My Pain Walks Down A One Way Street

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An für sich sollte der neue Tag in Robbies Leben eigentlich wie sonst auch beginnen, doch an jenem Morgen war alles anders. Zumal schon deswegen, dass er nicht von einem rein unmenschlichen Weckgeräusch aus dem Schlaf gerissen wurde, sondern vielmehr durch etwas, welches einem feuchtem Lappen extrem nah kam. Wohlgemerkt einem rauen Lappen. Okay. Bei all seinen vielen Hunden wurde er ja auf diese unkonventionelle Art hin und wieder mal geweckt, doch meistens blieb es dabei, dass diese ihn nur wachleckten oder mal gegeben falls etwas in seinem Ohr winselten. Als ihm aber plötzlich die Decke weggezogen wurde und ein weiterer Hund mit lautem Bellen seine Aufmerksamkeit gewinnen wollte, murrte Robbie kurz und verlangte von seinen vierbeinigen Freunden, dass sie ihn zu dieser frühen morgendliche Stunde in Ruhe weiterschlafen lassen und ihr freches Spiel bei Gary versuchen sollten.

„Jungs. Bitte. ...Geht und spielt mit Gary, aber lasst mich zu dieser unmenschlichen Stunde bitte noch was schlafen."

Da aber beide Hunde keineswegs daran dachten ihn weiter an der Matratze horchen zu lassen, wurde das Bellen folglich auch etwas lauter und versuchten sich sogar daran, den auf dem bauchliegenden Robbie aus dem Bett zu schubsen. Was bei ihm natürlich nicht gerade gut ankam und drohte ihnen damit, wenn die Beiden nicht mal endlich Ruhe gaben, irgendwo für zwei ganze Tage anketten würde. Auf diese Drohung hin, packte der größere Hund plötzlich an dessen Handgelenk und gab sich die größte Mühe, ihn aus seiner Bequemlichkeit zu zerren.

„Au. ...Sagt mal, spinnt ihr jetzt vollkommen? Was soll das? Wisst ihr eigentlich wie spät es ist? Es ist erst.... Halb Zehn?" war Robbie über diese Tätlichkeit ihm gegenüber mehr als alles andere empört und wollte von seinen beiden Hunden doch wirklich wissen, ob sie überhaupt dazu in der Lage waren eine Uhr lesen zu können.

Beim Blick auf seinen Wecker jedoch, der ihm eine aktuelle Zeit von neunuhrsiebenundzwanzig anzeigte, brachte den Sänger augenblicklich zum Verstummen und versuchte erst mal zu verstehen, dass er doch tatsächlich etwas länger geschlafen hatte als sonst. Wie in Zeitlupe richtete er sich stöhnend auf und gähnte dann erst mal ausgiebig. Während Robbie noch für einen geschlagenen Moment und wie ein Schluck Wasser auf der Bettkannte saß, wurde er immer wieder von dem etwas größeren Hund angebellt. Wobei der Kleinere hingegen, sich regelrecht am Hosenbein seines Pyjamas verbiss und ihn somit zum endgültigen Aufstehen bewegen wollte. Was diesem dann auch gelang. Nachdem Robbie sich auf seine eigenen zwei Beine begeben hatte, wurde er aber von seinem vierbeinigen Freund dennoch nicht losgelassen. Aufgrund des mehr als reichlich sonderbaren Verhaltens, begann Robbie allmählich zu glauben, dass da etwas nicht stimmte und stellte den Beiden ernsthaft die Frage, was los sei. Als Antwort darauf, wurde das Bellen des einen Hundes immer lauter und auch das ständige Zerren an seinem Hosenbein, wollte sich nicht mal im Geringsten einstellen. Kurz darauf kam ihm ein beängstigender Gedanke auf, um was es hier gehen könnte.

Gary!!

Das würde auch einiges erklären, weswegen seine beiden Hunde so versessen darauf waren, ihn aus dem Bett zu bekommen und somit nach seinem menschlichen Freund sehen sollte.


Von der Angst gepackt, dass Gary sich irgendwas angetan haben könnte und somit in einem zwischen- oder gar außerweltlichen Zustand befand, nahm Robbie augenblicklich reiß aus und beeilte sich an dessen Seite zu kommen. Innerhalb von wenigen Sekunden fand er sich auch schon in Garys zugeteiltes Zimmer wieder, wo er ihn aber in keiner Ecke ausfindig machen konnte. Doch da sämtliche Hunde vor der Badezimmertür standen und diese mehrstimmig anbellten oder beschnüffelten, wurde seine Aufmerksamkeit folglich gleich auf den dahinter besagten Raum gelenkt. Noch während er Todesängste ausstieß, begab er sich mit wenigen Schritten in Richtung Tür und versuchte diese zu öffnen. Abgeschlossen.

Mist!     - Auch das noch.

Wie von der Tarantel gestochen, rannte er zurück zu seinem Schlafzimmer und holte sich den dazugehörigen Ersatzschlüssel, welche er vorsorglich und vorübergehend in seinem Nachttisch deponiert hatte. Zwar kam ihm nie der Gedanke auf, dass sich wirklich sowas in der Richtung ergeben würde, doch Ayda zuliebe, die Robbie dazu geraten hatte sämtliche Ersatzschlüssel in seiner Nähe aufbewahren zu lassen, war er auf diesen mehr als gutgemeinten Vorschlag eingegangen. Wie hieß es da so schön? ...Vorsicht ist besser als Nachsicht.

Don't Say Goodbye To Me... - 1. BOOK - Take That FF   (in German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt