Kapitel 17

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Ich schloss die Wohnungstür auf und rief sofort nach Ginger. Und schon kam sie angelaufen. Ich knuddelte sie erst mal richtig.

„So Jungs... ihr kümmert euch darum, dass das Wohnzimmer und die Küche verstaut werden. Perrie, du hilfst mir bei meinem Zimmer. Danielle, Eleanor, ihr...könntet ihr vielleicht das Zimmer meiner Mom machen? Ich glaube ich packe das einfach nicht. Und Liam... dir will ich das auch nicht zumuten. Und Jungs... niemals... ihr zerlegt mir doch alles. Ach ähm... Jungs. Das Zeug von Ginger bitte in extra Kisten packen.“

Ich setzte Ginger ab und sie lief zu den Jungs um sie zu beschnüffeln. Allen ging sie um die Beine. Nur Harry nicht. Ihn fachte sie an. Harry ging ein paar Schritte von Ginger zurück.

„Oh man... ich glaube, sie kann mich nicht leiden.“, sagte er.

Alle fingen an zu lachen. Selbst ich. Obwohl meine Stimmung irgendwo im Keller war. Aber Ginger bringt mich immer wieder zum Lachen. Egal wie. Immer macht sie irgendeinen Mist. Gegen das Fester springen, gegen Türen rennen oder sonst was. Jetzt ging sie nach oben.

Auf dem Weg hierher hatten wir Sarah nach Hause gebracht und Umzugskartons besorgt. Der Abschied für Sarah fiel mir echt schwer, ich meine, ich sehe sie jetzt nicht mehr jeden Tag in der Schule, sondern höchstens ein bis zweimal im Jahr! Ich werde das niemals aushalten. Sie hat sogar geweint. Furchtbar.

Ich ging mit Perrie, Danielle und Eleanor nach oben um die Sachen zusammen zu packen. Ich ging durch mein Zimmer und versuchte mir alles genau einzuprägen. Die Wandfarbe, wie die Möbel stehen und selbst den furchtbaren Blick aus dem Fester auf die alte Fabrik. Ja, die alte Fabrik... da hängen viele Erinnerungen dran. Mein Blick wanderte zu dem Bild mit Sarah, welches auf meiner Komode stand. Das ist von Sarahs Geburtstag dieses Jahr. Wir hatten uns einen schönen Tag gemacht. So ein typischer Mädelstag halt. Abends haben wir dann bei Sarah Pizza bestellt. 

"Ist das deine Mom?", fragte mich Perrie.

Sie hielt ein Bild von mir und meiner Mom in der Hand.

"Ja, das ist sie." 

Obwohl ich das Bild nicht sah, wusste ich welches sie in der Hand hatte. Ich ging zu ihr.

"Ihr seht euch ähnlich. Man sieht, dass ihr zusammengehört. Und wer ist das?"

Nun hatte sie ein Bild von James gefunden. Es lag irgendwo auf meinem Schreibtisch rum und ich hatte es nie gefunden. Und jetzt muss sie es finden.

"Ach, das ist James. Mein Ex. Ich hab mich schon gewundert wo das Bild hin ist."

Während wir uns unterhielten wanderte alles in die Kartons. Meine Klamotten, Fotos, Erinnerungen. 

"Warum dein Ex? Warum habt ihr Schluss gemacht?", fragte sie mich.

"Ist eine lange Geschichte."

"Wir haben Zeit.", meinte sie.

"Naja... eigentlich ist die Geschichte ja gar nicht so lang."

"Noch besser. Schieß los. Oder willst du nicht darüber reden?"

 Sollte ich mit ihr darüber reden? Ich meine... eigentlich ist ja daran nichts Schlimmes. 

