Kapitel 6: Monster

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,,Ich... ich verstehe nicht ganz..." sagte Willow kleinlaut, den Blick noch immer zu Boden gerichtet. ,,Also... das ist kompliziert. Es... ach man, das ist so unglaubwürdig!" Sammy sah Keith hilfesuchend an. ,,Nehmen wir zum Beispiel ein Kleines Kind, welches nachts weinend zu seiner Mutter läuft und sagt, das Monster unter seinem Bett, im Kleiderschrank oder sonst wo, würde es holen kommen. Die Mutter, ein normaler Mensch, geht hin und sieht dem Kind zuliebe nach, doch in ihren Augen ist da nichts, da sich die Sehzellen, die die Körper von Schattenwesen erfassen können, nach dem Alter von sieben Jahren zurückbilden. Bei einigen von ihnen ist dies jedoch nicht so, dass diese Zellen verschwinden, wie zum Beispiel bei Sammy und mir, doch das war noch nicht alles. Irgendwann beginnen diese Zellen noch feinere Partikel auszuscheiden, die den Alterungsprozess sozusagen unterbinden. Dadurch sind wir, wie ihr sagen würdet, beinahe unsterblich. Zumindest sterben wir nicht am Alter. Dies beginnt ungefähr zehn Jahre nachdem sich die Zellen bei normalen Menschen zurückbilden." Erklärte Keith. In Willows Kopf drehte sich nun alles. Ihr bester Freund hatte wiederum einen Freund der meinte er sei etwas ähnliches wie ein Gott. Sammy musste ihren verwirrten Blick gedeutet haben. ,,Denk doch einmal nach. Zum Beispiel letzten Sommer, dieses Tintenfischmädchen im Freibad." ,,Also hast du die doch gesehen!" Rief Willow aus und ihre Augen wurden groß. Sie hatte gedacht, das kleine Mädchen mit dem glitschigen, schwarzen Körper eines Kraken von der Taille abwärts seie Einbildung gewesen, nachdem Sammy sagte, dass er dort im Wasser nichts sehe. Er nickte nur und sah beschämt weg. Das war doch schier unmöglich. Dieser zwielichtig aussehende Freund meines Freundes versuchte ihr Märchen zu erzählen, denn jeder normale Mensch wusste, dass es so etwas nicht gab. Aber diese ernste Miene des dunkelhaarigen gab ihr doch zu denken. Sie beschloss erst einmal mitzuspielen. ,,Ich weiß dass du das nicht glaubst." Kicherte Sammy plötzlich und schien sich an etwas zu erinnern. ,,Du hast dich damals auch besonders dumm angestellt." Meinte Keith kühl und schenkte ihm einen herablassenden Blick von der Seite. ,,Das stimmt allerdings." Sagte Sammy leise und sie meinte einen leichten Hauch Röte auf seinen Wangen zu sehen, dann wandte er sich wieder Willow zu. ,,Denkst du ich würde dich anlügen?" In seinen grünen Augen war etwas aufgetaucht, was aussah wie der Schmerz, den er empfinden würde, wenn sie bejahte. Sie könnte es nicht ertragen ihn zu verletzen, daher verneinte sie hastig, auch wenn fast alles, was er ihr erzählt hatte, seit sie sich kennen gelernt hatten eine einzige Lüge war. Er atmete auf und sah erleichtert aus. ,,Sie glaubt es nicht, mach dir keine Hoffnung." Schaltete sich Keith wieder ein. Dieser Typ war Willow so unsympathisch, dass sie es kaum beschreiben konnte. Er hatte diese kalte Ausstrahlung und dann diese frech-fiese Art Hoffnungsfunken auszutreten. Kaum zu glauben dass Sammy, der das genaue Gegenteil von Keith war, ihn als seinen Freund bezeichnen konnte. Sammy war ein Sonnenschein, fröhlich und gutmütig, er war eine wolkenverhangene Sommernacht. Keine Sterne, die in seinen Nachthimmelaugen schienen und kein Anflug, jemals durch einen Mond erhellt zu werden. Doch jede Nacht hat einen Mond, die Frage ist, ob die Wolken verschwinden würden.

||Entschuldigt die Rechtschreibfehler, ich hab' seit fünf Wochen Ferien und meine Schreibfähigkeit ist sehr... naja, rostig geworden😂

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