Als ich meine Augen öffnete, sah ich meinen Bruder Dillan, der meine Hand hielt und irgendetwas sagte. Ich vermutete, dass er mich gerade heilte, da er ja ein Erdbändiger ist. Als er bemerkte, dass ich aufgewacht bin, ließ er meine Hand los und lächelte mich schwach an. "Nächstes Mal kommst du zu mir, wenn du keine Luft kriegst."
"Es kam so plötzlich...Ich habs erstmal gar nicht bemerkt, nur als ich dann zum Fenster ging und mir schwindelig wurde. " "Dir wurde schwindelig?" Mein Gott... So dumm kann aber auch nur mein Bruder Dillan sein. "Ja mir wurde schwindelig. Wegen Sauerstoffmangel und so..."
"Ach so ok..." Ja, das war mein Bruder. Ein IQ von 50... Ich stand auf und versuchte ein paar Schritte zu laufen. Meine Beine zitterten immer noch ein bisschen.
Nach einer Weile konnte ich wieder richtig laufen. Ich guckte auf die Uhr an meiner Wand, die immer noch tick tack machte, und erschrak. Es war schon sechs Uhr morgens. "Wie lange lag ich denn bewusstlos in meinem Bett?" "Knapp vier Stunden, wieso?" "Und wann fängt der Unterricht hier an?" "Um acht Uhr..." Mein Bruder schaute mich verwirrt an. "Ich würde mich jetzt gerne für den Unterricht fertig machen. Danke für deine Hilfe.." Ich sah in die Richtung, in der mein Bruder stand. Und schon wieder... Jeder Mensch würde sich jetzt noch kurz verabschieden und dann aus dem Zimmer gehen. Doch nicht mein Bruder. Dillan stand immer noch neben meinem Bett und guckte mich irritiert an.
"Eigentlich wollte ich, dass du jetzt gehst, damit ich mich umziehen kann." Ich wollte nett sein, doch ich klang eher unfreundlich. "Oh...ähm...ja...Ja klar. Ich geh dann mal. Wir sehen uns irgendwann. In der Pause vielleicht oder auf dem Gang. Also ich bin jetzt weg." Er öffnete die Tür und ging raus. Wie konnte man nur so dämlich sein?
Ich zog meine schwarze Jeans und meinen korallenfarbigen Pullover an. Ich überlegte kurz, für welche Schuhe ich mich entscheiden sollte und nahm meine rosa Converse. Ich kämmte mir noch schnell meine dunkelblonden schulterlangen Haare, die ich mir hinter meine Schultern tat. Als ich damit fertig war, ging ich in mein Bad und putzte mir die Zähne. Ich war kein großer Fan von Schminke und benutzte nur schnell meinen Labello. Danach ging ich zum Fenster um es zu öffnen. Ich wusste nicht wie das Wetter war und streckte meine Hand raus. Es war angenehm und nicht zu kalt sowie nicht zu warm. Deswegen entschied ich mich meine Jacke im Zimmer zu lassen. Sarah hatte gesagt, dass der Schulleiter uns die Stundenpläne persönlich gibt.
Als ich vor seinem Zimmer stand, war ich alleine. Klar... Ich bin mitten im Schuljahr dazugekommen. Ich klopfte und wurde hereingebeten. "Ah, Ms James. Sie sind bestimmt wegen dem Stundenplan hier." "Ja, Mr. Whiteman." Mein Schulleiter kramte in seinen Schubladen und kam daraufhin mit einem Zettel zu mir zurück. "Hier, Ihr Stundenplan..." "Vielen Dank!" Ich verabschiedete mich und schaute auf den Zettel. Es war Montag und ich hatte in den ersten beiden Stunden Mathe.
Der Raum war nicht schwer zu finden. Er stand in der Mitte des Gebäudes und war weiß gestrichen, wie alle Klassenzimmer hier. Als ich das Zimmer betrat sah ich eine Lehrerin. Sie war um die 25 Jahre jung und hatte dunkelbraunes Haar und braune Augen. Fing ja toll an. Eine Feuer-Lehrerin. Mein Blick schweifte über die Schüler. Ich kannte keinen einzigen von ihnen außer einen Jungen. Aaron.
Die Lehrerin entdeckte mich und kam auf mich zu. "Sie müssen Liv James sein, oder?" fragte sie mich mit einem Lächeln. Wow, wusste sie, dass ich eine Wasserbändigerin bin? Oder warum war sie so nett zu mir?
"Ja, die bin ich." "Schön... Welches Element?" "Wasser.." Ich war ziemlich verunsichert und wartete auf ihre Reaktion. Diese war wie erwartet ein Blick voll Hass. Doch in ihren Augen spiegelte sich auch Verwirrung.
"Bitte setzt euch alle" schrie sie die anderen an. Alle Plätze waren besetzt außer einer. Und da würde ich mich nie im Leben freiwillig hinsetzten. "Du kannst dich neben Aaron setzten, Liv." Das war so klar. Das Glück war mal wieder nicht auf meiner Seite. Aaron zwinkerte mir zu und ich versuchte ihn zu ignorieren. Aaron merkte das wohl und sagte die ganze Stunde nichts mehr. Wir waren in dem fortgeschrittenen Kurs und ich hätte nie gedacht, dass Aaron so gut in Mathe war. Die Aufgaben, die wir erledigen mussten, waren babyleicht. Nach zehn Minuten hatte ich die Trigonometrie-Aufgabe schon erledigt gehabt. Mrs. Miller, meine Mathe- Lehrerin gab mir dann noch zwei Aufgaben mit e-Abhängigkeit, die ich auch nach zehn Minuten beendete. Aaron saß mit großen Augen neben mir und machte manchmal den Mund auf um etwas zu sagen, was er dann doch nicht tat.
Mrs. Miller kam tausend Mal zu mir und brachte mir dann auch Parabel-Aufgaben, Zins- Aufgaben, Aufgaben mit Körpern und mehrere Wahrscheinlichkeits-Aufgaben. Ich war gerade mit der letzten Aufgabe fertig, als es klingelte. Aaron saß immer noch still da und guckte mir zu, als ich meine Tasche packte. Ich spürte seinen Blick auf meinem Rücken als ich zur Tür rausging.
Sarah, Thomas und ich saßen an den Tischen am Wasserfall und aßen zum Frühstück. "Und, wie waren deine ersten Stunden?" fragte mich Sarah. "Ganz ok. Ich musste nur neben Aaron sitzen, der mich aber Gott sei Dank ignorierte. Mrs. Miller wurde verrückt, da ich ihrer Meinung nach viel zu schnell in Mathe bin." "Aber du bist doch im höchsten Kurs von Mathe, oder?" "Ja, wieso?" "Na ja... Die Aufgaben sind nicht so leicht." "Sarah, glaub mir... Die sind sowas von einfach."
Sarah guckte Thomas an, der sich gerade an seinem Brot verschluckte. "Liv, die Aufgaben sind schwer. Sarah und ich waren auch im fortgeschrittenen Kurs, aber mussten wieder einen Kurs runter, weil es einfach zu schwer war. " "Wirklich?" Die beiden guckten mich an und nickten dann.
Nach einer Weile fragte mich Sarah, was meine Zusatzgabe ist. "Mr. Whiteman meinte ich könnte Energie übertragen und auch <<klauen>>, die Macht und die Intelligenz. "Du hast drei Zusatzgaben?" Sarah schaute mich ungläubig an, aber ließ die Fragen dann. "Was ist deine Sarah?" "Ich kann hypnotisieren." "Und ich kann wie du weißt Gedanken lesen." Thomas grinste mich an. Dieser Junge musste unbedingt überall mitreden.
Sarah und Thomas gingen in den Unterricht. Ich suchte meinen Stundenplan in meiner Tasche. "Als nächstes hab ich... Geschichte der Elemente" sagte ich zu mir selbst. Ich ließ den Stundenplan verschwinden und machte mich auf den Weg zum Geschichtezimmer.
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Dieses Kapitel ist etwas länger als sonst. Wow... Ich bin stolz auf mich.
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Im Bann der Elemente
خيال (فانتازيا)Liv war ein ganz normales 15-jähriges Mädchen. Manche Menschen wünschen sich kein normales Leben, sondern eines in dem sie etwas bewirken können oder das sich vom Leben anderer Menschen unterscheidet. Was passiert, wenn jedoch ein Mensch herausfinde...