Kapitel 3: Fremde Freunde

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Die Tür schwang auf und Willow stolperte zurück. Sie drehte sich um und versuchte sich aus dem Staub zu machen, doch sie wurde wie ein Katzenjunges von seiner Mutter im Nacken gepackt und am laufen gehindert. Sie quikte auf und versuchte sich zu befreien doch der Griff war unglaublich stark und sie war komplett wehrlos. Angst schoss durch ihre Venen. ,,Was hast du gehört?" Sammy. Diese Ernsthaftigkeit in seiner Stimme kannte sie nicht. ,,Sammy! Lass mich los, bitte!" Das war das einzige was herausquetschen konnte. Ein schmerzhafter Ruck durchfuhr ihren Körper und warmer Atem strich über ihr Ohr. ,,Beantworte meine Frage." ,,Sammy!" Da war der Braunhaarige wieder. Als ob nicht schon genug Leute sie angestarrt hätten. Ein dumpfer Schlag brach durch die Mauer des Gemurmels zu ihr hervor und mit einem mal löste sich der schmerzende Griff. Willow fiel auf alle Viere, ihre Hände zitterten. Ein paar Tränen sammelten sich in ihren Augen. Könnte sie doch nur die Zeit zurück drehen. Sie könnte einfach in der Klasse bleiben, würde nichts von diesem Gespräch mitbekommen haben, Sammy hätte sie nicht erwischt und würde jetzt nicht wegen ihr in Schwierigkeiten stecken. Er würde sie jetzt hassen und sie könnte ihm nie wieder in die Augen sehen. Sie wollte nicht hinsehen. Gegen den Typen hätte Sammy doch nicht den Hauch einer Chance! Sie hörte jemanden zu Boden fallen und einige Mädchen kreischen. Dann lachte der Braunhaarige. ,,Wie machst du das immer, Sam?" ,,Nenn mich nicht Sam." Willow strich sich mit einem Ärmel über die Augen und wagte einen Blick über die Schulter. Der andere Typ lag auf den dreckigen Fliesen Sammy stand mit einem Fuß locker auf seinem Bauch und ließ ihn nicht mehr auf die Beine kommen, wobei er ein Grinsen nicht zurückhalten konnte. Wie? 1. Wie hatte Sammy es geschafft den Typen auf den Boden zu kriegen und 2. Wie konnten die Beiden noch lachen obwohl sie sich gerade geschlagen hatten? Waren sie befreundet? ,,Lässt du mich aufstehen?" Fragte der Braunhaarige. ,,Nö." ,,Saaaaaaaam?" ,,Damit kriegst du mich nicht." ,,Ich habe gestern Keith ausgeführt." Neinte der Braunhaarige, ein siegessicheres Grinsen auf den Lippen. Sammy blieb unberührt. ,,Freut mich für euch, ihr wärt ein tolles Paar." ,,Würg." Sammy grinste und nahm endlich den Fuß von seinem "Freund/Bekannten/Whatever", welcher sich sofort erhob und sich Schmutz von der Jeans klopfte. Er schlug bei Sammy ein, flüsterte irgendetwas unverständliches zu ihm und entschwand. Sie stand mit zitternden Knien auf und stürzte zu ihrem Freund. Angekommen wusste sie nicht was sie zu erst fragen sollte. ,,W-was war das denn?!?!" Stammelte sie. ,,Innige Männerfreundschaft." Und dann klingelte es zur Mathestunde. Sie blieb vorsichtshalber auf Abstand zu Sammy. Ihr Kopf fühlte sich an als würde er platzen als zu den ständigen Gedanke an dieses Geschehen noch irgendwelche unlösbaren Divisionen und Potenzen stießen. Tausend Fragen lagen ihr auf der Zunge, alle warteten darauf gefragt zu werden und sie hätte es sofort getan wäre sie nicht immernoch misstrauisch gegenüber ihrem Freund und würde ihre Mathelehrerin sie nicht die ganze Zeit skeptisch beobachten. Die ganze wertvolle Zeit in der sie tausend Antworten hätte bekommen können verbrachte sie nun damit elends lange Rechnungen und Formeln in ihr Heft zu schreiben und als es dann endlich zur geoßen Pause klingelte entwischte Sammy ihr abermals, doch diesmal dachte sie nicht im Traum daran ihm nachzugehen.

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