Give Me A Call If You Need Someone To Safe

32 3 4
                                    

Stille. Während sich im ganzen Raum eine recht beängstigende und sichtlich unangenehme Stille ausbreitete, welches für ein Tonstudio doch im Allgemeinen mehr als ungewohnt war, überkam da Einem nach und nach noch das unerträgliche und erdrückende Gefühl der Leere auf und hinterließ bei jedem einzelnen Anwesenden hier, einen eisigen Schauer, die sie immer wieder auf Neuste spürten. Die daraus resultierende Folge, war selbstverständlich die, dass sich innerhalb von wenigen Sekunden sämtliche Nackenhaare aufstellten und dem jeweiligen Besitzer darauf unweigerlich in ein abgrundtiefes Loch stürzen ließ. Der Fall löste zudem auch noch eine äußerst beklemmende Erkenntnis aus, wo sich ein Bild auftat und somit Einem gezeigt wurde, wie die erschreckende Realität wirklich aussah. Es war wie ein Puzzle, welches nun mehr als endlich fertig gestellt wurde. Doch das was man da zu Gesicht bekam, war einfach nur ungeheuerlich und schlichtweg, schwer vorstellbar. Denn wer hätte es auch schon geahnt, dass sich hinter einem gewichtigen und undurchlässigen schwarzen Vorhang der reinste Alptraum überhaupt versteckt hielte? Bestimmt keiner.

Mit dem jetzigen Wissen, dass hinter Garys Ablehnung ihnen gegenüber eine Vergewaltigung steckte, wobei dieser in der vergangenen Nacht eine zweite über sich ergehen lassen musste, konnten Howard, Jason und Mark nichts anderes, als ihren gemeinsamen Freund mit leicht geöffnetem Mund und einem durchaus entsetzten Blick anzustarren. Während sich man die Frage stellte, in was für einem real gewordenen Alptraum Gary da gelandet war, wo ihm zuerst die Frau einfach so weglief und dann auch noch kurz darauf ein Opfer eines schier unbegreiflichen und bereits zweifachen Sexualverbrechens wurde, konnten die drei jedoch nicht unterschiedlicher reagieren. Nachdem Mark sich erst mal hingesetzt hatte, um diese fürchterliche Geschichte hier überhaupt verstehen zu können, suchte Howard hingegen die nächste und weitentfernteste Ecke des Raumes auf. Lediglich Jason blieb wie angewurzelt da stehen und konnte seinen geschockten Blick von Gary nicht mal im Geringsten abwenden. Denn das vor ihm befindliche Bild, wie ein völlig verzweifelter und in sich gekehrter Robbie, der mit seinen Kräften nun mehr als am Ende angelangt war, brachte ihn doch zum Nachdenken ...und ganz besonders um seine eigene Person. Das, was Robbie ihm gestern knallhart ins Gesicht gesagt hatte, stimmte irgendwie schon. Mit seiner Anschuldigung hatte er nicht ganz unrecht gehabt. Dabei war es jetzt natürlich nicht so, dass er sich selber gerne reden hörte. Nein. Ganz bestimmt nicht. Es war nur deswegen, dass er seinen Mitmenschen gegenüber sehr gerne mit guten Ratschlägen aushalf und ihnen mal hin und wieder, zumindest wenn sich jemand von ihm nicht ganz korrekt behandelt fühlte, die ehrliche Meinung sagte, wie er das Ganze sah. Selbst dann, wenn es diesem nicht gerade gefiel und damit in ein tiefes Loch der Selbstzweifel stürzen ließ. Was aber letzten Endes nicht von irgendwoher kam.

Mit der Erkenntnis, dass Robbie für Gary in dieser überaus recht schweren Zeit der westlich bessere Freund an seiner Seite war als er selbst, musste er sich doch eingestehen, dass er seine Vorurteile dem Jüngeren gegenüber mal endlich und schleunigst unter dem nichtvorhandenen Teppich kehren sollte.

„Rob. Das ...das was ich dir gestern gesagt und vorgeworfen habe, tut mir wirklich leid. Ich wollte dich nicht kritisieren, während du anscheinend alles versucht hattest Gary ein guter Freund zu sein, ...was für dich selbst bestimmt nicht einfach sein muss.", versuchte Jason sich an eine annehmbare Entschuldigung und wollte von Robbie nebenbei wissen, wie er an diesem Wissen kam, „Woher wusstest du das überhaupt? Ich meine.... Gaz kann es dir doch unmöglich von sich selbst aus gesagt haben, oder?"

„Hat er auch nicht. Ich ...ich bin selbst darauf gekommen. ...Was dann ja auch nicht so schwer zu erraten war, nachdem ich ihn in einem überaus schlechten und in sich gekehrten Zustand, die Beine umklammernd und vollangezogen unter einer kaltlaufenden Dusche gefunden habe." brachte Robbie gerade noch so mit schwacher Stimme hervor. 

Auf diese Beschreibung des Bildes hin, musste Jason erst mal schlucken und fragte sich, wie es wohl gewesen wäre, wenn er unter diesen Umständen Gary so gefunden hätte. Dabei konnte er sich mehr als gut vorstellen, dass Gary ihm aufgrund seines psychischen Gelabers früher oder später dicht machte und sich immer mehr entfernte.

Don't Say Goodbye To Me... - 1. BOOK - Take That FF   (in German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt