Kapitel 9

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Plötzlich brach er den Kuss ab. "Lass das Louis! Du kannst mich nicht einfach so küssen, okay?!" schrie er mich an und schlug mir dann mit der flachen Hand auf die linke Wange. 

Eine Weile stand ich nur da und sah ihn geschockt an. Dann ging ich langsam und mit Tränen in den Augen aus seinem Zimmer. Ich hielt meine linke Hand auf die Wange, die er geschlagen hatte. Es tat weh. Physisch nicht so sehr, psychisch dafür umso mehr. Man hatte mein Herz in 1.000.000 Teile zerbrechen hören, als er mich geschlagen hatte.

Immer schneller ging ich den Flur entlang.

"Louis!"

"Warte!"

"Es tut mir Leid!"

"Ich wollte das nicht!"

hörte ich ihn rufen, doch ich ignorierte es. Nie hatte mich etwas so verletzt. Es gab nichts, wirklich nichts, das mich hätte mehr verletzten können. Tränen liefen über meine Wangen, aber es war mir egal. Ich lief die Treppe hinunter ins Wohnzimmer, lies mich auf's Sofa fallen und vergrub meinen Kopf in den Kissen.

"Alles okay?" hörte ich Niall fragen, doch auch ihn ignorierte ich. Kurze Zeit später hörte ich ihn nach Liam rufen und darauf folgend hörte ich Schritte auf der Treppe. Liam und Niall setzten sich neben mich auf's Sofa und ich spürte ihre besorgten  Blicke auf mir. "Lou, was ist passiert?" fragte Liam.

"Harry" sagte ich nur und schluchzte noch lauter. Liam sagte nichts mehr, blieb aber mit Niall auf dem Sofa sitzen, bis ich mich beruhigt hatte. Dann ging ich mit Liam auf 'unser' Zimmer, wo ich so tat, als wäre ich direkt eingeschlafen, da ich nicht über das, was passiert war, reden wollte. Ich konnte nicht darüber reden und ich wollte nicht darüber reden, denn das würde Harry in einem schlechten Licht darstellen und das wollte ich nicht. Das hatte er nicht verdient.

Als Liam eingeschlafen war schlich ich mich zu Harrys Zimmer, auch, wenn es wahrscheinlich keine gute Idee war. Ich klopfte, und als Harry die Tür öffnete konnte ich sehen, dass auch er geweint hatte.

"Harry, können wir nicht einfach wieder Freunde sein und das alles vergessen?" fragte ich, obwohl ich wusste, dass es nicht richtig war. Lieber hatte ich ihn als besten Freund und sah zu, wie er mit seiner Freundin glücklich wurde, als ihm aus dem weg zugehen. Ich brauchte ihn und wenn ich ihn nicht so haben konnte, wie ich es wollte, dann musste ich mich mit 'beste Freunde' zufrieden geben.

"aber ich kann das alles nicht einfach vergessen" sagte Harry und schluckte. Ich nickte. Das konnte ich auch nicht, aber ich konnte ja einfach so tun.

"Vielleicht sollten wir einfach nicht mehr darüber reden, aber ich muss dich das fragen, warum hast du mich geküsst?" fragte ich schüchtern und mit zitternder Stimme. Er zuckte nur mit den Schultern. "Ist halt einfach passiert, was soll's" sagte er kalt und ohne irgendeine Emotion in der Stimme. "Harry, das passiert nicht einfach. Sag mir warum es passiert ist. Ich weiß, dass es unangenehm ist, und, dass es für uns beide vielleicht, oder sogar wahrscheinlich, besser wäre, nicht darüber zu reden, aber ich muss es wissen. Warum hast du mich geküsst?" forderte ich ihn auf und sah ihn direkt an. Er drehte sich erst weg, dann aber wieder zu mir. "Verdammt, Lou, ich weiß es nicht!" schrie er mich an und ich zuckte zusammen. "Ich weiß es nicht" murmelte er leise, während er seine Finger betrachtete.

"Und warum hast du dann so getan, als ob ich dich geküsste hätte und hast mich geschlagen?"

"ich... ich weiß es nicht, Lou,... es tut mir so leid, ich wollte das nicht." nuschelte er und ich glaubte ihm. Ich wusste, dass er mich nicht verletzen wollte.

"Ist okay, Harry". Es war nicht okay. Nichts war okay. Allein der Gedanke daran verletzte mich, auch wenn ich wusste, dass er mich nicht verletzen wollte.

"Nein, ist es nicht, Lou, es ist nicht okay."

"Doch Harry,... es tat nur so weh,... weil ich..." murmelte ich und brach ab.

"Weil du was?

"Egal, nicht so wichtig" murmelte ich schulterzuckend. "Weil ich dich liebe." flüsterte ich so leise, dass ich es selbst kaum hörte.

Ich hatte ihm gesagt, dass ich ihn liebte, auch wenn ich mir nicht sicher war ob er es gehört hatte. 

[AN: I told her that I loved her, was not sure if she heard]

Er sagte nichts, weshalb ich davon ausging, dass er es nicht gehört hatte. Trotzdem tat es irgendwie gut, es gesagt zu haben.

"Wenn wir jetzt wieder Freunde sind, ziehst du dann wieder zu mir?" fragte Harry, nachdem  wir eine Ewigkeit einfach nur dagesessen hatten. Ich nickte.

"Ich geh jetzt schlafen und morgen zieh ich wieder um, okay?

"Klar, gute nacht Lou"

"Gute Nacht Hazza"

Er grinste. Er war perfekt.

Der nächste Tag war endlich wieder normal. Zwar spürte ich Liams Blick auf mir, wenn Harry da war oder ich mit ihm redete, lachte oder sonst was tat, aber das machte mir nichts aus, denn endlich war alles wieder normal, wenn auch nicht gut.

-ENDE-

Nein, natürlich nicht.

Ist es nicht gut, dann is es auch nicht das Ende :D

Wörter: 800

veröffentlicht: 25.03.2016



Always in my heart ▶ Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt