Kapitel 17

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Tränen liefen über meine Wangen und endeten auf dem Brief, wo sie einige Buchstaben verschwimmen ließen. An anderen, trockenen, verschwommenen Buchstaben konnte ich erkennen, dass Harry geweint haben musste, als er diesen Brief geschrieben hatte. Während immer noch Tränen über meine Wangen liefen, ging ich runter, zu Liam und Niall.

"Wusstet ihr es?

Schüchtern nickten sie.

"Können wir zu ihm fahren? Bitte?"

"Er will nicht, dass du ihn so siehst" sagte Liam, mit Tränen in den Augen.

"Ich liebe ihn Liam."

"Ich weiß" sagte er, stand auf, griff nach seinem Autoschlüssel und wir setzten uns ins Auto. 

Erst während der Fahrt, realisierte ich, wie Ernst die Situation war. Harry würde wahrscheinlich sterben. Mein Harry. Der, den ich über alles liebte und für den ich alles tun würde. 

Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Tief durchatmen.

"Wie sind seine Chancen?"

"Eigentlich nicht schlecht, aber er hat schon aufgegeben und wartet nur noch, dass es zu Ende geht" murmelte Liam und eine Träne lief über seine Wange. Ich schluckte. Wir kamen am Krankenhaus an und sofort stieg ich aus dem Auto und rannte zum Empfang. 

"Harry Edward Styles" sagte ich außer Atem zu der Dame am Empfang.

"3. Stock, Zimmer 289" sagte sie freundlich, nachdem ich sie überzeugt hatte, dass ich Louis Tomlinson war. Ohne an Liam zu denken rannte ich durch die Flure, stieg in einen Aufzug und lief dann zu seinem Zimmer. Außer Atem öffnete ich die Tür, ohne geklopft zu haben, und stolperte ins Zimmer. Als ich ihn sah, liefen wieder Tränen über meine Wangen, vor Glück, ihn endlich wieder zu haben. "Louis?" sagte er und sah mich überrascht an. "Hazza" flüsterte ich mit Tränen in den Augen, setzte mich auf den Stuhl neben seinem Bett und nahm seine Hand. "Harry, ich hab dich vermisst, so sehr" flüsterte ich und küsste sanft seine Hand. Er war blass und dünn, aber trotzdem immer noch wunderschön.

"Wie konntest du denken, ich würde mich für dich schämen, Harry? Ich könnte mich niemals für dich schämen, baby"

"Aber ich bin krank und hässlich"

"Baby, du bist wunderschön und ich liebe dich, okay?"

Er nickte und sah mich dankbar an. Sanft gab ich ihm einen Kuss auf die Stirn. Plötzlich öffnete sich die Tür und ein Arzt, Marc, stand im Raum. "Mr. Tomlinson?"

"Ja?" fragte ich überrascht.

"Könnten sie kurz mit mir kommen, ich muss mit ihnen reden." Sagte er freundlich lächelnd und ich nickte, stand auf, gab Harry einen kurzen Kuss und verließ dann hinter 'Marc' das Zimmer.

"Sie sind also Mr. Tomlinson? Harry hat viel von ihnen erzählt, ich bin Dr. Shepherd, Sie können aber Marc zu mir sagen." sagte er freundlich und hielt mir seine Hand hin. "Louis" sagte ich, während ich ihm die Hand gab. 

"Harry hat von mir erzählt?"

"Oh ja, sehr viel sogar. Er hat von nichts anderem geredet, als von ihnen. Er liebt Sie wirklich. Aber deshalb wollte ich nicht mit ihnen reden." sagte er, immer noch freundlich, aber ernster.

"Weshalb denn?" fragte ich nach.

"Wissen Sie, seine Chancen sind eigentlich relativ gut, aber ich hab das Gefühl, dass er gar nicht kämpfen will."

"Wie meinen Sie das?"

"Er hat sich selbst schon aufgegeben. Er hat sich damit abgefunden, zu sterben, und wartet nur noch ab. Aber er muss kämpfen. Es gibt Heilungschancen und er sollte sie wirklich nutzen und vielleicht könnten sie mit ihm reden?"

ich nickte mit Tränen in den Augen.

"Danke, Mr. Tomlinson, Louis"

"Gerne" sagte ich noch, lächelte freundlich und ging dann wieder zu Harry.

Schweigend setzte ich mich auf den Stuhl und nahm seine Hand zwischen meine Beiden. 

"Was hat er gesagt?" fragte Harry mit zittriger Stimme.

"Harry, du weißt, dass ich dich liebe und nur das Beste für dich will, du darfst nicht einfach aufgeben, du musst kämpfen, Harry"

"Und wozu? Damit ich nur länger leide und dann sterbe?"

"Harry, du hast relativ gute Chancen, du musst es doch wenigstens versuchen" flüsterte ich, mit Tränen in den Augen.

"Und was hab ich davon?" fragte er mit zittriger Stimme und ich sah in seine leeren Augen. Keine Hoffnung, kein Glanz, keine Liebe, keine Trauer, keine Angst, gar nichts.

"Du könntest leben, Harry. Du bist 22, glaubst du, das war schon alles? Und wenn du nicht für dich kämpfen willst, dann tu es für mich, weil du mich liebst. Wenn du das überhaupt tust" flüsterte ich und eine Träne lief über meine Wange. Er war 22. Das konnte noch nicht alles gewesen sein. 

"Louis, es ist besser, wenn du jetzt gehst" sagte er nur und sah mich mit leeren Augen an.

"Nein, Harry, ich werde jetzt sicher nicht gehen."

"Louis, bitte geh jetzt" sagte er in ernstem Ton und entzog seine Hand aus meinen.

"Bitte" flüsterte er nochmal und ich stand auf und ging zur Tür.

Wörter: 761

veröffentlicht: 30.03.2016

Sorry, dass heute erst so spät ein Kapitel kam, aber ich bin bis übermorgen bei meinen Großeltern und hab deswegen nicht so viel Zeit. Ich hoffe ihr versteht das, wenn nicht habt ihr Pech.

:)




Always in my heart ▶ Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt