Kapitel 4: Was wenn...?

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Der Schultag schien nie enden zu wollen. Willow entschied, dass es erst einmal das Beste wäre etwas Abstand von Sammy zu halten obwohl sie Gleichermaßen von Neugier als auch einem mulmigen Gefühl geplagt wurde. Es war wie ein schlechter Film und sie steckte mittendrin. So etwas konnte auch nur ihr passieren. Mist. Lustlos kickte sie einen kleinen Kieselstein vor sich her als sie nach Hause lief. Das was geschehen war ließ sich nicht mehr aus ihrem Kopf vertreiben und sie wusste nicht warum, doch den gesamten restlichen Tag kam sie sich vor als würde sie beobachtet, immer dann wenn sie sich nicht wachsam umschaute.

Am nächsten Tag ließ sich Sammy nicht in der Schule blicken. Willow begann sich ernsthaft Sorgen zu machen. Wollte er etwa nichts mehr mit ihr zu tun haben, nachdem er sie erwischt hatte? Was wenn dieser braunhaarige Typ etwas damit zu tun hatte? Sofort machte sie sich Vorwürfe. Hätte ich es bloß nicht getan, dann wäre jetzt alles gut! Alles ist meine Schuld... betrübt setzte sie sich auf eine Bank und stützte den Kopf in die Hände während sie vorbeiziehende Schülerinnen und Schüler musterte. Die schienen so ein einfaches Leben zu führen. Wieso konnte sie das nicht haben? Jetzt hatte sie sogar ihren einzigen Freund verloren. Aber vielleicht fühlte Sammy sich jetzt ja besser, das wäre ihr wichtiger als ihr eigenes Wohl. Wenn sie doch nur etwas wüsste. Ein einfaches Zeichen dass es ihm gut geht würde ja komplett genügen, aber mit Nichts konnte sie sich doch nicht zufriedengeben. Sie seufzte. So allein hatte sie sich noch nie gefühlt. Allein sein schmerzte. Gäbe es nur jemanden der sie auch nur ansatzweise verstehen würde... Jemand setzte sich neben sie. Sie beachtete ihn nicht. Warum auch? Er räusperte sich kurz, wie ihre Mutter es tat wenn Willow etwas wichtiges vergaß. Ein kleiner Teil von ihr wusste zwar dass sie angesprochen war, doch der Rest sträubte sich dagegen auch nur eine Reaktion zu anzudeuten. Es war nunmal gerade echt nicht der richtige Moment sie anzusprechen. ,,Erde an Willow Kales." Murrte eine raue Stimme nah an ihrem Ohr. Sie kniff die Augen zusammeb und musterte den jungen Mann neben ihr scharf. Schwarzhaarig, muskulös, kalte, schwarze Augen und strahlte eine merkwürdig düstere und geheimnisvolle Aura aus. Ihr lief es kalt den rücken runter. Erst das gestern und jetzt wurde sie von wildfremden Typen die ihren Namen wussten angesprochen wie von Verwandten die man auf der Straße trifft. ,,Wer bist du?!" Fauchte sie und rutschte ein Stück zur Seite, da ihr der Abstand definitiv nicht passte. Er zog nur die Augenbrauen hoch und erwiederte nichts. Willow schluckte schwer. Sie traute sich nicht erneut zu fragen und blieb stumm und wie zu Stein erstarrt. Villeicht war er ja nur eine dumme Einbildung... ihr Kopf spielte ihr gern Streiche. ,,Treffe ich dich nach der Schule wieder hier?" Sagte er knapp angebunden. ,,Tut mir leid aber-" ,,Nein. Mir tut es leid. Ich hätte es wohl nicht als Frage formulieren sollen." Er stand auf und ging davon. Ihr war flau im Magen. Was wenn dieser Typ irgendwas wollte? Wie könnte sie sich wehren? Könnte sie zur Waxhe jemanden mitnehmen? Was wenn der Typ Kumpels dabei hatte?
Warum immer ich? Warum immer ich? Warum immer ich? Dachte sie krampfhaft. Wo hatte sie sich jetzt schon wieder reingeritten?

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