"Naja... ich weiß nie. Na gut. Irgendwann muss ich es ja so wirklich los werden. Also, letztes Jahr, in den Sommerferien. Sarah hatte Geburtstag und sie hat eine Party geschmissen. Ihre Eltern waren über das Wochenende nicht da. Und das an Sarahs 16. Geburtstag. Letztes Jahr. Naja... auf jeden Fall waren James und ich auch eingeladen. Und Mia, also ich hielt sie immer für eine meiner besten Freundininnen, war auch da. Sie war vor mir mit James zusammen und sie hatte aber auch kein Problem damit, dass er und ich zusammen sind, oder besser, waren. Also... auf jeden Fall war ich mit Sarah kurz in der Küche um ein paar Snacks zusammen zu suchen. Als wir wieder zurück ins Wohnzimmer kamen, konnten wir beide unseren augen nicht trauen."

"Haben die miteinander rumgeknutscht?", fragte mich Perrie zwischendurch.

"Rumgeknutscht ist untertrieben. Die haben sich förmlich das Gesicht gegenseitig abgeleckt."

Perrie fing an zu lachen. "Ich weiß, dass es eigentlich nicht witzig ist, aber ich kann grad nicht anders. Wie du das mit dem ablecken gesagt hast."

Und schon musste ich mit ihr lachen. Sie macht es, dass es nicht so wehtun sondern, dass ich darüber lachen kann. Ich denke wir könnten gute Freunde werden. Ohje... jetzt suche ich schon Ersatz für Sarah... Jetzt schon. Und ich wohne noch nichtmal wirklich in London. 

Am Ende des Tages war alles in Kartons gepackt. 

"Ich schätze wir kommen erst morgen nach Hause.", sagte Liam.

"Wo sollen wir dann hin?", fragte ich panisch.

"In ein Hotel?!", fragte mich Harry ironisch.

"Mit Ginger?", fragte ich ihn schnippisch.

"Ok... die bringt ein Problem mit sich.", meinte Harry.

"Siehste", sagte ich.

"Bringen wir sie in ein Tierheim und holen sie morgen früh ab.", sagte Harry wieder.

"Vergiss es. Eher stecke ich dich kleines -", setzte ich an.

"Jetzt hört auf. Ich frage mich nur, was das werden soll wenn ihr unter einem Dach lebt.", unterbrach uns Louis. 

"Dann sag ihm, dass er aufhören soll so über Ginger herzuziehen.", verteidigte ich mich.

In Harrys Blick konnte ich ablesen, dass er sich das Lachen sichtlich verkneifen musste. Das brachte mich zum schmunzeln. Ich meine, wir sind zusammen. Die anderen denken bestimmt, dass wir uns hassen. Na gut... kommt ja auch so rüber. Aber ich liebe ihn. Ich liebe ihn so sehr! So sehr wie nichts anderes. Und das hat er innerhalb on ein paar Tagen geschafft. Naja... es gibt ja kaum noch Leute die ich lieben kann. Das wären ja nur Liam und Ginger. Aber Sarah hat auch ihren Platz in meinem Herzrn. Und die anderen Jungs auch. Aber Harry eben besonders. Ich meine... er ist mein Freund und nur Niall weiß es. Ich denke ich kann ihm vertrauen. Automatisch richtete ich meinen Blick auf ihn und er lächelte mich an. 

"Ertappt!", meinte Zayn.

"Wobei?", fragte ich nach, da ich wirklich keine Ahnung hatte, wovon er sprach.

Perrie half nach: "Na dieser Blick eben."

Jetzt ist der Groschen bei mir gefallen. Sie meint Niall und mich. 

"Quatsch. Da ist doch nichts zwischen uns.", verteidigte uns Niall.

Das stimmt ja eigentlich auch. Da ist nichts zwischen uns.

"Wisst ihr was? Ich würde gerne das alles einfach nur hinter mir lassen. Diese Wohnung, in der mich einfach nur alles an meine Mom erinnert. Die Erinnerungen werde ich immer in meinem Herzen haben. Meint ihr nicht, dass wir in der Nacht nach London fleigen könnten? Ich meine -"

Meine Stimme brach ab und ich sank heulend auf dem Boden zusammen. 

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