If Angels Cry Oh I'll Be There For You

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Nachdem etwas mehr als eine Stunde vergangen war, hatte Robbie es doch tatsächlich geschafft Gary mit sanften Streicheleinheiten zu beruhigen. So befand sich dieser nach wie vor zitternd und schutzsuchend in Robbies Armen. Allein schon wegen der Hoffnung, dass er ihn nicht mehr losließ. Doch das war eindeutig falsche Hoffnung, denn früher oder später würde Robbie ihn wieder freigeben müssen. Ob Gary das nun wollte oder nicht. Um Robbie noch in seinen Armen länger halten zu können, versuchte er sich mit seinem gesunden Arm an ihn zu klammern. Was doch zu seinem vorigen Verhalten irgendwie widersprüchlich war. Denn vor etwa einer Stunde hatte er noch versucht diesen Kerl von sich abzuweisen und ihm ein weiteres Mal ins Gesicht zu schlagen. Als dieser dann von ihm auch noch in eine innige Umarmung genommen und an dessen breite Brust gedrückt wurde, hatte Gary sich ja anfangs dagegen gewehrt um ihn wieder auf Abstand zu bringen. Robbie jedoch, der nicht gerade die Geduld in Person war, erwies sich in diesem einen Moment überraschenderweise als geduldig und während er für seinen Freund einfach nur da war, hatte er ihm noch auf einer seiner Schläfen den einen oder anderen kleinen Kuss platziert, wie Gary es von ihm bereits kannte. Damit wollte er nur zeigen, dass Gary vor ihm keine Angst haben musste und das er ihn somit ohne Gefahr an sich ran lassen konnte. Was Gary ja jetzt offenbar auch tat.

Als Robbie merkte, wie Gary langsam zu klammern anfing und ihn somit endlich an sich ran ließ, vermittelte er diesem gleich das Wissen, dass er für seinen Kumpel wirklich alles tun und ihm ohne weiteres jede Art von Sicherheit zukommen lassen würde: „Oh Gaz. ...Ich schwöre dir, wer auch immer dir das angetan hat, dass dieses Schwein noch dafür bluten wird. Ganz gleich wer das sein wird, ich werde ihn höchst persönlich umbringen. Er würde sich dann mit Sicherheit wünschen wollen, nicht einmal geboren zu sein. Sobald dieser mir in die Quere kommt und ich die Gelegenheit dazu bekomme, werde ich für nichts garantieren können. Eins sage ich dir, dieses perverse Schwein wird dir nicht noch einmal zu nahkommen. Dafür werde ich schon sorgen. Ich verspreche dir, dass das kein zweites Mal passieren wird. Ich werde immer für dich da sein, okay? ...Und was Dawn betrifft, dass tut mir aufrichtig leid. Nur sag mir jetzt bitte nicht, dass sie dich von heute auf morgen einfach so verlassen hat."

„Hat ...hat sie aber." schluchzte Gary irgendwann, woraufhin sein Körper noch mehr zu zittern begann, als dieser es schon tat.

„Ähm. ...Gaz? ...Nichts für ungut, deine Dusche hat wirklich ein schönes Ambiente und so, aber wäre es nicht besser, wenn wir uns von diesen Örtlichkeiten mal entfernen und du dir was Trockenes anziehen könntest? ...Ich meine, du bist ja schon rein körperlich angeschlagen und da könnte sich bei dir eine einfache Erkältung schon ganz leicht zu einer Lungenentzündung werden. ...Wäre das vielleicht möglich?" bemerkte Robbie dies und versuchte ihm nahzulegen, die Dusche nicht länger als ein Ort der Reinwaschung anzusehen.

Gary sollte wirklich zusehen, dass er aus seinen nassen Klamotten kam und sich was Trockenes überzog. Diesbezüglich konnte Robbie nur spekulieren, seit wann Gary auf diesem eiskalten Trip war. Als ein Vergewaltigungsopfer, nahm er ihm dies auch nicht übel. Er konnte es sogar sehr gut verstehen. Wer würde es nicht versuchen wollen, all diesen beschämenden und elendigen Dreck vom eigenen Körper wieder loszubekommen?

Kurz darauf spürte Robbie, wie Gary ein leichtes Nicken von sich gab und nebenbei ein paar kurze Sätze, „Okay. ...Du musst mir aber helfen. ...Ich schaffe das nicht allein. ...Mir fehlt jede Kraft dazu.", in die Umarmung nuschelte. Woraufhin Robbie nur entgegnete, dass er sich keine Sorgen machen müsste und das es doch selbstverständlich sei. So versuchte Robbie mit langsamen Bewegungen seinen Freund aus ihrer Umarmung zu befreien. Wobei sich Gary dem natürlich etwas widerwillig zeigte. Kaum hatte Robbie sich aus der Umarmung gekämpft, die immer noch laufende Dusche den Hahn zugedreht und somit auf seinen eigenen zwei Beinen begab, schlug Gary auch schon gleich eine Eiseskälte entgegen, die mit seinen kalten Fingern sofort nach seinem nicht mehr geschützten Körper lechzte. Um diese trotzen zu können, nahm Gary seine gewohnte und in sich gekehrte Haltung ein und versuchte diese innere, sowohl als auch die äußere Kälte irgendwie zu ignorieren. Was ihm aber nicht wirklich gelang. Dementsprechend sehnte er sich schleunigst Robbies Nähe zurück. Obwohl Robbie doch manchmal etwas kalt rüber kommen konnte, wusste Gary doch, dass sich dahinter eine tiefsitzende Angst versteckte. Angst vor dem Versagen und dass er alles Neuaufgebaute wieder zunichtemachen könnte. Das Einzige was Robbie jemals immer gewollt hatte, war nicht nur die Aufmerksamkeit, sondern auch die Anerkennung. Insbesondere die von Gary. Da er diese jetzt von ihm bekam, fühlten die Beiden sich heute noch enger verbunden, als es vorher in den Neunzigern der Fall gewesen war.


Don't Say Goodbye To Me... - 1. BOOK - Take That FF   (in German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt