Wir gingen die Flure entlang und liefen dann auf den Hinterhof. Ich wusste nicht, ob das die richtige Entscheidung war, an den Ort zu gehen, an dem Tom starb. "Kanntest du ihn gut?" fragte ich Thomas nach einer Weile. "Ja. Er war mein bester Freund. Nach seinem Tod war ich am Boden zerstört. Ich war nur noch in meinem Zimmer und kam dort nicht mehr raus. Bis ich deinen Bruder kennen gelernt habe. Er war immer für mich da. Jetzt ist er mein bester Freund, doch Tom werde ich nie vergessen können." Er lächelte mich traurig an. "Wir sind da" meinte Thomas, nachdem wir quer durch den Hof gelaufen sind. "Dort vorne ist er aufgefunden worden." Ich sah wie Thomas seine Augen schloss, da sie mit Tränen gefüllt waren.
Die Stelle, an der Tom gestorben ist, ist nicht die schönste. Sie war in der hintersten Ecke des Hofes und lag im Schatten einer grauen Mauer.
"Tut mir leid Liv. Ich hab gedacht ich wäre schon bereit mit einer Person hierher zukommen. Ich schaff das nicht. Ich gehe jetzt, aber wenn du willst kannst du noch hierbleiben." Ich sah wie sehr Thomas litt und nickte nur. Ich konnte ihn verstehen. Schließlich war es erst drei Jahre her. Ich schaute zur Ecke und ging langsam auf sie zu. Neben der Stelle war eine dunkelbraune Bank. Ich setzte mich darauf und schloss die Augen. Mir liefen die Tränen über die Wange und ich dachte an meine Eltern. Wie sehr ich sie vermisste. Meine Mutter war zwar immer streng, aber dennoch hatte ich sie lieb. Dillan erklärte mir im Zug, dass sie nur so streng war, um mich zu beschützen. Wovor beschützen? Vor den Aalderks? Vor mir selbst? Dillan meinte ich würde es schon irgendwann herausfinden. Doch wann? Ich war zwar immer geduldig, aber ich wollte unbedingt wissen wovor mich meine Mum beschützen wollte. Mein Dad wollte mich auch beschützen, aber er war nie streng. Er hat mich wirklich geliebt. Nur das schlimmste ist zu wissen, dass du nie wieder mit dieser geliebten Person reden kannst. Du kannst ihr nie wieder sagen, dass du sie liebst und dass du sie immer lieben wirst. Sie wird dich nicht aufwachsen sehen, sie wird auch nicht mehr mit dir leben. Es sind nur Erinnerungen, die dir bleiben. Doch auch diese werden irgendwann nicht mehr alle da sein. Ich rieche jetzt noch Mums Parfüm und Dads Shampoo. Ich kann meine Eltern nicht loslassen. Ich kann sie auch nicht vergessen. Mir kamen wieder die Tränen. Ich weiß nicht wie lange ich auf der Bank saß, doch an der Sonne konnte ich sehen, dass es bereits Nachmittag ist.
"Hallo? Ist alles okay?" Eine wunderschöne und klare Stimme sagte dies. Ich drehte mich um und sah hinter mir zwei Personen. Ein Mann und eine Frau. Die Frau war wirklich wunderschön. Sie hatte blonde Haare und dunkelgraue Augen. Luft dachte ich mir. Der Mann hatte auch blonde Haare und grüne Augen. Erde. Die Frau sah mich immer noch an und fragte dann nochmal.
"Ach so...Entschuldigen Sie. Ich war gerade in Gedanken. Ja mir geht es gut." Die Frau lächelte mich an. Es war jedoch ein trauriges lächeln. "Schon gut. Aber du siehst nicht so aus als wäre alles okay." "Doch, ich hab nur gerade an jemanden gedacht." "An Tom?" Jetzt fragte mich der Mann. "Es ist schön zu wissen, dass man noch jemanden hat, der um eine geliebte Person trauert. Was sollte ich jetzt sagen? Am Besten die Wahrheit. Immerhin trauerte ich nicht um ihn, sondern um meine Eltern. Naja irgendwie auch um Tom aber nicht wirklich.
"Ich kannte ihren Sohn nicht wirklich. Mich hat nur ein Freund hierher gebracht und ich hab an meine Eltern gedacht." Die Eltern standen etwas unsicher vor mir. "Okay. Ich bin Luisa und das hier ist Liam. Wir sind die Eltern von Tom." Sie lächelten mich traurig an. "Was bist du eigentlich für ein Element?" Liam schaute mich mit seinen grünen Augen an. Er war blond und war ziemlich groß gewachsen. Er ist bestimmt ein Erdbändiger, habe ich mir gedacht. "Ich habe die Kraft von allen vier Elementen."
"Du auch!?" Luisa schaute mich beunruhigt an. "Du musst vorsichtig sein. Nicht das dir das selbe passiert wie Tom. Wenn du Hilfe brauchst, kannst du dich bei uns melden."
"Das werde ich. Vielen Dank. Ich sollte jetzt gehen. Ich muss noch bei einem Freund vorbeischauen."
"Okay. Wir wollten uns auch noch von Tom verabschieden. Tschüss."
--------------------------------------------------------------------
Wattpad mochte mich nicht. :(
Den letzten Teil musste ich nochmal schreiben, weil alles weg war.
DU LIEST GERADE
Im Bann der Elemente
FantasyLiv war ein ganz normales 15-jähriges Mädchen. Manche Menschen wünschen sich kein normales Leben, sondern eines in dem sie etwas bewirken können oder das sich vom Leben anderer Menschen unterscheidet. Was passiert, wenn jedoch ein Mensch herausfinde...