutal auf deinem Kopf geknallt. Ich bin eingeschlafen. Tut mir leid.“

Ich lächelte ihn an und bemerkte, dass Harry meine Hand immer noch mit seiner verschlungen hat. Ich löste mich aus dem Griff und sah ihn kurz an. Ich sah wieder zu Niall.

„Kein Problem. Ich geh dann mal nach oben. Ich glaube das ist besser. Der Tag war ganz schön anstrengend und witzig.“

„Ja du hast recht.“ , meinte Harry.

Niall lachte. „Du hast kein recht mitzureden, du hast doch die ganze Zeit unten gestanden während wir uns die Seele aus dem Leib geschrien haben.“ Ich fing an mitzulachen.

„Ich gehe dann mal hoch.“

„Ich komm mit nach oben. Nicht, dass das nochmal passiert.“ Ich fing an zu kichern.

Wir waren oben.

„Dann gute Nacht Niall.“ Ich wollte gerade zur Tür reingehen. Doch dann.

„Warte. Kann ich mit dir kurz reden?“

Er will reden. Ok.

„Klar. Komm. Wir setzen uns auf mein Bett und reden.“

Gesagt getan.

„Also, was gibt’s.“

„Wie fandest du den Tag heute?“

„Absolut klasse. Ich hatte noch nie solchen Spaß. Danke nochmal. Das war deine Idee mit dem Freizeitpark, richtig?“

Ein Lächeln umspielt seine Lippen.

„Ja,... ich liiiiiiiieeeeebe Freizeitparks.“

„Ja ich auch.“

Stille füllte den Raum.

„Ich geh dann mal. Gute Nacht Lia.“

Irgendwas ist hier komisch.

„Nacht Niall.“

Er verließ das Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Ich glaube nicht, dass das das Einzige war, worüber er sich unterhalten wollte. Ich zog mir mein Nachthemd an und band mir meine langen braunen Haare zu einem Zopf. Ich will nicht, dass ich mich die ganze Zeit mit Liam streite. Ich hab doch nichts Schlimmes gemacht, oder? Ach man. Wäre doch nur Sarah hier. Mit ihr könnte ich jetzt in Ruhe reden. Ich legte mich in mein Bett. Ach man. Warum ist denn das alles so scheiße. Ich will mich nicht mit Liam streiten. Zumal es nur eine Kleinigkeit war. Mach Dir nichts draus Lia. Ich merke das mich was von drinnen auffrisst. Verdammte Gefühle. Erstens ist das die Sache mit Harry und zweitens habe ich Heimweh. Und außerdem Liam. Ach man. Ich drehte mich auf den Bauch und fing an zu weinen. Das ist doch alles so unfair. Liam ist 'nur' mein Cousin. Aber er bedeutet mir doch trotzdem so viel. Ich hörte wie jemand die Tür öffnet. Schlagartig verstummt mein weinen.

„Ich hab dich bis auf den Gang weinen hören. Was ist los?“

Ich drehte mich um und sah Liam Umriss. Es war ja dunkel.

„Als ob dich das interessieren würde. Du meckerst doch eh die ganze Zeit und schiebst alle Schuld von dir. Ich bin dir doch sowieso egal.“ Ich breche wieder in Tränen aus.

Er seufzt und setzt sich auf die Bettkante.

„Du bist mir nicht egal. Im Gegenteil, du bist mit der wichtigste Mensch in meinem Leben. Ich hab dich echt lieb. Und ich will nicht, dass wir uns streiten. Ich weiß, dass ich überreagiert habe und will mich dafür entschuldigen. Wirklich. Es tut mir leid. Bitte. Gibst du mir noch ne Chance Cousinchen?“

Ich brauche nicht lange überlegen.

„Ja. Und ich verspreche dir, dass ich jetzt immer vorher Bescheid sage, wenn ich wo hingehe. Aber rede mit den Jungs offen über die Sache mit deinen Eltern. Sie sind deine besten Freunde und werden das schon verstehen. Glaub mir, es bringt nichts, wenn du das in dich hineinfrisst. Ok?“

Er lächelte. Das sah ich sogar im Dunkeln.

„Danke. Ich werde mit ihnen reden.“

Er beugt sich nach vorne und wir umarmen uns. Ich sehe wie im Flur das Licht angeht. Liam sitzt mit dem Rücken zur Tür und erst jetzt fällt mir auf, dass sie die ganze Zeit offen stand. Egal wer das ist, er ist auf leisem Fuß unterwegs. Ich sehe wie Niall am Zimmer vorbei läuft und kurz stehen bleibt. Er lächelt zufrieden und erwidere dieses lächeln und forme mit meinem Mund das Wort 'Danke'. Er geht weiter. Das Licht geht wieder aus.

„Schlaf schön. Und hör jetzt auf zu weinen. Ich hab dich lieb.“

Er drückt mir einen Kuss auf die Wange.

„Nacht.“

Er ging und schloss hinter sich die Tür. Ich kuschelte mich wieder ein. Jetzt habe ich ein Problem weniger. Ich schlief ein. Ziemlich schnell eigentlich.

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